Vindalho
Vindalho (Engl.: Vindaloo; auch Vindalu) ist ein beliebtes, scharfes indisches Gericht. Es entstand in Velha Goa, das 450 Jahre lang die Hauptstadt der Kolonie Portugiesisch-Indien war. Die Portugiesen brachten eine typische Zubereitungsart für Schweinefleisch mit: das Marinieren in Wein, Knoblauch und Gewürzen, auf Portugiesisch Carne em vinha de alhos.[1]
Da Goa bis in die 1960er Jahre unter portugiesischer Kolonialverwaltung stand und entsprechend viele Einwohner sich zum Christentum bekannten und daher Schweine- und Rindfleisch essen durften, wurde das Gericht oft zu besonderen Anlässen serviert.[2] Es erfuhr aber eine linguistische und kulinarische Transformation: Aus Vinha de alhos wurde Vindalho und heute Vindaloo, anstatt Schwein wird oft auch Geflügel (bei Hindus und indischen Muslimen) verwendet.
Als Gewürze werden heute Ingwer, Chilischoten, Kreuzkümmel, Pfefferkörner, Kardamom, Nelke, Piment, Tamarinde, Zimt, Senfsamen, Bockshornklee, Koriander, Kurkuma oder eine fertige Vindaloo-Currypaste genutzt.
Das Gericht erfreut sich in Großbritannien großer Beliebtheit und ist auf den Speisekarten vieler indischer Restaurants zu finden. In der englischen Umgangssprache wird es als Vindy bezeichnet und ist für seine Schärfe bekannt. Restaurants servieren dieses Essen mit Hühnchen oder Lamm, manchmal mit Kartoffeln gemischt. Im traditionellen Vindaloo sind keine Kartoffeln enthalten, es handelt sich hierbei um ein Missverständnis, da Alu (anglisiert Aloo) das Hindiwort für Kartoffel ist.[1]
Die Beliebtheit des Gerichtes hat ein englisches Lied zur Fußball-WM 1998 inspiriert (Vindaloo von Fat Les, Platz 2 der britischen Charts 1998).[2] Des Weiteren gibt es ein Lied des britischen Goa-Trance-Acts Green Nuns of the Revolution namens Two Vindaloos & An Onion Bhagee (Flying Rhino Records 1995).[3]
Weblinks
Einzelnachweise
- Indian Classics - Vindalho de Galinha (Chicken Vindaloo)
- Vindaloo manages to unite the culinary history of 3 continents, Sunday Guardian, 5. September 2015
- Discogs