Vilters-Wangs

Vilters-Wangs (bis 1996 offiziell Vilters genannt) ist eine politische Gemeinde im Kanton St. Gallen. Sie befindet sich im Wahlkreis Sarganserland.

Vilters-Wangs
Wappen von Vilters-Wangs
Staat: Schweiz Schweiz
Kanton: Kanton St. Gallen Kanton St. Gallen (SG)
Wahlkreis: Sarganserlandw
BFS-Nr.: 3297i1f3f4
Postleitzahl: 7324 Vilters
7323 Wangs
Koordinaten:753024 / 210120
Höhe: 499 m ü. M.
Höhenbereich: 479–2641 m ü. M.[1]
Fläche: 32,72 km²[2]
Einwohner: 4886 (31. Dezember 2020)[3]
Einwohnerdichte: 149 Einw. pro km²
Ausländeranteil:
(Einwohner ohne
Schweizer Bürgerrecht)
16,5 % (31. Dezember 2020)[4]
Gemeindepräsident: Patrik Schlegel (parteilos)
Website: www.vilters-wangs.ch
Wangs im Morgenlicht mit Blick auf die Churfirsten

Wangs im Morgenlicht mit Blick auf die Churfirsten

Lage der Gemeinde
Karte von Vilters-Wangs
w
Wangs Dorf mit dem Gonzen im Hintergrund
Vilters Dorf mit Sargans und Mels im Hintergrund
Luftbild von Werner Friedli (1968)

Geographie

Vilters-Wangs liegt am Westhang des Rheintals an der Autobahnverzweigung Sarganserland. Die Gemeinde erstreckt sich bis zu den Grauen Hörnern. Oberhalb liegt der Viltersersee.

Geschichte

Auf dem Burghügel Severgall oberhalb von Vilters wurden einige Funde aus der Jungstein-, der Bronze-, der Spätlatène- sowie der Römerzeit gemacht. Vilters-Wangs gehörte kirchlich zu Mels. 1487 wurde der Ort zu einer Pfarrei.

Im späten Mittelalter kam es zwischen Vilters und Wangs wegen des Tobel Valeis zu Marchenstreitigkeiten, sodass die Abtei von Pfäfers die beschädigte St.-Medard-Kirche 1785 neu erbauen liess. 1816 kam es zwischen Vilters und Wangs zu einer Fusion, nachdem beide Teil der politischen Gemeinde Bad Ragaz waren.

1800 zerstörte ein Brand das Dorf mit Ausnahme der Kirche, des Pfarrhauses und der Mühle. Ein weiterer Brand wütete 1909. Wiederholt waren die Rheinebene und das Dorf von Überschwemmungen betroffen, so 1764 und 1840. Die Bauern nutzten die Alpen und die Rheinebene (Allmenden Baschär und Rheinau) als Weidegebiete.

In der Neuzeit gewann der Ackerbau in Dorfnähe und in Rheinau an Bedeutung. Die wirtschaftlichen Verhältnisse besserten sich nach der Korrektion der im Vilterser Gebiet entspringenden Saar von 1865 bis 1876. Später wurde auch der Vilterser Bach verbaut. Die 1928 gegründete Firma Elco (Looser) & Co. (Öl- und Gasfeuerungen) stellte bald einen wichtigen ökonomischen Faktor im Dorf dar.

Von 1950 bis 2011 bestand die private Knabensekundarschule Sonnenberg. Im Jahr 2000 erfolgte die Zusammenlegung der Primarschulgemeinde von Vilters und Wangs sowie der Oberstufenschulgemeinde Vilters zur Schulgemeinde Vilters.

Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung
Jahr 185019001950198020002010 2019
Einwohner165917202205324338914328 4884
Quelle [5]

Tourismus

Die Gemeinde besitzt einen grossen Anteil am Pizolgebiet, welches im Winter und Sommer eine beliebte Touristenattraktion ist. Neben Wandertouren gibt es auch ein grosses Netz an Sesselliften und Gondelbahnen.

Sehenswürdigkeiten

Persönlichkeiten

  • Elmar Bigger (* 1949), Politiker (SVP), 1999–2011 im Nationalrat
  • Josef Heinrich Dietrich (* 1874 in Vilters, † 1956), Lehrer, Dirigent, Musiker, Komponist und Geschichtsbuchschreiber
  • Martin Kohler (* 1985), Schweizer Radrennfahrer
  • Johann Künzle (* 1857 in St. Gallen, † 1945 in Zizers), Kräuterpfarrer, Pfarrherr in Wangs von 1909 bis 1920
  • Werner Vogler (* 1944, † 2002 in Paris), Kirchenhistoriker

Literatur

  • Erwin Rothenhäusler, Dora Fanny Rittmeyer, Benedikt Frei: Die Kunstdenkmäler des Kantons St. Gallen, Band I: Bezirk Sargans. (= Kunstdenkmäler der Schweiz. Band 25). Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK. Bern 1951. DNB 750089172.
  • Sammlung Schweizerischer Rechtsquellen, XIV. Abteilung: Die Rechtsquellen des Kantons St. Gallen, Dritter Teil: Die Landschaften und Landstädte, Band 2: Die Rechtsquellen des Sarganserlandes von Sibylle Malamud und Pascale Sutter, Basel 2013 (online).
Commons: Vilters-Wangs – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. BFS Generalisierte Grenzen 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Höhen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. Mai 2021
  2. Generalisierte Grenzen 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. Mai 2021
  3. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. November 2021
  4. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Ausländeranteil aufgrund Stand 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. November 2021
  5. Ständige und nichtständige Wohnbevölkerung nach Jahr, Kanton (-) / Bezirk (>>) / Gemeinde (......), Bevölkerungstyp, Geburtsort und Staatsangehörigkeit. Abgerufen am 27. Dezember 2020.
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