Villa Malta (Pincio)
Die Villa Malta ist eine Parkanlage mit einem Palast in Rom. Sie befindet sich zwischen der Villa Medici und der Via di Porta Pinciana auf dem Pinciohügel. Sie ist nicht mit der Villa di Malta auf dem Aventin zu verwechseln.
Geschichte
Die Villa befindet sich im Gebiet der antiken Horti Lucullani. Im 16. Jahrhundert wurde hier ein erstes kleines Landhaus mit Turm für die Familie Orsini errichtet. Im 17. Jahrhundert ging das Grundstück mit dem Namen Giardino del Pino in den Besitz des Klosters von Santa Trinità dei Monti über, die das Gebäude neu errichteten. Ab 1611 wurde es an wechselnde Bewohner vermietet. Ab 1634 wurde das Anwesen an Cosimo Kardinal de Torres und dessen Familie verpachtet, die es wiederum weitervemieteten. So an Königin Maria Kazimiera Sobieska und an Balì de Breteuil, Repräsentant des Malteserordens, dem die Villa ihren heutigen Namen verdankt.
1764 wurde die Villa an Antonio Parmegiani und 1818 an Johan Niclas Byström weiterverpachtet. Bystöm restaurierte die Villa und baute in den Palazzo sein Atelier ein. 1827 kaufte schließlich König Ludwig I. von Bayern die Villa, die über seinen Tod hinaus beim bayerischen Königshaus verblieb. 1878 erwarb der russische Adlige Alexander Bobrinski die Villa und baute sie zu ihrem heutigen Zustand im romantischen Historismus um. 1907 erwarb Bernhard von Bülow die Villa.[1]
Nach dem Zweiten Weltkrieg fiel das Anwesen an die Jesuiten, die dort die Redaktion der Zeitschrift La Civiltà Cattolica einrichteten.[2]
Bewohner
1789 bezog Amalia von Sachsen-Weimar die Villa und begründete ihre Rolle als Treffpunkt der Deutschrömer. Bei ihr zu Gast war Johann Gottfried Herder. 1794 bis 1796 mietete Prinz Friedrich August von Hannover die Villa. 1802 wohnte für einige Monate Friederike Brun hier, gefolgt von Wilhelm von Humboldt mit seiner Familie. Weitere Gäste waren Johann Wolfgang von Goethe, Anton Raphael Mengs, Angelika Kauffmann, Joseph Anton Koch und Friedrich Wilhelm von Schadow.[3]
Gesandtschaften
Die Villa Malta diente sowohl Preußen wie dem Königreich Hannover zeitweilig als Gesandtschaftsgebäude.
Literatur
- Claudio Rendina: La grande belleza di Roma. Newton Compton editori, Roma 2014, ISBN 978-88-5416733-9
- Christiane Schachtner: Johann Christian Reinhart. Die vier Ansichten von der Villa Malta auf Rom 1829-1835. Magisterarbeit, Fakultät für Geschichts- und Kunstwissenschaften, Ludwig-Maximilians-Universität München, 2007
Weblinks
- Mit Ferdinand Gregorovius in die Villa Malta bei www.kuenstlerleben-in-rom.de
- Villa Malta bei www.romasegreta.it mit aktuellem Bild (Bauzustand nach Umbau durch Alexander Bobrinski ab 1878)
Einzelnachweise
- romasegreta.it zur Villa Malta zuletzt geändert 27. Januar 2016, abgerufen am 28. März 2016
- Die FAZ über die Zeitschrift La Civiltà Cattolica Heinz-Joachim Fischer: Die Denker der Villa Malta. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 28. April 2003, abgerufen am 28. März 2016.
- Barbara Koch Rachinger über die Villa Malta (Memento des Originals vom 31. März 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , abgerufen am 28. März 2016