Valentin Triller

Valentin Triller (* u​m 1493 i​n Guhrau, Schlesien; † wahrscheinlich 1573 i​n Nimptsch, Schlesien) w​ar ein deutscher Pfarrer s​owie Autor, Komponist u​nd Herausgeber v​on Kirchenliedern.

Leben und Werke

Triller w​urde 1511 i​n Krakau immatrikuliert. Er w​urde vermutlich zunächst katholischer Theologe u​nd wandte s​ich später d​er Reformation zu.[1] Er w​ar ab 1550 Pfarrer i​n Oberpantenau (heute: Ratajno) b​ei Nimptsch (heute: Niemcza) i​n Schlesien.[2] 1555 g​ab er i​n Breslau d​as Schlesich [sic!] Singebüchlein heraus, i​n welchem e​r neben eigenen Texten a​uch vorreformatorische Melodien aufnahm, d​ie er m​it evangelischen Texten verknüpfte.[3] 1559 erschien e​ine zweite Auflage d​er Sammlung u​nter geändertem Titel.

Von Valentin Triller stammen u. a. Melodie u​nd erste Strophe z​u Wir wollen fröhlich singen Gott (EG 167) s​owie die zusätzliche Strophe Es k​am ein Engel h​ell und klar z​u Martin Luthers Weihnachtslied Vom Himmel hoch, d​a komm i​ch her. Auch d​ie Melodie d​es Kirchenliedes Den d​ie Hirten lobeten sehre (Quem pastores laudavere) (EG 29) i​st – n​eben älteren Quellen i​m Hohenfurter Liederbuch u​m 1460 s​owie einem Prager Gesangbuch 1541 – i​n Trillers Schlesich Singebüchlein 1555 überliefert.

Werke

  • Ein Schlesich singebüchlein aus Goettlicher schrifft von den fuernemsten Festen des Jares vnd sonst von andern gesengen vnd Psalmen gestelt auff viel alte gewoenliche melodien so zum teil vorhin Lateinisch zum teil Deutsch mit Geistlichen oder auch Weltlichen texten gesungen seind Durch Valentinum Triller von Gora Pfarherrn zu Pantenaw im Nimpschischen Weichbilde ... Crispin Scharffenberg, Breslau 1555; bibliotekacyfrowa.pl.
  • Ein Christlich Singebuch fur Layen vnd Gelerten Kinder vnd alten daheim vnd in Kirchen zu singen Mit einer zweien vnd dreien stimmen von den furnemsten Festen des gantzen jares auff viel alte gewoenliche Melodien so den alten bekant vnd doch von wegen etlicher Abgoettischen Texten sind abgethan zum teil auch aus reinem Latinischen Coral newlich zugericht Durch Valentinum Triller von Gora Pfarherrn zu Pantenaw im Nimpschischen Weichbilde. ... Crispin Scharffenberg, Breslau 1559; staatsbibliothek-berlin.de.

Literatur

  • Konrad Ameln: Valentin Trillers Bekenntnis. In: Jahrbuch für Liturgik und Hymnologie. 16, 1971, S. 163–169; JSTOR 24195363.
  • Hellmut Eberlein: Valentin Triller und sein schlesisches Singebüchlein. In: Jahrbuch für schlesische Kirche und Kirchengeschichte. Neue Folge 34, 1955, S. 48–58 u. 35, 1956, S. 22–30.
  • Wolfgang Herbst (Hrsg.): Wer ist wer im Gesangbuch? Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2001, ISBN 3-525-50323-7, S. 329 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  • Walter Salmen: Der volkskundliche Gehalt in Valentin Trillers „Schlesisch Singebüchlein“ von 1555. In: Der Kirchenmusiker. 6, 1955, S. 1–3.
  • Joachim Stalmann: Triller, Valentin. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 12, Bautz, Herzberg 1997, ISBN 3-88309-068-9, Sp. 487–488.
  • Joachim Stalmann: Triller, Valentin. In: Ludwig Finscher (Hrsg.): Die Musik in Geschichte und Gegenwart. Zweite Ausgabe, Personenteil, Band 16 (Strata – Villoteau). Bärenreiter/Metzler, Kassel u. a. 2006, ISBN 3-7618-1136-5 (Online-Ausgabe, für Vollzugriff Abonnement erforderlich)
  • Johannes Zahn: Triller, Valentin. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 38, Duncker & Humblot, Leipzig 1894, S. 615–618.

Einzelnachweise

  1. Joachim Stalmann: Triller, Valentin. In: Ludwig Finscher (Hrsg.): Die Musik in Geschichte und Gegenwart. Zweite Ausgabe, Personenteil, Band 16 (Strata – Villoteau). Bärenreiter/Metzler, Kassel u. a. 2006, ISBN 3-7618-1136-5 (Online-Ausgabe, für Vollzugriff Abonnement erforderlich)
  2. Jonas Milde: Das schlesische Gesangbuch. Reiche Traditionen und aktuelle Forschungsfelder. In: Jahrbuch für Schlesische Kirchengeschichte. 97/98, 2018/2019, S. 93–118, hier S. 99 f. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. Joachim Stalmann: Triller, Valentin. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 12, Bautz, Herzberg 1997, ISBN 3-88309-068-9, Sp. 487–488.
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