VR-Bank Fichtelgebirge-Frankenwald
Die VR-Bank Fichtelgebirge-Frankenwald eG ist eine Genossenschaftsbank mit Sitz in Marktredwitz. Das Geschäftsgebiet liegt im Fichtelgebirge und im Frankenwald. Diese Gebiete erstrecken sich südlich und westlich des Landkreises Hof. Darüber hinaus betreibt die Bank zwei Geschäftsstellen im angrenzenden Bundesland Thüringen.
VR-Bank Fichtelgebirge-Frankenwald eG | |
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Staat | Deutschland |
Sitz | Marktredwitz |
Rechtsform | eingetragene Genossenschaft |
Bankleitzahl | 781 600 69[1] |
BIC | GENO DEF1 MAK[1] |
Verband | Genossenschaftsverband Bayern |
Website | www.vr-ff.de |
Geschäftsdaten 2020[2] | |
Bilanzsumme | 715,4 Mio. Euro |
Einlagen | 490,7 Mio. Euro |
Kundenkredite | 385,6 Mio. Euro |
Mitarbeiter | 109 |
Geschäftsstellen | 10 |
Mitglieder | 14.789 |
Leitung | |
Vorstand | Johannes Herzog (Vors.) Christian Mandel |
Aufsichtsrat | Reiner Loos (Vors.) |
Liste der Genossenschaftsbanken in Deutschland |
Geschichte
Die VR-Bank Fichtelgebirge-Frankenwald eG entstand aus mehreren, vormals eigenständigen Genossenschaftsbanken. Am 31. Januar 1918 gründeten 20 Bürger, meist Bauern und Handwerker, den Darlehnskassenverein Oberredwitz-Tiefenbach, welcher als Grundstein für die heutige VR-Bank Fichtelgebirge-Frankenwald eG gilt.
Am 31. Januar 1918 war der Erste Weltkrieg noch nicht ganz beendet. Die Lebensbedingungen waren schlecht und auch in Oberredwitz gingen die Menschen auf die Straße und protestierten für Frieden und Brot. 20 Bürger entschieden sich, sich selbst zu helfen, indem sie eine Genossenschaftsbank nach den Leitlinien Friedrich Wilhelm Raiffeisens gründeten: Selbsthilfe, Selbstverwaltung und Selbstverantwortung. Das vorrangige Ziel der Genossenschaft war es, das Geld für den täglichen Wirtschafts- und Geschäftsbetrieb zu beschaffen. Zudem half sie, das Geld ihrer Mitglieder leichter anzulegen, kaufte Rohstoff ein, verkaufte die Erzeugnisse und haftete solidarisch und unbeschränkt für die Schulden des Vereins. Die darauffolgenden Jahrzehnte waren von Kriegen, Krisen und Konflikten geprägt. Unterschiedliche Ereignisse wirkten sich auf die unternehmerische Richtung der Bank aus:
Bis zum Jahr 1933 etablierte der Darlehnskassenverein mehr und mehr das Warengeschäft im Geschäftsgebiet Oberredwitz. Das Ziel war, der regional stark ausgeprägten Landwirtschaft unter die Arme zu greifen. Dabei handelte der Verein nicht nur mit Saatgut, auch landwirtschaftliche Maschinen wurden angeschafft und den Mitgliedern zur Verfügung gestellt. Dieser Schritt war vor allem notwendig, da das Geld im Verlauf der 1920er Jahre immer mehr an Wert verlor. Der Aufschwung des Warengeschäfts bildete eine entgegenwirkende Kraft.
Während des Zweiten Weltkrieges gab es kaum Aufzeichnungen, erst mit der Vorbereitung der Währungsreform 1947 begannen diese wieder. Einen Tag nach der Reform, am 21. Juni 1948, musste der Darlehnskassenverein mit einer Bilanzsumme von 366,74 D-Mark neu beginnen. Die Zielstellung war langsames, aber kontinuierliches Wachstum.
1954 entschied sich der Darlehnskassenverein, seinen Namen in Raiffeisenbank Marktredwitz zu ändern. In den darauffolgenden Jahren fusionierte die Bank mit den Raiffeisen-Häusern in Haingrün, Groschlattengrün-Pechbrunn, Tröstau, Nagel und Röslau. 1967 fiel der Entschluss, ein modernes Bankgebäude in der Poststraße in Marktredwitz zu bauen. Das entstandene Filialnetz kam sehr gut bei den Kunden an.
1970 zog mit der elektronischen Datenverarbeitung auch die bargeldlose Lohnzahlung in die Banken ein. Die Porzellanunternehmen der Region waren dabei Vorreiter.
1983 bezog die Raiffeisenbank Marktredwitz ihre neue Hauptstelle, in der sie bis heute ansässig ist. In den 1980er Jahren schaffte die Bank Geldautomaten und Kontoauszugsdrucker an. Diese erleichterten das alltägliche Bankgeschäft enorm und gestalteten den Besuch in der Bank für die Kunden komfortabler.
Die Raiffeisenbank Marktredwitz fusionierte 1991 mit den Volksbanken im Fichtelgebirge – es entstand die Raiffeisen-Volksbank Marktredwitz-Selb. Ende des Jahres 2001 kam der Euro und stellte damit die Banken vor eine neue Herausforderung. Die Raiffeisen-Volksbank Marktredwitz-Selb schloss sich mit der Raiffeisenbank Arzberg-Selb zusammen und erweiterte ihr Geschäftsgebiet um drei Filialen im Vogtland. Die VR-Bank Marktredwitz war geboren.
Mit der Jahrtausendwende und dem Euro gerieten einige Unternehmen im Fichtelgebirge in Schieflage. Das hatte auch Auswirkungen auf die VR-Bank Marktredwitz. Im Jahr 2004 wurde der bis heute tätige Johannes Herzog Vorstandsvorsitzender der Bank. Er brachte sie in ruhigeres Fahrwasser, verkaufte die Filialen im Vogtland und sicherte dadurch Arbeitsplätze. 2007 ging von Thiersheim aus das MarktserviceCenter ans Netz, in dem alle Anrufe eingehen und alle Anfragen verwaltet werden. Ein Jahr später beschloss die Vertreterversammlung mit einer Gegenstimme den neuen Namen: VR-Bank Fichtelgebirge. Seit 2012 lud die VR-Bank wieder zu Mitgliederversammlungen ein. Bei Wiesenfestatmosphäre und stimmungsvoller Unterhaltung wird unter anderem über die zukünftige Ausrichtung der Bank gesprochen.
2016 fusionierte die Bank mit der Raiffeisenbank Berg-Bad Steben. Der aktuelle Name ist VR-Bank Fichtelgebirge-Frankenwald eG. Mit dem neuen Marken- und Kommunikationsauftritt, welcher durch die jüngste Fusion entstand, begann die Bank das Hauptstellengebäude in Marktredwitz umzubauen. Im Februar 2018, nahe dem 100-jährigen Jubiläum, öffnete der modern umgebaute Schalterbereich seine Türen.[3]
Filialen
Quelle: [4]
Weblinks
- Website der Bank
- VR-Bank Fichtelgebirge-Frankenwald in der Unternehmensdatenbank der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht
Einzelnachweise
- Stammdaten des Kreditinstitutes bei der Deutschen Bundesbank
- Zahlen & Fakten zum 31. Dezember 2020
- 100 Jahre VR-Bank Fichtelgebirge-Frankenwald eG. In: vr-ff.de. VR-Bank Fichtelgebirge-Frankenwald, abgerufen am 12. Mai 2021.
- Geschäftsstellen in Ihrer Nähe. In: vr-ff.de. VR-Bank Fichtelgebirge-Frankenwald, abgerufen am 12. Mai 2021.
- Raiffeisen Ware. In: vr-ff.de. VR-Bank Fichtelgebirge-Frankenwald, abgerufen am 12. Mai 2021.