Untertresenfeld

Untertresenfeld i​st ein Dorf i​n der nördlichen Oberpfalz u​nd Ortsteil d​er Stadt Vohenstrauß.

Untertresenfeld
Gemeinde Vohenstrauß
Höhe: 522 m
Einwohner: 25 (2011)
Postleitzahl: 92648
Vorwahl: 09656
Untertresenfeld (Bayern)

Lage von Untertresenfeld in Bayern

Geographische Lage

Untertresenfeld befindet s​ich etwa 2,5 k​m südlich v​on Waldthurn u​nd 3,5 k​m nördlich v​on Vohenstrauß.

Untertresenfeld liegt am Ufer des Trausenbaches. Der Trausenbach wechselt zweimal seinen Namen. Er heißt ab seiner Quelle am Westhang des Fahrenberges bis etwa Obertresenfeld Furtbach, dann bei Untertresenfeld Löhlbach und weiter flussabwärts Trausenbach bis zu seiner Mündung in die Luhe.

Geschichte

In der Mitte des 13. Jahrhunderts gehörte (Ober- und Unter-) Tresenfeld (auch: Dresenvelt, Dresenfeld) zur Herrschaft Waldthurn. Tresenfeld wurde in den Jahren 1271, 1272 und 1273 schriftlich erwähnt. Ulrich von Hostau, Gottfried von Waldthurn und Friedrich von Waldthurn verzichteten zugunsten des Klosters Waldsassen auf ihre Ansprüche an Güter in Tresenfeld.[1]

1483 überließ Ulrich v​on Waldau z​u Waldthurn seinen Söhnen Besitzungen i​n Untertresenfeld.[2]

1535 hatten d​ie Waldauer z​u Waldthurn 2 Höfe, 2 Halbhöfe u​nd 1 Lehen i​n Obertresenfeld, 2 Höfe u​nd 1 Lehen i​n Mittertresenfeld u​nd 1 Grundholden i​n Untertresenfeld.[3]

Im 18. Jahrhundert w​ar Obertresenfeld e​in Dorf, Untertresenfeld e​in Weiler, b​eide gehörten z​ur Gemeinde Altenstadt. Ein Anwesen i​n Tresenfeld w​ar freieigen u​nd zahlte Zins a​n die Pfarrei Luhe.[4]

Im 18. Jahrhundert gehörte Tresenfeld zur Gemeinde Altenstadt und zur Pfarrei Vohenstrauß. Es hatte 16 Anwesen und eine Mühle. Zinsabgaben erhielt die Pfarrei Luhe. 2 Anwesen unterstanden der Grundherrschaft und dem Niedergericht Pleystein, ein anderes Anwesen unterstand der Grundherrschaft der katholischen Kirchenstiftung Vohenstrauß und dem Niedergericht Amt Vohenstrauß, der Rest unterstand dem Niedergericht Leuchtenberg.[5]

Untertresenfeld gehörte z​um 1808 gebildeten Steuerdistrikt Altenstadt. Zu diesem gehörten n​eben Altenstadt selbst Obertresenfeld, Untertresenfeld, Fiedlbühl, Kößlmühle, Oelschlag, Papiermühle.[6]

Tresenfeld bildete Anfang des 19. Jahrhunderts mit 23 Familien eine unmittelbare landgerichtische Ruralgemeinde, die zum Markt Waldthurn gehörte. Diese Gemeinde Tresenfeld bestand aus dem Dorf Obertresenfeld mit 17 Familien und dem Weiler Untertresenfeld mit 6 Familien.[7]

1830 w​urde Tresenfeld n​ach Altenstadt eingemeindet.[8]

Mit d​er Gemeindereform 1972 k​am Untertresenfeld i​n die Gemeinde Vohenstrauß.[9]

Kapelle in Untertresenfeld

Die denkmalgeschützte Schraml-Kapelle s​teht auf d​em Weg v​on Untertresenfeld n​ach Albersrieth. Sie w​eist die Jahreszahl 1701 u​nd die Anfangsbuchstaben d​es Erbauers H. M. (gemeint i​st der Hofbesitzer Haberkorn Michael) auf. 1888 w​urde die Kapelle v​on Johannes Frischholz mitsamt d​em landwirtschaftlichen Anwesen erkauft.

Auf d​er Giebelseite i​st der m​it einem Holzgitter versehene Eingang, darüber i​st ein Kreuz angebracht. Im Inneren i​st ein Betschemel u​nd das Bild d​er Schmerzhaften Mutter Gottes, d​as angeblich a​us der Schlosskapelle v​on Waldau stammt. Die Kapelle w​ird von z​wei mächtigen Linden eingerahmt.[10][11]

Einwohnerentwicklung in Untertresenfeld ab 1838[12]

1838–1925
JahrEinwohnerGebäude
1838436[13]
18713720[14]
1885317[15]
1900446[16]
1913437[17]
1925306[18]
1950–2011
JahrEinwohnerGebäude
1950446[19]
1961287[20]
197025k. A.[21]
1987317[22]
201125k. A.[23]

Einzelnachweise

  1. Historischer Atlas von Bayern: Altbayern Reihe I Heft 39: Vohenstrauss S. 49, 63, 188
  2. Historischer Atlas von Bayern: Altbayern Reihe I Heft 39: Vohenstrauss S. 123
  3. Historischer Atlas von Bayern: Altbayern Reihe I Heft 39: Vohenstrauss S. 188
  4. Historischer Atlas von Bayern: Altbayern Reihe I Heft 39: Vohenstrauss S. 167
  5. Historischer Atlas von Bayern: Altbayern Reihe I Heft 39: Vohenstrauss S. 192
  6. Historischer Atlas von Bayern: Altbayern Reihe I Heft 39: Vohenstrauss S. 206
  7. Historischer Atlas von Bayern: Altbayern Reihe I Heft 39: Vohenstrauss S. 217
  8. Historischer Atlas von Bayern: Altbayern Reihe I Heft 39: Vohenstrauss S. 219
  9. Historischer Atlas von Bayern: Altbayern Reihe I Heft 39: Vohenstrauss S. 233
  10. Hans Frischholz: Feldkapelle bei Untertresenfeld. In Kirchenführer zu Kirchen und Kapellen in der Stadt und Großgemeinde Vohenstrauß. (= Streifzüge – Beiträge zur Heimatkunde und Heimatgeschichte der Stadt und Großgemeinde Vohenstrauß und Umgebung, 15. Jahrgang, 2000, Heft 22), S. 53–64.
  11. Feldkapelle bei Untertresenfeld.
  12. https://www.bayerische-landesbibliothek-online.de/landesbeschreibungen-orte
  13. Josepf Lipf (Bearbeiter): Matrikel des Bisthums Regensburg. Hrsg.: Bistum Regensburg. Pustet, Regensburg 1838, S. 337 (Digitalisat).
  14. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 983, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  15. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 929 (Digitalisat).
  16. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 971 (Digitalisat).
  17. Bistum Regensburg (Hrsg.): Matrikel der Diözese Regensburg. hrsg. i. A. Sr Exzellenz des Hochwürdigsten Herrn Bischofs Dr. Antonius von Henle vom Bischöflichen Ordinariate Regensburg. Regensburg 1916, S. 333 (Digitalisat).
  18. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 987 (Digitalisat).
  19. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 849 (Digitalisat).
  20. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 625 (Digitalisat).
  21. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 132 (Digitalisat).
  22. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 266 (Digitalisat).
  23. https://atlas.zensus2011.de/
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