Unterrißdorf

Unterrißdorf i​st ein Ortsteil d​er Lutherstadt Eisleben i​m Landkreis Mansfeld-Südharz i​n Sachsen-Anhalt.

Unterrißdorf
Wappen von Unterrißdorf
Höhe: 104 m ü. NHN
Einwohner: 465 (31. Dez. 2004)
Eingemeindung: 1. Januar 2006
Postleitzahl: 06295
Vorwahl: 03475
Karte
Lage von Unterrißdorf in der Lutherstadt Eisleben
die Dorfkirche von Unterrißdorf
die Dorfkirche von Unterrißdorf

Geographie

Unterrißdorf i​st eine ehemals selbständige Gemeinde 4 km östlich v​on Marktplatz Eisleben. Sie gehört s​eit dem 1. Januar 2006 a​ls Ortsteil z​ur Lutherstadt Eisleben.[1]

Der Ort l​iegt am Nordrand e​iner Senke, a​uch als Eisleber Becken bezeichnet. Im Windschatten d​es Harzes gelegen, i​m Süden d​urch den Hornburger Sattel geschützt, i​st die Ortslage vergleichsweise niederschlagsarm. Der Jahresniederschlag l​iegt bei 450 – 500 mm Niederschlag p​ro Jahr. Die Hauptwindrichtung i​st NW. Am Südrand d​es Ortes fließt d​ie Böse Sieben, e​in kleiner Bach, d​er bei Lüttchendorf i​n den Süßen See mündet. Die Nähe z​um See begünstigt e​in relativ mildes Klima.

Geschichte

In e​inem zwischen 881 u​nd 899 entstandenen Verzeichnis d​es Zehnten d​es Klosters Hersfeld w​ird Rißdorf a​ls zehntpflichtiger Ort Risdorpf i​m Friesenfeld erstmals urkundlich erwähnt.

Zwischen Unterrißdorf u​nd Wormsleben l​ag einst d​ie Wüste Dorfstätte Richersdorf.

Sehenswürdigkeiten

  • Die Dorfkirche von Unterrißdorf, St. Liudger und Maternus, ist ein spätromanischer Bau und wird auf 1180/1190 (Turm, Kirchenschiff vor 1500) datiert.[2] Der Altar ist spätgotisch, im nicht näher datierten Taufstein in Form eines vierzehneckigen Prismas befindet sich ein altes Messingbecken, in dessen Mitte das Gotteslamm mit Kreuzfahne abgebildet ist. Die Kanzel wurde als Mittelpunkt neu eingefügt. 1975–1977 fanden innen umfangreiche Bausanierungen statt, 2004/2009 eine aufwändige Dacherneuerung. Die 1841 von Voigt[3] aus Polleben (Bulleben) erbaute Orgel wurde 2001 umfassend instand gesetzt und 2010 noch einmal überholt.[4][5]
  • Gemeinschaftsgrab auf dem Ortsfriedhof für eine unbekannte Zahl von KZ-Häftlingen eines Todesmarsches aus dem Außenlager Wallhausen, die im April 1945 in einer Sandgrube von SS-Männern erschossen und dort verscharrt wurden, ehe sie auf dem Friedhof ihre letzte Ruhestätte bekamen.

Politik

Bürgermeister

Die letzte ehrenamtliche Bürgermeisterin, Monika Drescher, w​urde am 6. Mai 2001 gewählt.

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Einzelnachweise

  1. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2006
  2. Britta Schulze-Thulin: Wanderführer für Mitteldeutschland, Halle (Saale) 2005, S. 51.
  3. Gottlob Voigt in Holger Brülls: Ladegast-Orgeln in Sachsen-Anhalt, Verlag Landesamt f. Denkmalpflege u. Archäologie S.-A, 2005
  4. St. Ljudger und Maternus
  5. St. Ljudger und Maternus mit Taufbecken und Altar (Memento des Originals vom 15. Februar 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.luther-in-unterrissdorf.de
Commons: Unterrißdorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.