Universitätskirche
Eine Universitätskirche ist ein Kirchengebäude, in dem Universitätsgottesdienste, also Gottesdienste der Gemeinde einer Universität, stattfinden. Sie wird häufig von mehreren Konfessionen genutzt. Der Dekan der Theologischen Fakultät der Universität ist zugleich auch Dekan der Universitätskirche.
Darüber hinaus fungiert eine Universitätskirche auch oft als Auditorium maximum, wo größere akademische Veranstaltungen stattfinden. In einigen Universitäten bildet sie das geistige und kulturelle Zentrum.
Diese Tatsache führte in der DDR zu Auseinandersetzungen, weil die Universitätskirchen nicht in das Bild einer sozialistischen Universität passten. Die Sprengung der Leipziger Paulinerkirche im Jahr 1968 durch die damaligen Machthaber war von besonders symbolträchtiger Wirkung, weil die 1409 gegründete Leipziger Universität die zweitälteste deutsche Universität ist und die 1240 geweihte und seit 1543 in ihrem Besitz befindliche Kirche damit auch der älteste universitäre Sakralbau Deutschlands war.
Eine bedeutende Universitätskirche war der Königsberger Dom. Zu seiner Gemeinde gehörten alle Studenten und Hochschullehrer der Albertus-Universität Königsberg.
Für die Universität Würzburg noch heute von Bedeutung ist deren ehemalige, ab 1583 errichtete Universitätskirche, die Neubaukirche.[1]
Einzelnachweise
- Stefan Kummer: Architektur und bildende Kunst von den Anfängen der Renaissance bis zum Ausgang des Barock. In: Ulrich Wagner (Hrsg.): Geschichte der Stadt Würzburg. 4 Bände; Band 2: Vom Bauernkrieg 1525 bis zum Übergang an das Königreich Bayern 1814. Theiss, Stuttgart 2004, ISBN 3-8062-1477-8, S. 576–678 und 942–952, hier: S. 592–597 und 607 f.