Ukrainischer Barock

Ukrainischer Barock oder Kosaken-Barock ist eine Stilrichtung, die während der Zeit des ukrainischen Kosaken-Hetmanats im 17. Jahrhundert in der Ukraine entstanden ist. Ihre Realisierungen finden sich unter anderem in der Architektur, Malerei, Musik und Literatur.

Das umgebaute St. Michaelskloster in Kiew ist eines der klassischen Beispiele des ukrainischen Barocks, obwohl der Bau bereits 1113 begann

Architektur

Die Wandlung von der Renaissance zum Barock zeigte sich zunächst in architektonischen Mischformen. Beispiele für den Übergang sind die Michaelkathedrale (Michailiwska zerkwa, 1648–1654) in Perejaslaw und die Eliaskirche (Illinska zerkwa, 1653) in Subotiw.[1]

Der ukrainische Barock unterscheidet sich vom westeuropäischen Barock durch moderatere Ornamentation und schlichtere Formen. Viele ukrainische Barockbauten sind erhalten geblieben, beispielsweise das Kiewer Höhlenkloster, die Kiewer Sophienkathedrale oder das Wydubitschi-Kloster.

Die besten Beispiele der ukrainischen Barockmalerei finden sich in als Wandmalereien in der Dreifaltigkeits-Kathedrale des Höhlenklosters. Während der Periode des ukrainischen Barocks fand eine schnelle Entwicklung der Gravuren-Technik statt, man bediente sich eines komplexen Systems an Symbolik, Allegorien, heraldischen Zeichen und Ornamentation.

Bestimmte Merkmale des ukrainischen Barocks, wie die knospen- oder birnenartigen Kuppeln, wurden vom verwandten russischen Naryschkin-Barock übernommen.

Auf den Barock in der Ukraine folgte zum Ende des 18. Jahrhunderts der Klassizismus. Diesem Übergang gingen Impulse der Aufklärung voraus. Zusätzlich förderte ein staatlicher Ukas aus der Verwaltung des Russischen Kaiserreichs eine diesbezügliche Architekturentwicklung. Er trug den Titel: „Von der Beschaffung der Pläne für die Bauten und Straßen in allen Städten, für jedes Gouvernement gesondert.“[1]

Beispiele

Quellen

Einzelnachweise

  1. Grigori Nikonowitsch Logwin (Hryhorij Nykonovyč Lohvyn): Ukraine und Moldawien. Ein Bildhandbuch. (= Kunstdenkmäler in der Sowjetunion), Edition Leipzig, Leipzig 1984, S. 27, 32.
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