USS Chancellorsville (CG-62)
Die USS Chancellorsville (CG-62) ist ein Lenkwaffenkreuzer der Ticonderoga-Klasse. Das Schiff wurde nach der Schlacht bei Chancellorsville von 1863 benannt. Die Army of Northern Virginia unter Robert Edward Lee schlug dort die doppelt so große Army of the Potomac unter Joseph Hooker.
Chancellorsville 2005 in rauer See | |
Übersicht | |
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Bestellung | 26. November 1984 |
Kiellegung | 24. Juni 1987 |
Stapellauf | 15. Juli 1988 |
1. Dienstzeit | |
Indienststellung | 4. November 1989 |
Technische Daten | |
Verdrängung |
9750 Tonnen |
Länge |
173 Meter |
Breite |
16,80 Meter |
Tiefgang |
10,2 Meter |
Besatzung |
ca. 390 |
Antrieb |
Vier Gasturbinen, zwei Wellen mit zusammen 80.000 PS |
Geschwindigkeit |
30+ Knoten |
Bewaffnung |
2 Starter für Seezielflugkörper, 2 Dreifach-Torpedowerfer, 2 Geschütze 127 mm, 122 VLS-Zellen |
Geschichte
CG-62 wurde 1984 in Auftrag gegeben und 1987 bei Ingalls Shipbuilding auf Kiel gelegt. Nach einer Bauzeit von nur wenig mehr als einem Jahr wurde der Kreuzer vom Stapel gelassen und getauft. Ende 1989 wurde die Chancellorsville in Dienst gestellt.
1991 verlegte die Chancellorsville erstmals im Rahmen des Zweiten Golfkrieges. 1993 folgte, an der Seite von USS Nimitz (CVN-68), die nächste Verlegung in die Region. Am 26. Juni schoss der Kreuzer neun BGM-109 Tomahawk auf Ziele im Irak ab, als Reaktion auf Attentatspläne gegen den ehemaligen US-Präsidenten George H. W. Bush. Eine weitere Verlegung in den Golf folgte 1995.
1997 wurde die Chancellorsville zur Drogenbekämpfung in der Karibik eingesetzt, darauf folgte eine neunmonatige Überholung. Nachdem diese beendet war, wurde das Schiff permanent nach Japan verlegt. 1999 eskortierte sie von dort aus mit der USS Curtis Wilbur (DDG-54) die USS Kitty Hawk (CV-63) im Rahmen der Operation Southern Watch wiederum in den Golf. Chancellorsville wurde 2001 wieder an der Seite von Kitty Hawk in der Operation Enduring Freedom eingesetzt. Zum Unabhängigkeitstag in Russland 2002 lag die Chancellorsville mit der USS Fort McHenry (LSD-43), einem Docklandungsschiff der Whidbey-Island-Klasse, in Wladiwostok. 2003 begleitete der Kreuzer den Besuch zweier chinesischer Schiffe im Apra Harbor, Guam.
2004 bis 2006 nahm sie an mehreren Übungen teil und kehrte im Oktober 2006 zurück nach San Diego. 2007 fuhr die Chancellorsville an der Seite der USS Ronald Reagan (CVN-76) und verlegte 2008 mit dieser in den Persischen Golf. 2009 folgte eine weitere Fahrt mit der Reagan in den Pazifik. Im Sommer 2010 nahm der Kreuzer am multinationalen Manöver RIMPAC teil. Im März 2011 wurde das Schiff an der Seite der Reagan vor die Küste Japans geschickt, um nach dem Tōhoku-Erdbeben für Nothilfe bereitzustehen.
2019 war das Schiff in einen Vorfall mit dem russischen U-Boot-Jäger Admiral Vinogradov verwickelt, der wegen seiner militärischen Konfrontation zwischen zwei Großmächten weltweite Aufmerksamkeit erregte. Der US-Lenkwaffenträger und die Admiral Vinogradov waren am 7. Juni 2019 in der Philippinischen See unterwegs und kreuzten ihren jeweiligen Kurs. Dabei kamen die Schiffe bis auf die riskante Nähe von 15 bis 30 Meter aneinander. Während die US Navy angab, das russische Schiffe habe ihrem die Vorfahrt genommen, erklärte die Russische Marine, die USS-Chancellorsville habe plötzlich ihren Kurs geändert.[1][2][3] Die Luftbilder zeigen eindeutig, wie das russische Schiff die Richtung wechselt, während das amerikanische seinen Kurs beibehält.
Weblinks
Einzelnachweise
- Mark D. Faram: Both Russia and US point fingers after warships almost collide. 8. Juni 2019, abgerufen am 8. Juni 2019 (amerikanisches Englisch).
- Ostchinesisches Meer: Beinahe-Kollision von russischem und US-Kriegsschiff im Pazifik. In: Spiegel Online. 7. Juni 2019 (spiegel.de [abgerufen am 8. Juni 2019]).
- Video shows Russian destroyer nearly colliding with U.S. warship. Abgerufen am 8. Juni 2019 (amerikanisches Englisch).