UHF-Steckverbinder
UHF-Steckverbinder (von englisch Ultra High Frequency für deutsch „Ultra-Hohe Frequenz“) sind vergleichsweise einfache und kostengünstige Koaxialsteckverbinder, die bis zu Frequenzen von etwa 300 MHz zum Einsatz kommen.
Geschichte
Der koaxiale Steckverbinder wurde in den 1930er-Jahren durch den kanadischen Elektroingenieur Edward Clarke Quackenbush (1906–1987) bei seiner Arbeit für die im Jahr 1932 gegründete und inzwischen traditionsreiche US-amerikanische Firma Amphenol entwickelt.[1] Der Durchmesser des Innenleiters beträgt 4 mm und entspricht damit dem eines üblichen Bananensteckers.
Ursprünglich waren diese Steckverbinder für relativ moderate Frequenzen (einige MHz) zum Einsatz als Videostecker für die Sichtteile der damaligen Radargeräte konzipiert. Schnell wurden sie aber auch für Radio- und funktechnische Anwendungen gebräuchlich und sind es, vor allem aufgrund ihres vergleichsweise geringen Preises noch heute. Verwendet werden sie für Hochfrequenzanwendungen bei relativ niedrigen Frequenzen, insbesondere im Kurzwellenbereich (3 MHz–30 MHz) und darunter, oder bei Anwendungen, bei denen messtechnische Präzision und gute reflexionsarme Anpassung nicht im Vordergrund stehen.
Die Bezeichnung „Ultra High Frequency (UHF)“ für den Steckverbinder ist aus Sicht der damaligen Zeit zu verstehen, als Frequenzen oberhalb von etwa 100 MHz als „ultrahoch“ betrachtet wurden. Aus heutiger Sicht wäre solch eine Bezeichnung als übertrieben, genaugenommen sogar als falsch zu werten. Unter UHF versteht man heute den Dezimeterwellenbereich, also Frequenzen zwischen 300 MHz und 3 GHz. Dafür ist der Steckverbinder aufgrund seiner wenig genauen Impedanz, die erheblich von den gewünschten 50 Ohm abweichen kann, nicht geeignet. Je nach Aufbau beträgt die Impedanz des Steckverbinders teilweise nur 30 Ohm. Er bewirkt also (bei hohen Frequenzen) eine erhebliche Fehlanpassung. Für UHF-Steckverbinder wird in der Regel kein Stehwellenverhältnis (VSWR) spezifiziert, was ihre Verwendung bei hochwertigen Geräten ausschließt. Scherzhaft wird daher gesagt, dass UHF für "Ungeeignet für Hoch-Frequenz" stünde.
Die damalige Bezeichnung des US-Militärs war „PL259 plug“ sowie „SO239 socket“ für den UHF-Stecker beziehungsweise die UHF-Buchse.[2] Daraus hat sich die alternative Bezeichnung PL-Steckverbinder erhalten, die aber genaugenommen falsch ist.
Anwendung
Im Amateurfunk findet er Verwendung im Kurzwellen- und im Ultrakurzwellen-Bereich. Auch im CB-Funk und bei UKW-Seefunkgeräten sind UHF-Steckverbinder noch immer gebräuchlich. Für hochwertige Geräte und bei Frequenzen im UHF-Bereich und höher werden hingegen andere Stecksysteme benutzt, beispielsweise N- oder SMA-Steckverbinder. Wesentlicher Vorteil der UHF-Steckverbinder ist ihr niedriger Preis, was der Hauptgrund für ihre heutige Verwendung sein dürfte.
Mini-UHF
Beim Mini-UHF-Steckverbinder handelt es sich um eine modifizierte und verkleinerte Bauform des UHF-Steckverbinders, der durch verbesserte elektrische und mechanische Eigenschaften charakterisiert ist. Durch die Verzahnungen des Schraubverschlusses ist er besonders für den mobilen Einsatz gedacht und beugt so einem Lösen oder Verdrehen der Steckverbindung ausgelöst durch Vibrationen vor. Im Gegensatz zum UHF-Steckverbinder kann von einer definierten Wellenimpedanz von 50 Ω gesprochen werden. Er wird bis etwa 3 GHz eingesetzt.
Weblinks
- Datenblatt bei amphenolinfocom.eu (englisch)
- UHF Connector Series bei amphenolrf.com (englisch)
- UHF Connector SO239 & PL259 bei electronics-notes.com (englisch)
Einzelnachweise
- Datenblatt bei amphenolinfocom.eu (englisch), S. 1, abgerufen am 8. Juli 2019.
- UHF Connector SO239 & PL259 electronics-notes.com (englisch), abgerufen am 8. Juli 2019.