Tunau
Tunau ist eine Gemeinde im Südwesten Baden-Württembergs. Sie gehört zum Gemeindeverwaltungsverband Schönau im Schwarzwald im Landkreis Lörrach.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Baden-Württemberg | |
Regierungsbezirk: | Freiburg | |
Landkreis: | Lörrach | |
Gemeindeverwaltungsverband: | Schönau im Schwarzwald | |
Höhe: | 734 m ü. NHN | |
Fläche: | 4,05 km2 | |
Einwohner: | 181 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 45 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 79677 | |
Vorwahl: | 07673 | |
Kfz-Kennzeichen: | LÖ | |
Gemeindeschlüssel: | 08 3 36 089 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Dorfstraße 2 79677 Tunau | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Dirk Pfeffer | |
Lage der Gemeinde Tunau im Landkreis Lörrach | ||
Geografie
Geografische Lage
Tunau liegt am Rand des Wiesentals im Naturpark Südschwarzwald in 580 bis 1163 Meter Höhe.
Nachbargemeinden
Die Gemeinde grenzt im Norden an Utzenfeld und ist im Osten, Süden und Westen vom Gebiet der Stadt Schönau im Schwarzwald umschlossen.
Gemeindegliederung
Zur Gemeinde Tunau gehören das Dorf Tunau, der Weiler Bischmatt und der Zinken Michelrütte.[2]
Geschichte
Tunau wurde im Jahre 1320 erstmals urkundlich erwähnt. Zu dieser Zeit gehörte das Dorf zum Kloster St. Blasien, welches hier die Silbervorkommen ausbeutete.
Am Sonntag, dem 26. April 1936 gegen 13:30 Uhr, setzte ein Tunauer das Doppelhaus, in dem er mit seiner Familie lebte in Brand. Der starke Wind trug das Feuer zu den mit Schindeln und teilweise noch mit Stroh gedeckten und größtenteils aus Holz gebauten Häusern weiter. Innerhalb von zwei Stunden brannten neun Häuser, darunter drei Doppelhäuser, ab. Nur die Kapelle, das Rathaus und vier Häuser im Oberdorf blieben verschont. Die obdachlosen Bewohner fanden in den Nachbarorten Zuflucht.
Die Nationalsozialisten unter Gauleiter Robert Wagner organisierten gemeinsam mit dem Bezirksbauamt Schopfheim den Wiederaufbau als „Musterdorf“. Im November 1936 war vom Feuer kaum noch etwas zu sehen. Die Häuser waren fertig und konnten bezogen werden. Auf die Baupläne hatten die Einwohner keinen Einfluss. Schul- und Rathaus waren unter einem Dach errichtet und das Baugelände gegenüber vorher aufgelockert. Im Januar 1937 besuchte Gauleiter Wagner das Dorf und beschwor bei einer groß inszenierten Übergabezeremonie den „Sieg des nationalsozialistischen Aufbauwillens“, wie in einem zeitgenössischen Pressebericht nachzulesen ist.[3][4]
Politik
Der Gemeinderat in Tunau hat acht Mitglieder. Er besteht aus den gewählten ehrenamtlichen Gemeinderäten und dem Bürgermeister als Vorsitzendem. Der Bürgermeister ist im Gemeinderat stimmberechtigt. Die Kommunalwahl am 29. Mai 2019 führte zu folgendem vorläufigen Endergebnis. Die Wahlbeteiligung lag bei 82,1 % (2014: 80,4 %).
Partei | Stimmen | Sitze |
Freie Wähler | 14,9 % | 1 |
Unabhängige Wählergemeinschaft | 85,1 % | 7 |
Bildungseinrichtungen
In Tunau gibt es weder Kindergarten noch Schule. Grund- und Hauptschüler besuchen die Schule im nahe gelegenen Schönau im Schwarzwald, dort gibt es auch ein Gymnasium. Die nächstgelegene Realschule befindet sich in Zell im Wiesental.
Einzelnachweise
- Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2020 (CSV-Datei) (Hilfe dazu).
- Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band VI: Regierungsbezirk Freiburg Kohlhammer, Stuttgart 1982, ISBN 3-17-007174-2. S. 879–880
- Nicolai Ernesto Kapitz: Der Aprilsonntag, der alles veränderte. Badische Zeitung, 24. April 2021, abgerufen am 24. April 2021.
- Tunau - Geschichte. Abgerufen am 24. April 2021.