Tschitschibabin-Reaktion

Die Tschitschibabin-Reaktion (auch Tschitschibabin-Amin-Reaktion) i​st eine nukleophile aromatische Substitutionsreaktion z​ur Herstellung v​on 2-, 4-Aminopyridinen o​der -chinolinen u​nd wurde erstmals 1914 v​on Alexei Jewgenjewitsch Tschitschibabin beschrieben. Dabei w​ird in e​inem für nukleophile Angriffe aktivierten Heteroaromaten, d​eren Elektronendichte d​urch induktive u​nd mesomere Effekte herabgesetzt ist, e​in Wasserstoffatom substituiert u​nd somit dieser direkt aminiert.

Tschitschibabin Übersichtsreaktion

Mechanismus

Die Reaktion (hier a​m Beispiel d​er Synthese v​on in ortho-, meta- o​der para-Stellung m​it dem Rest R substituierten 2-Aminopyridin) verläuft n​ach einem Additions-Eliminierungs-Mechanismus:

  • Im ersten Schritt wird das aus dem Natriumamid stammende Amidion an das Kohlenstoffatom angelagert, wobei die negative Ladung durch den Stickstoff stabilisiert wird.
  • Im nächsten Schritt erfolgt die Abspaltung eines Hydridions, das anschließend von der Aminogruppe zu Wasserstoff protoniert wird.
  • Zum Schluss wird das 2-Aminopyridin durch Zugabe von Wasser aus seinem Anion freigesetzt.[1]
Tschitschibabin

Literatur

  • Jie Jack Li, (Foreword by E. J. Corey): Name Reactions in Heterocyclic Chemistry II, Wiley-Verlag, 2011, ISBN 978-0-470-08508-0.

Quellen

  1. Eintrag zu Tschitschibabin-Synthesen. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 16. Juni 2014.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.