Traubige Graslilie
Die Traubige Graslilie (Anthericum liliago) oder Astlose Graslilie oder Große Graslilie[1] ist eine Pflanzenart aus der Familie der Spargelgewächse (Asparagaceae).
Traubige Graslilie | ||||||||||||
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Traubige Graslilie (Anthericum liliago) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Anthericum liliago | ||||||||||||
L. |
Beschreibung
Die Traubige Graslilie ist eine ausdauernde, krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 20 bis 80 cm erreicht. Der „Wurzelstock“ ist kurz, mit leicht fleischigen Wurzeln. Der Stängel ist aufrecht oder aufsteigend. Die in einer grundständigen Rosette angeordneten Laubblätter sind grasartig, flach oder leicht rinnig, laufen spitz zu, sind am Grund dünnhäutig und scheidig umfassend.
Sechs bis zehn Blüten sind meist in einem einfachen traubigen, selten rispigen, Blütenstand angeordnet. Die Tragblätter sind häutig, schmal und viel kürzer. Die Blütenstiele sind gegliedert. Die zwittrigen, sternförmigen Blüten sind dreizählig. Die sechs gleich großen Blütenhüllblätter sind weiß, dreinervig, stumpf und viel länger als die sechs Staubblätter. Die Griffel sind gekrümmt und kürzer als die Blütenhüllblätter. Die Kapselfrucht ist 8 bis 10 mm lang.
Die Blütezeit reicht von Mai bis Juli.
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 30, 32, 60 oder 64.[2]
Verwechslungsmöglichkeiten
Die ähnliche Rispige Graslilie (Anthericum ramosum) hat kleinere Blüten, die in einem pyramidenförmigen rispigen Blütenstand angeordnet sind.
Vorkommen
Die Traubige Graslilie kommt in Süd- und Mitteleuropa, Südschweden, Kleinasien und Nordafrika vor. Hier ist die Art auf steinigen Hängen, in lichten Wäldern und auf Trockenrasen in Höhenlagen bis 1800 Meter zu finden. Sie ist eine Charakterart des Teucrio-Polygonatetum odorati aus dem Verband Geranion sanguinei, kommt aber auch in Gesellschaften der Verbände Xerobromion, Festucion valesiacae oder Quercion roboris vor.[2]
Die ökologischen Zeigerwerte nach Landolt et al. 2010 sind in der Schweiz: Feuchtezahl F = 1+ (trocken), Lichtzahl L = 4 (hell), Reaktionszahl R = 3 (schwach sauer bis neutral), Temperaturzahl T = 4 (kollin), Nährstoffzahl N = 2 (nährstoffarm), Kontinentalitätszahl K = 4 (subkontinental).[3]
Nutzung
Die Traubige Graslilie wird selten als Zierpflanze in Stein-, Natur- und Heidgärten genutzt. Sie ist seit spätestens 1596 in Kultur. Die Sorte 'Major' ist insgesamt größer.[1]
Trivialnamen
Für die Traubige Graslilie sind oder waren, zum Teil nur regional, auch die Bezeichnungen Alpenlilie (Berner Oberland), Berglilie (Luzern, Bern), Erdspinnenkraut, Grassgilgeln, Grassgilgen, Sandlilie und weißer Wiederthon gebräuchlich.[4]
Belege
Literatur
- Gunter Steinbach (Hrsg.): Alpenblumen (Steinbachs Naturführer). Mosaik Verlag GmbH, München 1996, ISBN 3-576-10558-1.
Einzelnachweise
- Eckehart J. Jäger, Friedrich Ebel, Peter Hanelt, Gerd K. Müller (Hrsg.): Rothmaler - Exkursionsflora von Deutschland. Band 5: Krautige Zier- und Nutzpflanzen. Spektrum Akademischer Verlag, Berlin Heidelberg 2008, ISBN 978-3-8274-0918-8, S. 751.
- Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 123.
- Anthericum liliago L. In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora. Abgerufen am 11. September 2021.
- Georg August Pritzel, Carl Jessen: Die deutschen Volksnamen der Pflanzen. Neuer Beitrag zum deutschen Sprachschatze. Philipp Cohen, Hannover 1882, Seite 32, online.
Weblinks
- Traubige Graslilie. FloraWeb.de
- Traubige Graslilie. In: BiolFlor, der Datenbank biologisch-ökologischer Merkmale der Flora von Deutschland.
- Steckbrief und Verbreitungskarte für Bayern. In: Botanischer Informationsknoten Bayerns.
- Die Verbreitung auf der Nordhalbkugel nach Eric Hultén
- Thomas Meyer: Datenblatt mit Bestimmungsschlüssel und Fotos bei Flora-de: Flora von Deutschland (alter Name der Webseite: Blumen in Schwaben)