Transoceánica
Transoceánica oder Carretera Transoceánica (deutsch: transozeanische Landstraße) ist der Name einer Verbindungsstraße zwischen dem Atlantik und dem Pazifik auf südamerikanischem Boden. Die Straße führt in Brasilien von São Paulo über Cuiabá, Porto Velho, Rio Branco, Puerto Maldonado nach Cusco und von hier weiter zu den peruanischen Häfen San Juan de Marcona, Arequipa bzw. Ilo.
Hauptsächlich wurde diese Straße aus wirtschaftlichen Gründen gebaut. Sie soll den Handel zwischen Peru und Brasilien ermöglichen und den Export von Rohstoffen aus dem Amazonasgebiet, insbesondere von Soja, in die asiatischen Märkte über die lateinamerikanischen Pazifikhäfen erleichtern. Andererseits heißt es, dass die Transoceánica ein wichtiger Schritt für die Staatengemeinschaft UNASUR ist. Demnach soll die Integration von Peru und Brasilien vorangetrieben werden.
Kritiker sehen durch die Straße im Grenzgebiet zu Peru, vor allem auf peruanischer Seite, mehrere der artenreichsten Waldgebiete der Erde und die dort isoliert lebenden indigenen Völker gefährdet.[1]
Seit Januar 2016 verkehrt auf der Transoceánica zwischen São Paulo und Lima die mit 6200 Kilometern längste Buslinie der Welt; eine Fahrt zwischen den beiden Städten dauert 102 Stunden.[2] Sie wird von dem peruanischen Busunternehmen Expreso Internacional Ormeño S.A. durchgeführt.[3]
Siehe auch
- Südamerikanische Transkontinentalbahn (geplante Eisenbahnverbindung Bioceánica zwischen Ilo in Peru und der Hafenstadt Santos bei São Paulo in Brasilien, evtl. über Bolivien)
- Transamazônica
Einzelnachweise
- Wolfgang Kunath: Eine Fernstraße bedroht die Indianer. In: Frankfurter Rundschau. 14. Juni 2008, abgerufen am 17. März 2009.
- Längste Buslinie der Welt gestartet. In: Die Welt. 31. Januar 2016, abgerufen am 28. Juli 2019.
- Expreso Internacional Ormeño - Destinationen (spanisch). Abgerufen am 28. Juli 2019.