Tractatus-Preis

Der Tractatus-Preis für philosophische Essayistik i​st ein Wissenschaftspreis, d​er seit 2009 jährlich v​om Philosophicum Lech vergeben wird.

Hintergrund

Der Tractatus-Preis für philosophische Essayistik g​eht auf e​ine Anregung d​es Schriftstellers Michael Köhlmeier zurück. Die Dotierung d​er Auszeichnung beträgt 25.000 Euro, d​ie von privaten Sponsoren erbracht wird.[1]

Preisträger

Jahr Preisträger Weitere Nominierte
2009 Franz Schuh für Memoiren. Ein Interview gegen mich selbst. Im ersten Jahr gab es keine Shortlist.
2010 Kurt Flasch für Kampfplätze der Philosophie Michael Hampe Das vollkommene Leben, Byung-Chul Han Duft der Zeit, Martin Seel Theorien, Wolfgang Sofsky Das Buch der Laster, Albrecht Wellmer Versuch über Musik und Sprache
2011 Norbert Bolz für Die ungeliebte Freiheit. Ein Lagebericht Byung-Chul Han Müdigkeitsgesellschaft, Marie Luise Knott Verlernen. Denkwege bei Hannah Arendt, Robert Pfaller Wofür es sich zu leben lohnt. Elemente materialistischer Philosophie, Peter Strasser Was ist Glück, Joseph Vogl Das Gespenst des Kapitals
2012 Herbert Schnädelbach für Was Philosophen wissen und was man von ihnen lernen kann[2] Karl-Markus Gauß Ruhm am Nachmittag, Byung-Chul Han Topologie der Gewalt, Thomas Macho Vorbilder, Wolfgang Sofsky Todesarten. Über Bilder der Gewalt, Andreas Urs Sommer Lexikon der imaginären philosophischen Werke, Wolfgang Welsch Mensch und Welt. Eine evolutionäre Perspektive der Philosophie
2013 Kurt Bayertz für Der aufrechte Gang. Eine Geschichte des anthropologischen Denkens Anna Mitgutsch Die Grenzen der Sprache. Unruhe bewahren, Vittorio Hösle Eine kurze Geschichte der deutschen Philosophie, Odo Marquard Endlichkeitsphilosophisches. Über das Altern, Henning Ritter Die Schreie der Verwundeten. Versuch über die Grausamkeit, Peter Sloterdijk Zeilen und Tage
2014 Peter Bieri für Eine Art zu leben – Über die Vielfalt menschlicher Würde Manfred Geier Geistesblitze. Eine andere Geschichte der Philosophie, Martin Pollack Kontaminierte Landschaften, Wilhelm Schmid Gelassenheit: Was wir gewinnen, wenn wir älter werden, Ilija Trojanow Der überflüssige Mensch, Barbara Vinken Angezogen. Das Geheimnis der Mode
2015 Ulrich Greiner für Schamverlust – Vom Wandel der Gefühlskultur Michael Hagner Zur Sache des Buches, Lisa Herzog Freiheit gehört nicht nur den Reichen: Plädoyer für einen zeitgemäßen Liberalismus, Wolfgang Schivelbusch Das verzehrende Leben der Dinge, Roberto Simanowski Data Love, Peter Trawny Heidegger und der Mythos der jüdischen Weltverschwörung
2016 Hartmut Rosa[3] für Resonanz – Eine Soziologie der Weltbeziehung Heinz Bude Das Gefühl der Welt, Svenja Flaßpöhler Verzeihen. Vom Umgang mit Schuld, Rüdiger Safranski Zeit. Was sie mit uns macht und was wir mit ihr machen, Lambert Wiesing Luxus
2017 Ralf Konersmann für Wörterbuch der Unruhe Dan Diner Aufklärungen. Wege in die Moderne, Beate Rössler Autonomie. Ein Versuch über das gelungene Leben, Roberto Simanowski Abfall. Das alternative ABC der neuen Medien, Andreas Urs Sommer Werte. Warum man sie braucht, obwohl es sie nicht gibt, Dieter Thomä Puer Robustus. Eine Philosophie des Störenfrieds
2018 Thomas Bauer für Die Vereindeutigung der Welt. Über den Verlust an Mehrdeutigkeit und Vielfalt Isolde Charim Ich und die Anderen. Wie die neue Pluralisierung uns alle verändert, Wolfram Eilenberger: Zeit der Zauberer. Das große Jahrzehnt der Philosophie 1919-1929, Guillaume Paoli Die lange Nacht der Metamorphose. Über die Gentrifizierung der Kultur, Christoph Türcke Umsonst leiden. Der Schlüssel zu Hiob, Wolfgang Ullrich Wahre Meisterwerte. Stilkritik einer neuen Bekenntniskultur
2019 Lisa Herzog für Die Rettung der Arbeit[4] Heinz Bude Solidarität. Die Zukunft einer großen Idee, Michael Hampe Die Dritte Aufklärung, Florian Mühlfried Misstrauen. Vom Wert eines Unwertes, Ursula Renz Was denn bitte ist kulturelle Identität? Eine Orientierung in Zeiten des Populismus, Maike Weißpflug Hannah Arendt. Die Kunst, politisch zu denken[5]
2020 Roberto Simanowski für Todesalgorithmus. Das Dilemma der künstlichen Intelligenz Susanne Boshammer: Die zweite Chance. Warum wir (nicht alles) verzeihen sollten; Michael Hampe: Die Wildnis. Die Seele. Das Nichts. Über das wirkliche Leben; Geert Keil: Wenn ich mich nicht irre. Ein Versuch über die menschliche Fehlbarkeit; Robert Pfaller: Die blitzenden Waffen. Über die Macht der Form; Ulf Poschardt: Mündig
2021[6] Christoph Möllers für Freiheitsgrade. Elemente einer liberalen politischen Mechanik Wolfram Eilenberger: Feuer der Freiheit. Die Rettung der Philosophie in finsteren Zeiten (1933-1943); Marie-Luisa Frick: Mutig denken. Aufklärung als offener Prozess; Byung-Chul Han: Undinge: Umbrüche der Lebenswelt; Richard David Precht: Von der Pflicht: Eine Betrachtung; Birgit Recki: Natur und Technik. Eine Komplikation; Jörg Scheller: Identität im Zwielicht: Perspektiven für eine offene Gesellschaft

Jury

Einzelnachweise

  1. Philosophicum Lech vergibt Tractatus Die Presse, 5. Mai 2009
  2. Judith Hecht:Tractatus-Preis: Herrscht ewiger Friede in der Philosophie? Die Presse, 5. September 2012
  3. Rosa erhält Tractatus-Preis. Badische Zeitung, 11. September 2016.
  4. Lisa Herzog erhält Tractatus-Essaypreis 2019, Artikel auf Buchmarkt.de vom 4. September 2019.
  5. Shortlist 2019. In: philosophicum.com. 27. September 2019, abgerufen am 4. August 2019.
  6. Christoph Möllers erhält den Tractatus-Preis 2021. In: buchmarkt.de. 8. September 2021, abgerufen am 8. September 2021.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.