Top Dogs
Top Dogs (Uraufführung: Theater am Neumarkt Zürich, Mai 1996) ist ein Theaterstück von Urs Widmer. Das dazugehörige Buch Top Dogs ist ein heimlicher Indie-Bestseller, seit Start der Bestsellerliste Independent (Belletristik) des Börsenblatts im April 2018 stetig vorne in den Top 25 vertreten.[1][2]
Inhalt
Das Drama Top Dogs von Urs Widmer, das 1997 im Verlag der Autoren erschienen ist und mehrfach ausgezeichnet wurde, beschäftigt sich mit gekündigten Topmanagern, die der völligen Entfremdung von ihrem Beruf, ihrem Privatleben und sich selbst zum Opfer gefallen sind und nun mit Hilfe der New Challenge Company versuchen, ihr Leben in den Griff zu bekommen und möglichst schnell einen neuen Job zu erhalten.
Charaktere
Die Charaktere werden bei den verschiedenen Aufführungen in der Regel nach den jeweiligen Schauspielern benannt. Alternativ werden die Namen der Schauspieler der Uraufführung 1996 in Zürich verwendet:
- Julika Jenkins (war Projektleiterin)
- Susanne Wrage (früher als Finanzanalystin bei der Chase Manhattan Bank)
- Dodó Deér (einst im Catering der Swissair-Fluggesellschaft tätig)
- Urs Bihler
- Hanspeter Müller (Projektleiter bei einer Turbinenfirma)
- E. Heinrich Krause
- Michael Neuenschwander (war zuständig für die Freizeitkultur eines Konzerns)
- Gilles Tschudi (war an der Börse tätig)
Alle Personen leiden unter ihrer Entlassung und können kaum begreifen, dass sie nun selbst die Entlassenen sind. Sie müssen nun das, was sie vielen Arbeitnehmern zuvor durch deren Entlassung angetan haben, selbst erleben. Das Drama zeigt die völlige Entfremdung der „Top Dogs“ von ihrem Beruf, ihrem Privatleben und sich selbst. Keiner der entlassenen Manager schafft es, nach seiner Kündigung in ein „normales“ Leben zurückzufinden (außer Julika Jenkins; sie erhält nach ihrer Entlassung eine Stelle bei Nestlé in Südkorea. S. 84, Zeile 46–57). Sie alle sind gefangen in dem Wahn, nach ihren alten Zielen zu streben: Macht, Einfluss, Ansehen und Geld. Familienglück oder Empfinden von Liebe sind für die Charaktere nicht mehr möglich, da sie allzu sehr von diesen Werten und Gefühlen entfremdet sind. Die „Top Dogs“ sind gefangen in ihrem eigenen System, was auch daran zu erkennen ist, dass sie sich auf alle „Spiele“ im Outplacementcenter einlassen, obwohl deren Sinn vielfach fragwürdig erscheint.
Besonderheiten
Besonderheiten sind, dass es keine geschlossene Form sowie keinen durchgängigen Handlungsstrang gibt. Die Besetzung der Rolle des Psychologen wechselt. Sie wird von unterschiedlichen Personen – allesamt eigentlich Klienten – wahrgenommen, was dazu führt, dass die Grenze zwischen Klienten und Psychologen verschwimmt.
Ebenso werden andere literarische Werke instrumentalisiert, u. a. die Apokalypse aus der Offenbarung des Johannes und diverse Märchen. Die Sprache des Dramas wird an den Aufführungsort angepasst (Dialekt) und es gibt keine psychologischen Figuren der Realität, sondern pauschale künstliche Stereotype. Die Benennung der Figuren nach den Schauspielern der Uraufführung deren Austauschbarkeit.
Die episodenhafte Form des Stückes ähnelt der des epischen Theaters. Insgesamt kann es als moderne Tragödie interpretiert werden.[3]
Struktur und Zusammenfassung
1. Gipfelkonferenz, Wrage/Deér
- Herr Deér, der bei der Swissair arbeitete, kommt neu ins Outplacement-Center. Ihm werden die anderen Klienten vorgestellt. Er begreift jedoch nicht, dass er wie sie seit kurzem arbeitslos ist, sondern befindet sich mitten in einer Phase der Verleugnung. Durch das hartnäckige Bemühen von Frau Wrage, ihm seine Situation und den Zweck des Outplacement-Centers zu erklären, begreift er seine Situation schließlich.
2. Heute sind wieder die Churchills gefragt, Bihler/Tschudi
- In diesem Abschnitt spielen zwei Klienten eine Entlassung nach, wobei Bihler den Chef und Tschudi den zu Entlassenden spielt. In diesem Kapitel spricht Bihler den prägnanten, die Geschäftswelt beschreibenden Satz: „Business, das ist Krieg. Blut und Tränen. So ist das.“
3. Die Schlacht der Wörter, alle Personen
- Hier werfen alle Klienten ohne Zusammenhang einander Begriffe – meist Anglizismen – aus der Wirtschaft und dem Management zu.
4. Camp
- Jenkins nimmt die Position der Psychologin ein und die Klienten sprechen der Reihe nach darüber, wie sie mit ihrer Entlassung umgegangen sind.
4.1 Der erste Fall, Jenkins/Müller
- Müller war Projektleiter bei einer Firma namens „Interstorm“. Er wird nach Ouchy zum Chef gerufen, wird im Lift jedoch von einem anderen Mitarbeiter schon darüber informiert, dass er entlassen werden soll. Daraufhin wickelt er die Kündigung beim Chef „professionell“ und scheinbar cool ab.
4.2 Der zweite Fall, Wrage
- Wrage war in der Chase Manhattan Bank als Finanzanalystin tätig. Ganz überraschend wurde ihr schriftlich gekündigt. Daraufhin buchte sie sofort einen Urlaub in die Karibik.
4.3 Der dritte Fall, Neuenschwander
- Neuenschwander war in einem Großkonzern für das Freizeitangebot des Managements zuständig. Er gab vielen Managern Tennisstunden und stellte fest, dass diese zunehmend aggressiver spielten. Als die Manager plötzlich bis tief in die Nacht arbeiten mussten, wurde sein Posten überflüssig und er wurde entlassen. Er hatte sich an diesem Tag einen Porsche gekauft, und seine Frau verließ ihn mit seinem alten Auto (Golf GTI).
4.4 Der vierte Fall, Tschudi
- Tschudi war für Brubble & Lee Ltd. an der Börse tätig. Nachdem die Führung zunehmend illegale Aktionen durchführte, sollte Tschudi als Sündenbock herhalten. Als er dies verweigerte, kam die Führung mit drei Personen und seinem Nachfolger aus Hongkong und es wurde ihm gekündigt.
4.5 Sie sind entlassen, Krause!, Krause/Jenkins/Bihler
- (Jenkins leitet die Diskussion)
- Krause spricht darüber, dass es doch eigentlich keine Schande sei, entlassen zu werden. Schließlich gehe es Millionen Menschen so. Dennoch nimmt es ihn persönlich sehr mit; er kämpft immer wieder mit den Tränen. Seit seiner Entlassung hat er viele psychosomatische Probleme entwickelt.
- Auf die Frage, wie er in der Position seines Chefs die Kündigung ausgesprochen hätte, wird ein Rollenspiel aufgebaut. Zunächst kann er auch in der Rolle des Chefs nicht aus seiner Haut und stimmt einen weinerlichen Ton an, doch dann nimmt er plötzlich Haltung an und putzt „Heinrich Krause“ ordentlich herunter.
4.6 Manöverkritik, alle Vorherigen
- Es wird über die Ausführungen von Krause diskutiert.
- Einige stören sich an der übermäßigen Emotionalität, die Krause im Rollenspiel zeigte, andere finden sie verständlich. Der Sinn des Outplacement-Centers und die Vermittlungschancen besonders für die älteren Teilnehmer werden von einigen angezweifelt und von der Gruppe diskutiert.
4.7 Der vierte Fall (2)
- Nachdem Tschudi entlassen wurde und er dadurch auch sein Auto abgeben musste, mietet er sich ein gleiches Auto und verlässt in den folgenden Wochen wie jeden Tag pünktlich das Haus, um seiner Frau die Entlassung zu verheimlichen. Eines Tages erfährt er, dass seine Frau und die Kinder durch einen Nachbarn längst von seiner Entlassung informiert wurden. Er dreht durch und schlägt seine Frau. Über diesen Vorfall sprechen beide jedoch nicht, sondern verhalten sich am nächsten Morgen „wie gewohnt“.
4.8 Der zweite Fall (2)
- Wrage erzählt, dass entgegen ihrer vorherigen Schilderung der Urlaub in der Karibik alles andere als schön gewesen sei. Sie hat in den drei Wochen ihr Zimmer nicht einmal verlassen. Als eine der ersten formuliert sie ganz klar, dass eine Entlassung eine überaus demütigende Erfahrung ist.
4.9 Der dritte Fall (2)
- Neuenschwander erzählt, dass er den Porsche immer nur in der Garage laufen lässt. Ansonsten fährt er den Wagen nicht.
4.10 Der erste Fall (2)
- Müller erzählt davon, dass auch seine Entlassung viel erheblichere Auswirkungen hatte, als er zuvor geschildert hat. Seine Frau erlitt, nachdem sie von seiner Entlassung erfuhr, einen Nervenzusammenbruch, kam in psychiatrische Behandlung und bekommt jetzt Medikamente. Seitdem gehe es ihr wieder gut.
5. Gangübungen (1)
- Tschudi erklärt Deér, wie er als Manager aufzutreten habe. Dabei geht es vor allem um Körperhaltung und Gang.
6. Blöde Kuh
- Müller ist der Psychologe und lässt Jenkins und Neuenschwander ein Rollenspiel durchführen. In diesem Rollenspiel stellt Jenkins Neuenschwanders Frau dar. Es wird in vertauschten Rollen die morgendliche Situation in der Küche nachgespielt, um die Konflikte des Paares beleuchten zu können.
7. Gangübungen (2)
- Diesmal ist Deér der Lehrer und bringt Tschudi das richtige Auftreten bei, wobei er das, was ihm Tschudi erklärt hat, völlig übertrieben weitergibt.
8. Träume
- Alle Klienten erzählen der Reihe nach, was sie träumen und was sie gerne mal tun würden. Fast alle wünschen sich mehr Menschlichkeit in der Welt, wobei sie sich selbst in Widersprüche verwickeln und es sich bei näherer Betrachtung und Interpretation herausstellt, dass dies alles nur Hirngespinste von ihnen sind.
8.1 Menschliche Beziehungen, Krause
- Krause möchte mehr Zeit für menschliche Beziehungen haben und mal etwas anderes tun als arbeiten. Er entdeckt das Internet als sorgenfreie Zone, in die er sich zurückziehen kann.
8.2 Der Glanz der hohen Zahl, Tschudi
- Tschudi zählt eine ganze Reihe hoher Zahlen auf, um zu verdeutlichen, welche „Werte“ in der Wirtschaft und im Management zählen. Er sehnt sich anscheinend danach, wieder einmal solch gute Zahlen zu „produzieren“.
8.3 Tierwärter, Deér
- Deér würde sich manchmal gerne aus dem Management zurückziehen und als Tierpfleger arbeiten, was ihm mehr sozialen Kontakt (z. B. zu den Tieren) verschaffen würde.
8.4 Waffen der Frau, Wrage
- Wrage spricht mit einer Mischung aus Kampfwillen und Bitterkeit darüber, dass sie „zurückkommen“ werde. Dazu will sie, wie schon in der Vergangenheit auch, die „Waffen der Frau“ nutzen und stellt klar, dass dies nicht nur Sexappeal, sondern vor allem der Verstand sei.
8.5 Büro aus Glas, Jenkins
- Jenkins träumt von einer glanzvollen Karriere, in welcher es ein „Büro aus Glas“ mit zahlreichen, ihr gehörenden Unternehmen gibt. Neben diesen Phantasien spricht sie immer wieder über ihre Mutter, die ihr ein ganzes Leben lang eingeredet hat, dass aus ihr nichts werden wird. Besonders am Schluss wird deutlich, dass sie den Erfolg vor allen Dingen deshalb herbeiwünscht, um endlich die Anerkennung ihrer Mutter zu finden.
8.6 Honeymoon-Suite, Bihler
- Bihler möchte seine Gattin einmal so richtig mit den luxuriösesten Dingen dieser Welt verwöhnen, um ihr für ihre Treue in alle den Jahren der Vernachlässigung zu danken. In seinen Schilderungen wird deutlich, dass seine Vorstellung von „verwöhnen“ sich mehr an Klischees und seiner Vorstellung von Luxus als an den wahren Bedürfnissen seiner Frau orientieren.
8.7 Bergwanderung, Müller
- Müller möchte mit seinem Chef eine Bergwanderung machen, um ihn – letztendlich oben angekommen – in die Tiefe zu stürzen und dann genüsslich dabei zusehen, wie dieser auf einem Gletscher zerschellt.
8.8 Mundharmonika, Neuenschwander
- Neuenschwander spielt auf seiner Mundharmonika Teile aus Mozarts Kleiner Nachtmusik.
- Diese Friedfertigkeit steht im krassen Kontrast zu Müllers brutaler Vorstellung.
9. Gangübungen (3), Tschudi/Deér
- Nun ist wieder Tschudi der Lehrer, der Deér erneut das Auftreten beibringt, es jedoch diesmal selbst so sehr übertreibt, dass Deérs Gang am Ende völlig unnatürlich aussieht.
10. Die Märchen
- Eine sehr ähnliche Situation wie bei den Träumen, nur dass nicht alle Klienten zu Wort kommen. Die Märchen richten sich an den Zuschauer, was man daran erkennt, dass die Personen nichts aus diesen Märchen lernen bzw. nicht einmal ansatzweise die Lehre wahrnehmen.
10.1 Hans im Glück, Neuenschwander
- Es wird die Geschichte von Hans im Glück erzählt. Neuenschwander kann dabei nicht begreifen, wie man alles verlieren und trotzdem glücklich sein kann.
10.2 Das Märchen von den Vätern und Söhnen, Müller
- Es wird erzählt, dass die Söhne eines jeden Vaters ausziehen, um das zu erlernen, was der Vater selbst einst lernte. Dabei geht es darum, dass die Söhne nicht beim Vater lernen, was sie ebenso gut könnten, sondern sich lieber einen fremden Lehrmeister suchen.
10.3 Der Fischer und seine Frau, Krause
- Es wird von einem Fischer berichtet, der einen Fisch fängt und diesen wieder ins Wasser wirft, weil der Fisch ihm erzählt, dass er ein Prinz sei. Die Frau des Fischers schickt den Fischer zum Fisch zurück und stellt Forderungen, die auch erfüllt werden. (Zunächst nur ein richtiges Haus, zum Schluss will sie Gott sein.) Am Ende wird diese Habgier dadurch bestraft, dass sie das zurückbekommt, was sie am Anfang hatte.
10.4 Die Utopie vom Menschen, Bihler
- Es wird erzählt, dass eine Zeit kommt, die voller Harmonie und Frieden sein wird. Am Ende wird jedoch gesagt: „So wird es werden, wenn nicht in diesem, dann im nächsten Jahrtausend“. Somit bleibt nur das Hoffen auf diese Zeit.
11. Exerzierfeld
- Es werden japanische Kampfübungen in der Gruppe gemacht.
11.1 Die große Klage
- Ähnlich wie bei der Schlacht der Wörter, werden hier wieder von allen Anwesenden Begriffe durcheinander geschrien, jedoch noch intensiver als beim ersten Mal.
12. Abschied, alle
- Frau Wrage erklärt, dass Jenkins einen neuen Job gefunden hat und die Gruppe verlassen wird. Es wird ihr daraufhin Glück gewünscht und sie verabschiedet sich von jedem der Anwesenden.
Entstehung
Das Stück entstand aus von Urs Widmer geführten Interviews mit entlassenen Topmanagern, wobei deren Probleme mit der Entlassung als Grundlage der Charakterkonflikte der einzelnen „Top Dogs“ übernommen wurden. Außerdem bekam Widmer Hilfe von zwei Outplacement-Firmen.
Die Entstehung des Stückes erklärte Urs Widmer als „eine Art Auftrag“. Volker Hesse, damals Co-Intendant des Theater am Neumarkt Zürich, thematisierte Anfang 1996 die Entlassung von gut verdienenden Managern. „Dass ganze Management-Ebenen wegrationalisiert wurden, das hatte damals noch einen News-Wert. Wir haben in sogenannten Outplacement-Büros recherchiert, wie zwei Ethnologen.“ Die Recherchen, das Schreiben des Stücks und die Proben fanden zur gleichen Zeit statt: „Alles in allem eine heiße Zeit. In drei Monaten waren wir fertig.“[4]
Handlungsort
Das Outplacement-Center ist der zentrale Handlungsort. Es handelt sich hierbei um eine Einrichtung für entlassene Führungskräfte, den Top Dogs, welche von der NCC (New Challenge Company) betrieben wird. Es wird den Klienten, entlassenen Topmanagern, geholfen, mit der Situation der Arbeitslosigkeit zurechtzukommen und einen neuen Arbeitsplatz zu finden. Dabei wird ihnen ihre gewohnte Umgebung vorgetäuscht, so ist das Outplacement-Center im Bürostil gehalten. (S. 13, Z. 6–11, Frau Wrage: „Wir stellen unseren Klienten hier eine Infrastruktur zur Verfügung, ähnlich der, die sie von ihren frühern Arbeitgeber her gewöhnt sind. Computer, Fax, Telefon, Sekretariat für alle Schreibarbeiten [...], Kaffeemaschine [...].“)
Bewertung
- Das Thema … heißt: strukturelle Arbeitslosigkeit; es ist das Dilemma der westlichen Industrie- und Wohlstandsgesellschaft. Doch anders als sonst wird das Thema ganz vom Kopf her aufgezäumt. Nicht um Underdogs geht es, sondern um „Top Dogs“. Um Spitzenmanager also, die im Zuge global bedingter Umstrukturierung entlassen wurden und die sich jetzt, zwecks Schockabfederung, Enttäuschungsverarbeitung und späterer beruflicher Reintegration, in einem Zürcher Outplacement-Büro zusammengefunden haben. Wichtig ist der Perspektivenwechsel. Präsentiert wird ein Königsdrama der Wirtschaft, nicht ein Kleine-Leute-Stück. Das bugsiert das Spiel aus den Grauzonen der üblichen Sozialreportage heraus, sichert ihm überraschende Einsichten – und Witz: Ein klein wenig Schadenfreude, natürlich, ist auch dabei … Lachend, bestens unterhalten, aber immer wieder auch in Beklommenheit begreifen wir: Da ist etwas faul, nicht nur im Staate Helvetia; da bahnt sich weltweit ein ziemlich wölfischer Kapitalismus seinen Weg, in seiner Inhumanität notdürftig getarnt hinter den phraseologischen Fassaden eines dynamischen Neoliberalismus; da wird der Mensch, falls er nicht gerade als Verbraucher benötigt wird, zunehmend überflüssig; da müssen Manager nicht nur ihre Untergebenen, sondern am Schluss auch sich selbst entlassen. Das ist die groteske Logik der Ökonomie. Die Globalisierung frißt ihre Kinder.
- – Aus: Gerhard Jörder, Preisrede auf „Top Dogs“ beim Berliner Theatertreffen 1997
Primärliteratur
- Urs Widmer: Top Dogs. Verlag der Autoren, Zürich 2004, ISBN 3-88661-189-2.
Sekundärliteratur
- Ursi Schachenmann: Top Dogs. Entstehung, Hintergründe, Materialien. Kontrast, Zürich 1997 ISBN 3-9521287-1-6.[5]
- Dieter Wrobel: Urs Widmer: Top Dogs. Oldenbourg Interpretationen. Band 105. München (Oldenbourg) 2006. ISBN 978-3-6370-01053.
- Annegret Kreutz: Urs Widmer: Top dogs. Hg. Johannes Diekhans. Reihe: Einfach Deutsch. Unterrichtsmodelle. Schöningh, Westermann Schulbuch, Paderborn 2008, ISBN 978-3-14-022398-0.[6]
- Maria Felicitas Herforth: Urs Widmer, Top Dogs. Königs Erläuterungen und Materialien, 445. C. Bange, Hollfeld 2010, ISBN 3-80441-831-7.
- dies.: Top Dogs. Königs Erläuterungen. Textanalyse und Interpretation, 445. C. Bange Verlag, Hollfeld 2012, ISBN 978-3-8044-1981-0.[7] Auch als E-Book.
Einzelnachweise
- Die meistverkauften Titel aus Independent-Verlagen im Februar 2018, boersenblatt.net, abgerufen 20. September 2018
- Bestsellerliste Independent (Belletristik), boersenblatt.net aktuell, abgerufen 20. September 2018
- Barry Murnane: Wirtschaft als Tragödie. In: Daniel Fulda, Thorsten Valk: Die Tragödie der Moderne. De Gruyter, Berlin 2010, ISBN 978-3-11-023290-5, S. 295–318.
- Urs Widmer Werkstattgespräch (Memento des Originals vom 2. Februar 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. in der Literaturzeitschrift Torso
- darin: Simon Grand: Der Markt am Neumarkt. Das Theater aus ökonomischer Sicht
- für die gymnasiale Oberstufe
- weitgehend gleich mit Schachenmann, jedoch ohne die dortigen zahlr. Abb.- Einige Seiten mehr als die Bange-Ausgabe 2010