Tomkowa
Tomkowa (deutsch Tunkendorf) ist ein Dorf in der Gmina Jaworzyna Śląska im Powiat Świdnicki in der Woiwodschaft Niederschlesien in Polen.
Tomkowa Tunkendorf | |||
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Basisdaten | |||
Staat: | Polen | ||
Woiwodschaft: | Niederschlesien | ||
Powiat: | Świdnica | ||
Gmina: | Jaworzyna Śląska | ||
Geographische Lage: | 50° 53′ N, 16° 28′ O | ||
Einwohner: | 293 | ||
Postleitzahl: | 58-150 | ||
Telefonvorwahl: | (+48) (+48)74 | ||
Kfz-Kennzeichen: | DSW | ||
Wirtschaft und Verkehr | |||
Straße: | Świdnica–Wrocław | ||
Nächster int. Flughafen: | Breslau | ||
Geschichte
Tunkendorf, das in älteren Dokumenten unter der Schreibweise Doinkendorf auftritt, wurde im Zuge der Ostkolonisation durch deutsche Siedler gegründet. Zu Zeiten des Herzogs Bulko II. besaß das Gut sein Hofmeister, der Burggraf von Hornsberg Niklas von Bolz. 1372 verkaufte letzterer es dem Günzel Seidlitz von Lasan. Dessen Enkel Hans, Heinze und Niklas von Seidlitz-Lasan teilten das Dorf in drei Teile, wovon Hans und Heinze ihre zwei Anteile 1490 dem Paul Mohnau übergaben. Mohnau wiederum überließ es dem Georg von Solz. Nach seinem Tode fiel der Besitz an Paul Mohnau zurück. 1504 verkaufte Hans von Seidlitz den dritten Anteil an den Bürger zu Schweidnitz Stenzel Kysseling.[1]
1504 brachte Hans Herdan auf Teichenau das ganze Gut an sich. 1540 teilten dessen Kinder das väterliche Erbe unter sich auf, wobei seine Töchter Hedwig Eichler, Margaretha Kunz, Anna Sachkirch und Beatrix Pförtner Tunkendorf erhielten; seine Söhne Franz und Fabian hingegen Teichenau und Pilzen. 1554 erlosch der männliche Stamm der Familie und Teichenau und Pilzen fiel ebenfalls an die vier Schwestern. Nach dem Tode von Beatrix Pförtner gelangte ihr Anteil an den Patrizier Sebastian von Tommendorf. Nach einem Rechtsstreit zwischen Tommendorf und dem Magistrat wurden die zwei Anteile 1566 bis 1570 von der Stadt Schweidnitz erworben und Tunkendorf zum Kämmereiort.
Seit 1654 war der Ort evangelisch zur Friedenskirche Schweidnitz gepfarrt und katholisch zur Kirche in Alt Jauernick. Nach dem Ersten Schlesischen Krieg fiel Tunkendorf an Preußen und wurde Teil des Landkreises Schweidnitz im Amtsbezirk Teichenau. 1742 wurde eine evangelische Schule gegründet in dem zeitweise ein Lehrer 110 Kinder unterrichte.[2] 1785 bestand das Dorf aus 10 Bauern, 8 Gärtner, zwei Häusler und 173 Einwohner. Seit 1870/71 besaß der Ort ein Denkmal zur Erinnerung an den Deutsch-Französischen Krieg. 1895 zählte die Landgemeinde 35 bewohnte Häuser, 1 Blockstation, 1 Schulhaus und 66 gewöhnliche Haushaltungen. 1925 hatte Tunkendorf 266 Einwohner, davon waren 215 evangelisch und 52 katholisch.[3] Mit der Übernahme 1945 durch sowjetische Truppen und polnische Administration wurde Tunkendorf in Tomkowa umbenannt. Die deutschen Einwohner wurden zum größten Teil vertrieben und durch Polen ersetzt.
Literatur
- Eduard Gröger: Der Kreis Schweidnitz : nach seinen physikalischen, statistischen und topographischen Verhältnissen : ein Beitrag zur Förderung der Heimatskunde für Schule und Haus, Schweidnitz, Verlag L. Heege (ca. 1904), S. 59
- Friedrich Albert Zimmermann: Beiträge zur Beschreibung von Schlesien: Fünfter Band, 1785, S. 506–507
Einzelnachweise
- Friedrich Albert Zimmermann: Beiträge zur Beschreibung von Schlesien: Fünfter Band. bey Johann Ernst Tramp, 1785 (google.de [abgerufen am 26. März 2021]).
- Der Kreis Schweidnitz : nach seinen physikalischen, statistischen und topographischen Verhältnissen : ein Beitrag zur Förderung der Heimatskunde für Schule und Haus – Silesian Digital Library. Abgerufen am 3. Februar 2019.
- Tunkendorf (Kreis Schweidnitz) – GenWiki. Abgerufen am 3. Februar 2019.