Toledo (Paraná)

Toledo, amtlich Município de Toledo, ist eine Großstadt im Westen des brasilianischen Bundesstaates Paraná. Sie ist ein Zentrum der Agrar- und Ernährungswirtschaft.

Município de Toledo
Toledo

Zentrum von Toledo
Toledo (Brasilien)
Toledo
Koordinaten 24° 43′ S, 53° 45′ W
Lage des Munizips im Bundesstaat Paraná
Symbole
Wappen
Flagge
Wahlspruch
A capital do Agronegócio do Paraná
Gründung 14. November 1951 Stadtrechte (70 Jahre)Vorlage:Infobox Ort in Brasilien/Wartung
Basisdaten
Staat Brasilien
Bundesstaat Paraná
Metropolregion Metropolregion Toledo
Höhe 550 m
Gewässer Rio Toledo
Klima subtropisch, Cfa
Fläche 1.196,8 km²
Einwohner 119.313 (2010[1])
Dichte 99,7 Ew./km²
Schätzung 142.645 (1. Juli 2020)[1]
Gemeindecode IBGE: 4127700
Postleitzahl 85900-000
Telefonvorwahl (+55) 45
Zeitzone UTC−3
Website toledo.pr (brasilianisches Portugiesisch)
Politik
Stadtpräfekt Lucio de Marchi (2017–2020)
Partei Progressistas
Kultur
Stadtfest 14. Dezember (Stadtgründung)
Wirtschaft
BIP 6.159.259 Tsd. R$
44.448 R$ pro Kopf
(2018)
HDI 0,768 (hoch) (2010)

Bei der Volkszählung 2010 hatte die Stadt 119.313 Einwohner, die Toledanoer genannt werden. Sie steht an 12. Stelle der Gemeinden in Paraná nach Bevölkerungsgröße. Bei einer Fläche von 1197 km² liegt die Bevölkerungsdichte bei 100 Personen pro km².[1]

Die Entfernung zur östlich gelegenen Hauptstadt Curitiba beträgt 540 km. Etwa 60 km westlich verläuft die Staatsgrenze zu Paraguay, die hier durch den Rio Paraná gebildet wird.

Geschichte

Das Gemeindegebiet wurde bereits seit 1946 stärker besiedelt. Durch ein Gesetz vom 14. November 1951, initiiert durch den Gouverneur Bento Munhoz da Rocha Neto, wurde die Gründung der Stadt Toledo und eines gleichnamigen Distriktes aus ehemaligen Gebieten der Stadt Foz do Iguaçu beschlossen und nach den ersten Gemeindewahlen am 9. November 1952 im nächsten Jahr zum 14. Dezember 1952 offiziell errichtet (Emanzipation). Erster Stadtpräfekt wurde Ernesto Dall´Óglio.[2][3]

Im Jahr 1959 wurde in der Stadt das römisch-katholische Bistum Toledo (Brasilien) errichtet. Seine Kathedrale Cristo Rei (Christkönig) wurde Ende der 1970er Jahre in modernem Stil erbaut.

Stadtverwaltung

Der 17. Stadtpräfekt ist nach der Kommunalwahl 2016 für die Amtszeit 2017 bis 2020 Lucio de Marchi von der Partido Progressista (PP).

Gemeindegliederung

Das Gemeindegebiet gliedert sich in neun Distrikte und 22 bairros:

Verwaltungsgliederung Toledos
Bairros
  • 01. Centro
  • 02. Jardim Santa Maria
  • 03. Jardim La Salle
  • 04. Jardim Pancera
  • 05. Jardim Parizotto
  • 06. Jardim Bressan
  • 07. Sadia
  • 08. Vila Pioneiro
  • 09. Pinheirinho
  • 10. Jardim Europa/América
  • 11. Vila Operária

Bairros

  • 12. Jardim Concórdia
  • 13. Jardim Independência
  • 14. Jardim Porto Alegre
  • 15. Jardim Gisela
  • 16. Vila Industrial
  • 17. Tocantins
  • 18. Jardim Coopagro
  • 19. Vila Becker
  • 20. Cerâmica Prata
  • 21. São Francisco
  • 22. Vila Panorama
Distrikte
  • 01. Concórdia do Oeste
  • 02. Dez de Maio
  • 03. Dois Irmãos
  • 04. Novo Sarandi
  • 05. Novo Sobradinho
  • 06. São Luiz do Oeste
  • 07. São Miguel
  • 08. Vila Ipiranga
  • 09. Vila Nova

Wirtschaft

In Toledo sind mehrere große brasilianische Firmen angesiedelt. Wie zum Beispiel der Pharmakonzern Prati-Donaduzzi, der seinen Hauptsitz mittlerweile dort hat. Aber auch der Lebensmittelhersteller Sadia stellt dort in einer Fabrik Fleischwaren her. In der Avendia Parigot de Souza, einer der großen Verkehrsstraßen in Toledo sind außerdem viele Autohäuser angesiedelt. So sind die für Brasilien üblichen und weit verbreiteten Marken wie Fiat, Chevrolet und VW dort präsent, aber auch Hyundai, Renault und Ford.

Einkaufsmöglichkeiten bieten das Shopping-Center Panambi, benannt nach dem Bach, der in der Stadtmitte entspringt, und die Avenida Maripa mit ihren vielen kleinen Geschäften aus allen Branchen, aber auch das gesamte Stadtzentrum rund um die Catedral de Toledo. Für 2016 ist die Eröffnung eines weiteren, des viel größeren Costa Oeste Shopping-Centers im Conj. Res.Tocantins geplant. Die Bauarbeiten haben bereits begonnen.

Infrastruktur

Toledo ist an die BR-467 angebunden, welche in Cascavel beginnt und an dem Stadtgebiet östlich vorbei führt. Sie trägt den Beinamen: Rodovia José Neves Formigheri. Des Weiteren befindet sich an der Avenida Parigot de Souza ein Omnibusbahnhof, das Terminal Rodoviário Alcido Leonardi. Von hier aus kann man São Paulo in knapp zwölf Stunden Fahrt erreichen.

Bildung

In Toledo sind zum einen mehrere Schulen, wie auch Universitäten angesiedelt. Es gibt vier Privatschulen, das stark renommierte Colégio Alfa mit der Escola Intentus, das Colégio La Salle, das Colégio Incomar und die Fundação Educacional de Toledo (Funet). Des Weiteren gibt es noch staatliche Schulen, welche aber deutlich weniger elitär sind.

Auch siedeln sich seit einigen Jahren vermehrt Universitäten an. Darunter sind zum einen die Pontifícia Universidade Católica do Paraná (PUC-PR), die Universidade Estadual do Oeste do Paraná (UNIOESTE) und die Universidade Tecnológica Federal do Paraná (UTFPR). Dies sind alles kirchliche bzw. staatliche Universitäten. Die Universidade Paranaense (UNIPAR) und die Faculdade Sul Brasil (FASUL) sind private Universitäten, sie sind kostenpflichtig und daher nicht so beliebt wie die staatlichen und kirchlichen.

Söhne und Töchter der Stadt

Commons: Toledo – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. IBGE: Toledo – Panorama. Abgerufen am 22. Juli 2020 (brasilianisches Portugiesisch).
  2. IBGE: Cidades@ Toledo: Histórico. Abgerufen am 4. Juli 2014 (portugiesisch).
  3. Prefeitura Municipal de Toledo: Prefeitura - Conheça o Governo. Abgerufen am 4. Juli 2014 (portugiesisch).
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