Tilo Acksel
Tilo Acksel (* 17. Juni 1970 in Annahütte, Brandenburg) ist ein deutscher Schauspieler und Moderator.
Leben
Acksels Eltern Ulrich und Karin Acksel betrieben in Großräschen die einzige Erlebnisgaststätte der DDR.[1] Sie wurden durch die DDR-Fernsehreihe Außenseiter-Spitzenreiter bekannt. Mit 15 Jahren wurde Acksel wegen angeblicher Republikflucht verhaftet. Dieser Umstand und seine spätere Exmatrikulation vom Institut für Lehrerbildung in Cottbus mit der Begründung „Zweifelhafter Klassenstandpunkt“ machten aus ihm einen Gegner des DDR-Regimes. Er floh 1989 über Ungarn in den Westen.
In München war Acksel als freier Moderator bei Radio Charivari, Radio Arabella und Radio Alpenwelle tätig. Seine Schauspielausbildung begann er 1988 bei Doris Thalmar am Berliner Ensemble und vervollständigte diese mit Beles Adam und Anneliese Hofmann de Boer in München. Am 9. September 1990 absolvierte er sein Fernsehdebüt als Interpret bei Carmen Nebel in der Sendung Sprungbrett. Seitdem wirkte er in mehreren Fernseh- und auch Kinoproduktionen hauptsächlich in Neben- und Gastrollen mit. Seit 2016 ist er fast täglich als Direktor Oskar Frey in der UFA-Serie Spotlight[2] auf Nickelodeon zu sehen. Von 2014 bis 2017 produzierte Acksel gemeinsam mit dem Fernsehsender TORNER.tv eine Geburtstagsshow für und mit Dagmar Frederic sowie 20 Ausgaben des Fernsehshowformates Komm zu Acksel.
Als Autor zeigte Acksel sich für Artikel der Zeitschrift Zukunftsblick verantwortlich, darunter ein Porträt über die Sängerin Ella Endlich, über die Heiligsprechung zweier Päpste, die Geburtskirche von Jerusalem und die Spiritualität in der DDR. 2020 erschien Tilo Acksels Autobiografie Vom Günstling zum Gegner.[3]
Im August 2021 war Acksel im Wirtshaus Moorlake im Berliner Grunewald als Toilettenmann tätig, „um Menschen zu studieren und man kommt ins Gespräch“.[4]
Filmografie (Auswahl)
Fernsehen
- 1990: Sprungbrett
- 1991: Knastmusik
- 1992: Tatort: Unversöhnlich
- 1994: Der Fahnder (Folge 92: Der Neue)
- 1995: Praxis Bülowbogen
- 1996: Schwurgericht
- 1997: Aus heiterem Himmel
- 1999: Polizeiruf: Bruderliebe
- 2000: Tatort: Einmal täglich
- 2001: Aktenzeichen XY … ungelöst (eine Folge)
- 2002: Die Rosenheim-Cops (Folge 5: Das Geheimnis vom Chiemsee)
- 2005: Alle lieben Jimmy
- 2005: Polizeiruf 110: Die Prüfung
- 2005: Nicht ohne meinen Schwiegervater
- 2007: Polizeiruf 110: Jenseits
- 2015–2017 Komm zu Acksel (Moderation)
- seit 2016: Spotlight
- seit 2017: Ella Schön
Kino (Nebenrollen)
- 1993: Einfach nur Liebe
- 1996: Diebinnen
- 2007: Du bist nicht allein
Buchveröffentlichung
- Vom Günstling zum Gegner. Torner Verlag für deutsche Literatur, Hamburg 2020, ISBN 978-3-942226-26-4
Weblinks
- Tilo Acksel in der Internet Movie Database (englisch)
- Profil Tilo Acksels bei Castforward.de
- Offizielle Homepage
- https://www.maz-online.de/Brandenburg/Vor-30-Jahren-erlaubte-Ungarn-die-Massenflucht-von-DDR-Buergern-Viele-wohnten-uebergangsweise-in-Lagern-der-Malteser
- https://www.tagesspiegel.de/advertorials/ots/malteser-in-deutschland-blick-zurueck-in-dankbarkeit-ausstellung-ueber-nothilfelager-der-malteser-1989-in-budapest/24983516.html
Einzelnachweise
- Lausitzer Rundschau: Verrückt nach Acksel, 3. September 2005, abgerufen am 8. Oktober 2020
- Spotlite von UFA, abgerufen am 8. Oktober 2020
- Lausitzer Rundschau: Tilo Acksel schreibt Autobiografie : Schauspieler aus der Lausitz über seine DDR-Zeit. 27. Oktober 2020, abgerufen am 12. November 2020.
- Wie ein Berliner Schauspieler zum Klo-Mann wurde. In: B.Z. Abgerufen am 8. August 2021.