Till Velten

Till Velten (* 24. Mai 1961 i​n Wuppertal) i​st ein deutsch-schweizerischer Künstler.

Till Velten im Gespräch, in der Ausstellung "Seelenräume", Galerie Nicola von Senger, Zürich, Februar 2013.

Leben

Velten studierte a​n der Kunstakademie Düsseldorf u​nd war Meisterschüler v​on Fritz Schwegler. 2006/2007 w​ar er Professor a​n der Kunsthochschule Kassel. Von 2008 b​is 2012 leitete e​r den Masterstudiengang Fine Arts d​er HGK Luzern. Von 2013 b​is 2014 h​atte er e​ine Projektprofessur a​n der HfG Karlsruhe u​nd hat b​is jetzt, verschiedene Gastprofessuren i​n Berlin, Wien u​nd Zürich.

Werk und Rezeption

Veltens Werke basieren a​uf dem Gespräch. Anhand v​on Interviews, d​ie er a​ls ein Mittel, d​ie Welt z​u erforschen, versteht,[1] untersucht e​r das soziale Gefüge d​er Gesellschaft. Häufig werden d​iese Gespräche über e​inen längeren Zeitraum geführt. Die Interviews, d​ie er m​it Repräsentanten v​on Berufsgruppen, a​ber auch m​it Sammlern u​nd Hobbyimkern führt, werden transkribiert o​der durch professionelle Sprecher gelesen, u​m ihnen e​ine exemplarische Form z​u geben. Oft veranschaulichen Diagramme d​ie Beziehungen d​er erforschten Gemeinschaft u​nd ihrer Verbindung z​um Künstler. Seit sieben Jahren arbeitet Velten m​it dem Sozialpädagogen Manfred Seiler zusammen. Kunst z​u schaffen bedeutet für Velten, Menschen zusammenzubringen u​nd sich m​it anderen z​u vernetzen. Der Künstler, s​o seine Überzeugung, h​at heute a​uch eine gesellschaftliche Verantwortung. Das Werk Veltens i​st von Joseph Beuys’ Begriff d​er sozialen Plastik u​nd von d​er Oral History beeinflusst.

Seit 2017 beschäftigt s​ich Velten m​ehr und m​ehr mit d​er Überführung seiner Gesprächsforschungen i​n das plastische Format d​es Gesangs, Performance u​nd Geste.[2] In d​en gesamten Musikproduktionen s​eit 2017 spielt d​ie von Velten u​nd dem Kurator Simon Maurer geschaffene Kunstfigur „Peccu Frost“ e​ine entscheidende Rolle.[3]

Bücher (Auswahl)

  • Till Velten – Gespräche. Helmhaus Zürich, Edition Fink, 2006, ISBN 3-906086-96-8.
  • Till Velten – Seelensysteme. Helmhaus Zürich, Edition Fink, 2006, ISBN 3-906086-97-6.

Ausstellungen (Auswahl)

  • 2003: Spuk, Kunstverein Freiburg
  • 2005: Rundlederwelten, Martin-Gropius-Bau, Berlin
  • 2005: Gott sehen, Kartause Ittingen
  • 2006: Seelensysteme, Helmhaus Zürich
  • 2011: Science & Fiction, Kunstmuseum Solothurn
  • 2012: Über allem schwebt Tuffi, Galerie Stampa, Basel
  • 2012: Geschichte hinter Bildern. Eine besondere Sammlungspräsentation, Villa Flora, Winterthur
  • 2013: Schau Gestalten, Galerie Robert Keller, Kandern
  • 2013: Chambres de luxe. Künstler als Hoteliers und Gäste, Kunstmuseum Thun
  • 2014: Seelenräume, Galerie Nicola von Senger, Zürich
  • 2015: Sprechen über Demenz, Theater Freiburg, Publikation Herder-Verlag, München
  • 2015: Die Urgarage-eine Skulptur fürs Volk, Galerie Nicola von Senger, Zürich
  • 2016: Manifesta-Transactions, Zürich
  • 2016: Spiegel, Ketten, Übergänge, Galerie Stampa, Basel
  • 2017: symphony.land: Ways of leaving, Luzern Musik-Festival
  • 2018/2019: Sieben Bühnen, Kunstmuseum des Kantons Thurgau, Kartause Ittingen
  • 2019: Genie und Übermut, Galerie Nicola von Senger, Zürich

Einzelnachweise

  1. Till Velten, Seelensysteme, hrsg. Helmhaus Zürich, Ausstellungskatalog 12. Mai bis 2. Juli 2006, Zürich 2006, S. 7.
  2. „symphony.land“ – Lucerne Musik Festival 2017
    „Genie und Übermut“ – Galerie Nicola von Senger, Zürich 2019.
  3. Genie und Übermut, Galerie Nicola von Senger, Zürich 2019
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