Thorsten Müller (Journalist)
Thorsten Müller (* 29. Juli 1927; † 21. November 1991) war ein deutscher Journalist.
Leben
Im Alter von 14 Jahren wurde Thorsten Müller von der Schule verwiesen. Den Hintergrund hierfür bildete der Vorwurf, er sei unangepasst.
Müller hatte Kontakt zur Hamburger Swing-Jugend. Er zählte zum Kreis der Weißen Rose Hamburg.
Im Frühjahr 1943 wurde Müller gemeinsam mit Bruno Himpkamp und Gerd Spitzbart von der Gestapo verhaftet. Die Bombenangriffe im Juli/August 1943 auf Hamburg nutzte er zur Flucht aus der Haft. Anfang Dezember 1943 nahm man ihn erneut fest.
Gegen Müller wurde Anklage vor dem Volksgerichtshof erhoben. In der Verhandlung, die am 19. April 1945 stattfand, beantragte der Oberreichsanwalt zehn Jahre Zuchthaus für Thorsten Müller.[1] Die Hauptverhandlung gegen ihn wurde ausgesetzt. Ende Mai 1945, nach dem Einmarsch der britischen Besatzungstruppen, konnte Müller die Untersuchungshaftanstalt Hamburg verlassen, in der er inhaftiert war.
Müller engagierte sich dafür, die Kenntnis über den Widerstand gegen den Nationalsozialismus zu bewahren. Er war Mitglied in der Weiße Rose Stiftung e. V. und gab als Zeitzeuge sein Wissen zum Nationalsozialismus weiter.[2]
Schriften
- Thorsten Müller: Jud bleibt Jud. Zum 70. Geburtstag des gleichnamigen Hamburger Buchhändlers. In: Die Zeit vom 7. März 1969, abgerufen am 14. Januar 2020.
- Thorsten Müller: Die Weiße Rose von Hamburg. Aus der 125jährigen Geschichte der Buchhandlung am Jungfernstieg. In: Die Zeit vom 12. September 1969, abgerufen am 14. Januar 2020.
Literatur
- Die „Swingjugendlichen“. Menschen, die widerstanden haben. In: Hamburger Abendblatt vom 27. Januar 2011.
- Gunther Staudacher: Margaretha Rothe und die Hamburger Weiße Rose – Sichtweisen ihres Umfelds. epubli, Berlin 2022, ISBN 978-3-7549-4365-6.
Weblinks
- Detlef Garbe: Ansprache zur Eröffnung der Ausstellung „Swing in Hamburg, Hans Leipelt und die ‚Weiße Rose‘“, abgerufen am 14. Januar 2020.
- Thorsten Müller: Zeitzeugenbericht zur Swing-Jugend, abgerufen am 14. Januar 2020.
Einzelnachweise
- Gedenkstätte Deutscher Widerstand: Bruno Himpkamp, abgerufen am 14. Januar 2020.
- Ulrich Herrmann: Jung und uneinig, abgerufen am 14. Januar 2020.