Thomas Oberreiter
Thomas Christopher Oberreiter (* 3. Juli 1966 in Linz) ist ein österreichischer Diplomat. Ab Juli 2020 war er Kabinettschef von Außenminister Alexander Schallenberg,[1] vorher war er Kabinettschef von Bundeskanzlerin Brigitte Bierlein.[2][veraltet]
Zwischen Juli 2017 und Juni 2019 war er Botschafter an der Ständigen Vertretung Österreichs bei der EU in Brüssel für den Ausschuss der Ständigen Vertreter I. Oberreiter war davor von September 2015 bis Juni 2017 Gesandter an der Ständigen Vertretung. Zuvor war er von 2011 bis 2015 österreichischer Botschafter in Luxemburg.
Leben
Thomas Christopher Oberreiter, geboren in Linz,[3] wuchs in Hagenberg im Mühlkreis auf.[4] Er promovierte 1992 zum Doktor der Rechte an der Universität Wien.[3] Im selben Jahr absolvierte er die Diplomatische Akademie Wien.[3] Er hat drei Kinder.[3]
Diplomatischer Werdegang
Bundesministerium für auswärtige Angelegenheiten
Einsätze im österreichischen Bundesministerium für auswärtige Angelegenheiten hatte er als Referent, zuerst in der Nahost- (1992), dann in der EU-Abteilung (1993 bis 1994), dann von 1995 bis 1997 in der Abteilung für EU-Grundsatzfragen mit Mitarbeit in der Regierungskonferenz für den Vertrag von Amsterdam, der am 18. Juni 1997 beschlossen wurde, und den EU-Beitritt Österreichs.[3] Im Kabinett von Bundesministerin Ursula Plassnik und Bundesminister Michael Spindelegger war Thomas Oberreiter zuständig für EU-Wirtschaftsfragen, zum Beispiel für die österreichische EU-Präsidentschaft 2006 und als Kontakt (Focal Point) für die Verhandlungen zum Vertrag von Lissabon, der am 13. Dezember 2007 unterzeichnet und in Österreich stark kritisiert wurde. Von 2009 bis 2011 war er stellvertretender Leiter eines Kabinetts.
Auslandsakkreditierungen
1994 war Thomas Oberreiter als Stagiaire Kultur- und Presseattaché der österreichischen Botschaft in Mexiko,[3] von 1998 bis 2004 Botschaftsrat an der österreichischen Vertretung in Brüssel,[3] dort Referent für die Finanzverhandlungen der Agenda 2000, ab 2000 Mitglied der Antici-Gruppe. Seit 2009 war Thomas Oberreiter zusätzlich zu seiner Position als stellvertretender Leiter eines Kabinetts des österreichischen Außenministeriums Missionschef an der österreichischen Vertretungsbehörde für Liechtenstein, die sich in Wien befindet.[5] Von 2011 bis 2015 war Thomas Oberreiter als Nachfolger von Christine Stix-Hackl der österreichische Botschafter in Luxemburg. Sein Nachfolger in Luxemburg ist Gregor Schusterschitz. Von September 2015 bis Juni 2017 war Thomas Oberreiter, so wie sein Vorgänger Gregor Schusterschitz, Gesandter an der Ständigen Vertretung, ab Juli 2017 war er – so wie die meisten seiner europäischen Kollegen im Ausschuss der Ständigen Vertreter I – Botschafter im Ausschuss der Ständigen Vertreter I. Ab Juli 2018 war Oberreiter im Rahmen der österreichischen Ratspräsidentschaft Vorsitzender des Ausschusses der Ständigen Vertreter I und in dieser Funktion maßgeblich an Verhandlungen mit dem Europäischen Parlament sowie unterstützend an Verhandlungen in mehr als der Hälfte der Ratsformationen beteiligt.
Kabinettschef der Bundeskanzlerin
Seit Juni 2019 war Oberreiter Kabinettschef von Bundeskanzlerin Brigitte Bierlein.[2]
Weblinks
Einzelnachweise
- Postenrochade im Wiener Außenamt. Artikel vom 1. Juli 2020 in der Tageszeitung Die Presse
- Michael Jungwirth: Bierleins Team: Launsky-Tieffenthal muss Abschied nehmen. In: Kleine Zeitung. 7. Juni 2019, abgerufen am 11. Juni 2019.
- Website der österreichischen Botschaft in Luxemburg bis 2015.
- Künstler- und Kulturgruppe CART in Luxemburg
- Erbprinz empfängt Botschafter. Meldung vom 14. Januar 2010 auf fitig.li
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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Christine Stix-Hackl | Österreichischer Botschafter in Luxemburg 2011–2015 | Gregor Schusterschitz |