Thirty Three & 1/3
Thirty Three & 1⁄3 ist das fünfte Solo-Studioalbum von George Harrison nach der Trennung der Beatles. Gleichzeitig ist es einschließlich der beiden Instrumentalalben aus den 1960er Jahren, des Kompilationsalbums und des Livealbums das insgesamt neunte Album Harrisons. Es wurde am 19. November 1976 in Großbritannien und am 22. November 1976 in den USA veröffentlicht.
Entstehungsgeschichte
Nach dem 26. Januar 1976 war George Harrison nicht mehr vertraglich an Apple Records gebunden und wechselte zu seinem eigenen Dark-Horse-Label, das wiederum bei A&M Records vertraglich gebunden war. Die Aufnahmen für das Album fanden zwischen dem Mai und September 1976 in Harrisons Heimstudio Friars Park Studio, Henley-on-Thames (F.P.S.H.O.T.) statt. Während der Aufnahmesessions erkrankte George Harrison an Hepatitis und unterbrach weitere Arbeiten an dem Album, was dazu führte, dass A&M Records Harrison verklagte, da er den angesetzten Abgabetermin, den 25. Juni 1976 (an diesem Tag wurde George Harrison 33 und 1⁄3 Jahre alt) für die Masterbänder nicht einhielt. Allgemein wurde angenommen, dass A&M Records die Zusammenarbeit mit Harrison beenden wollte, weil dessen Alben und Singleveröffentlichungen nach Living in the Material World die kommerziellen Erwartungen nicht erfüllt hatten. Andere Künstler des Dark-Horse-Labels (Splinter, Jiva, Attitudes, Stairsteps, Henry McCullough und Ravi Shankar) waren ebenfalls kommerziell nicht erfolgreich. Daraufhin wechselte George Harrison mit seinem Label zu Warner Brothers. Das Dark-Horse-Label veröffentlichte ab diesem Zeitpunkt nur noch Werke von George Harrison.
Für das Album wurden mehrere Promotionarbeiten von George Harrison ausgeführt, so besuchte er im November 1976 fünf US-amerikanische Städte für Interviews und trat am 18. November in der Comedyshow Saturday Night Live mit Paul Simon auf, die zusammen Here Comes the Sun und Homeward Bound im Duett sangen. Das letztere Lied wurde im Juli 1990 auf dem Album Nobody’s Child-Romanian Angel Appeal veröffentlicht. Zusätzlich erschien noch das Promotion-Interviewalbum Dark Horse Records presents a personal music dialog with George Harrison.[1] Im Februar 1977 hatte George Harrison einen Auftritt in der deutschen Fernsehsendung disco des ZDF.
Der Kompositionsursprung von Woman Don’t You Cry for Me datiert laut George Harrison auf das Jahr 1968, der Titel sollte ursprünglich auf das Album All Things Must Pass.[2] Dear One wurde zu Ehren von Paramahansa Yogananda geschrieben.[3] Mit den Arbeiten zu Beautiful Girl begann Harrison 1969, vollendete den Text aber erst im Jahr 1976.[4] This Song ist die humorvolle musikalische Verarbeitung des Gerichtsprozesses über die Plagiatsvorwürfe zu seinem Lied My Sweet Lord.[5] (Eine weitere satirische Auseinandersetzung mit diesem Thema wurde am 26. Dezember 1975 auf BBC 2 in der Sendung Rutland Weekend Television gesendet. George Harrison sang das Lied The Pirate Song, das er mit Eric Idle komponiert hatte.[6] Eine legale Veröffentlichung erfolgte bisher nicht.) See Yourself stammt im Wesentlichen aus dem Jahr 1967 und behandelt die Aussage von Paul McCartney gegenüber der Presse, dass er LSD genommen habe und den anschließenden Vorwurf der Presse, dass er besser gelogen hätte.[7] It’s What You Value bezieht sich auf Jim Keltner, der statt Geld lieber einen Mercedes 450 SL als Entlohnung für seine Teilnahme an der Harrisons Nordamerika-Tournee im Jahr 1974 haben wollte.[8] True Love ist eine Komposition von Cole Porter, die im Jahr 1956 im Original von Bing Crosby und Grace Kelly im Spielfilm Die oberen Zehntausend interpretiert wurde. Pure Smokey ist die zweite Hommage an Smokey Robinson, nach Ooh Baby (You Know That I Love You) vom Album Extra Texture (Read All About It). Crackerbox Palace ist ein weiteres humorvolles Lied, das von dem Komödianten „Lord Buckley“ beeinflusst wurde, der sein Haus in Los Angeles „Crackerbox Palace“ nannte.[9] Das Lied Learning How to Love You wurde ursprünglich von Harrison für Herb Alpert geschrieben, wurde aber letztlich vom Komponisten selber aufgenommen.[10]
Im Januar 1977 wurde das Album in den USA mit Gold für 500.000 verkaufter Exemplare ausgezeichnet.[11]
Covergestaltung
Das Design und das Foto des Plattencovers stammen von Bob Cato.
Sonstiges
Für das Album wurden Musikvideos für die Titel This Song, True Love und Crackerbox Palace produziert.
Titelliste
Alle Titel wurden von George Harrison geschrieben, soweit nicht anders vermerkt.
Seite Eins
- Woman Don’t You Cry for Me – 3:18
- Dear One – 5:08
- Beautiful Girl – 3:39
- This Song – 4:13
- See Yourself – 2:51
Seite Zwei
- It’s What You Value – 5:07
- True Love (Cole Porter) – 2:45
- Pure Smokey – 3:56
- Crackerbox Palace – 3:57
- Learning How to Love You – 4:13
Bonustitel (2004)
- Tears of the World – 4:02
iTunes Bonustitel (2007)
- Learning How to Love You (Early Mix)
Wiederveröffentlichungen
- Die Erstveröffentlichung im CD-Format erfolgte im Juni 1991 ohne Bonustitel. Der CD liegt ein achtseitiges bebildertes Begleitheft bei, das die Liedtexte beinhaltet.
- Im März 2004 wurde das Album in einer neu remasterten Version als CD bei der EMI mit dem Bonustitel Tears of the World wiederveröffentlicht. Dieses Lied stammt aber nicht von den Aufnahmesessions des Albums, sondern wurde während der Aufnahmen zum Album Somewhere in England eingespielt. Die Erstveröffentlichung erfolgte im Februar 1988 auf Songs by George Harrison, bei dieser limitierten Veröffentlichung handelt es sich um eine Vier-Titel-EP mit einem Bildband, dessen sämtliche Exemplare von George Harrison unterschrieben wurden. Das Remastering erfolgte von Simon Heyworth und John Etchells in den Super Audio Mastering Studios in Devon. Das CD-Album hat ein Plastikcover, dem ein zwölfseitiges bebildertes Begleitheft beigegelegt ist, das Informationen zu den Liedern und die Liedtexte beinhaltet. Das Design stammt von Drew Lorimer.
- Seit Oktober 2007 ist George Harrison als Download bei iTunes mit dem zusätzlichen Bonustitel Learning How to Love You (Early Mix) erhältlich.
Singleauskopplungen
This Song
Die erste Singleauskopplung This Song / Learning How to Love You erschien am 15. November 1976 in den USA[12] und am 19. November 1976 in Großbritannien.[13] Die Singleversion von This Song wurde gekürzt.
True Love
In Großbritannien erschien am 18. Februar 1977 die Single: True Love / Pure Smokey.[14]
It’s What You Value
It’s What You Value / Woman Don’t You Cry for Me erschien am 10. Juni 1977 ebenfalls ausschließlich in Großbritannien[15]. Die Singleversion von It’s What You Value wurde gekürzt.
Crackerbox Palace
Am 24. Januar 1977 erschien in den USA die Single Crackerbox Palace / Learning How to Love You.[16]
In Deutschland erschien als zweite Single im April 1977 Crackerbox Palace / True Love.[17]
Die Promotionsingle Crackerbox Palace wurden in den USA wie folgt veröffentlicht: auf der A-Seite befindet sich die Stereoversion und auf der B-Seite die Monoversion der A-Seite der Kaufsingle.[18]
Chartplatzierungen
Jahr | Album | Chartplatzierungen | ||||
---|---|---|---|---|---|---|
DE | UK | US | ||||
1976 | Thirty Three & 1/3 | – | 35 | 11 | ||
Jahr | Singleauskopplung | Chartplatzierungen | ||||
DE | UK | US | ||||
1976 | This Song | – | – | 25 | ||
1977 | True Love | n.v. | – | n.v. | ||
1977 | Crackerbox Palace | – | – | 19 | ||
1977 | It’s What You Value | n.v. | – | n.v. | ||
Literatur
- Chip Madinger, Mark Easter: Eight Arms To Hold You – The Solo Compendium. 44.1 Productions 2000, ISBN 0-615-11724-4. (S. 453–456)
- Neville Stannard: Working Class Heroes, ISBN 0-907-08092-8
- CD-Begleitheft zur Wiederveröffentlichung 2004
Weblinks
Einzelnachweise
- Promotion-LP: Dark Horse Records presents a personal music dialog with George Harrison
- George Harrison: I, Me, Mine. London: Phoenix, 2004. ISBN 0-75381-734-9. S. 172.
- George Harrison: I, Me, Mine. London: Phoenix, 2004. ISBN 0-75381-734-9. S. 326.
- George Harrison: I, Me, Mine. London: Phoenix, 2004. ISBN 0-75381-734-9. S. 190.
- George Harrison: I, Me, Mine. London: Phoenix, 2004. ISBN 0-75381-734-9. S. 340.
- George Harrison: I, Me, Mine. London: Phoenix, 2004. ISBN 0-75381-734-9. S. 314.
- George Harrison: I, Me, Mine. London: Phoenix, 2004. ISBN 0-75381-734-9. S. 108.
- George Harrison: I, Me, Mine. London: Phoenix, 2004. ISBN 0-75381-734-9. S. 322.
- George Harrison: I, Me, Mine. London: Phoenix, 2004. ISBN 0-75381-734-9. S. 334.
- George Harrison: I, Me, Mine. London: Phoenix, 2004. ISBN 0-75381-734-9. S. 330.
- Gold-Auszeichnung
- US-7″-Vinyl-Single: This Song
- Britische-7″-Vinyl-Single: This Song
- Britische-7″-Vinyl-Single: True Love
- Britische-7″-Vinyl-Single: It’s What You Value
- US-7″-Vinyl-Single: This Song
- Deutsche-7″-Vinyl-Single: This Song
- Promotion-7″-Vinyl-Single: Crackerbox Palace