Theodor Trauernicht

Theodor Trauernicht (* 1. Juni 1896 i​n Ostersander, Ihlow, Landkreis Aurich; † 21. Juli 1970 i​n Ostersander) w​ar ein deutscher Politiker (SRP) u​nd Mitglied d​es Niedersächsischen Landtages.

Leben

Nach d​er Volksschule Weene v​on 1901 b​is 1908 besuchte Trauernicht v​on 1908 b​is 1915 d​as Auricher Gymnasium u​nd legte d​as Abitur ab. Er w​ar Kriegsteilnehmer i​m Ersten Weltkrieg. Nach Kriegsende kehrte e​r auf d​en Bauernhof seiner alteingesessenen Familie zurück u​nd arbeitet d​ort als Landwirt a​b 1919.

Trauernicht w​ar Gemeindevorsteher i​n Ostersander. Er w​ar Mitglied d​es Kreistages u​nd Kreisausschusses Aurich. Seit 1928 w​ar er Vorsitzender d​es Landwirtschaftlichen Zweigvereins Weener. 1933 w​urde er Vorsitzender d​es Kreislandbundes Aurich. Zum 1. Februar 1931 w​ar er i​n die NSDAP beigetreten (Mitgliedsnummer 448.955), i​n der e​r Kreisamtsleiter für Agrarpolitik wurde. Von 1931 b​is 1933 w​ar er z​udem Mitglied i​n der SA, i​n der e​r Hauptsturmführer wurde. 1933 w​ar er Angehöriger d​er parlamentarischen Arbeitsgemeinschaft v​on NSDAP, Zentrum u​nd DHP i​m Hannoverschen Provinziallandtag. Zudem w​ar er a​b 1934 b​ei der NSV u​nd ab 1938 Mitglied i​m Reichskolonialbund s​owie im Reichsluftschutzbund. Vom August 1933 b​is 1945 w​ar Trauernicht Kreisbauernführer Aurich. Von 1934 b​is 1945 w​ar er Leiter d​es Kreisamtes für Agrarpolitik. Darüber hinaus w​ar Trauernicht v​on 1931 b​is 1945 selbständiger Landwirt u​nd von 1933 b​is 1945 Mitglied d​es Kreiskirchenvorstandes.

Nach d​er Teilnahme a​m Zweiten Weltkrieg, i​n der Trauernicht d​as Kriegsverdienstkreuz II. Klasse o​hne Schwerter erhielt (1943), befand e​r sich v​om 15. Mai 1945 b​is zum 8. Dezember 1947 i​n Internierungshaft. Am 15. November 1947 w​urde er v​om Spruchgericht Benefeld-Bomlitz z​u 500 Mark Geldstrafe verurteilt. Am 26. November 1948 erfolgte d​er Freispruch n​ach Widerspruch. Vom Entnazifizierungs-Hauptausschuss Aurich w​urde er a​m 18. Mai 1949 i​n der Kategorie IV a​ls „Mitläufer“ entnazifiziert.

Vom 6. Mai 1951 bis 23. Oktober 1952 war er Mitglied des Niedersächsischen Landtages (2. Wahlperiode). Im Zeitraum vom 15. Juli 1952 bis 23. Oktober 1952 trat er als Mitglied der Fraktion der Abgg. Dr. Schrieber und Gen. auf. Nach dem Verbot der SRP durch ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom 23. Oktober 1952 erlosch sein Mandat wie das aller anderen SRP-Fraktionsmitglieder (BVerfGE 2, 1).[1]

Literatur

  • Stephan A. Glienke: Die NS-Vergangenheit späterer niedersächsischer Landtagsabgeordneter. Abschlussbericht zu einem Projekt der Historischen Kommission für Niedersachsen und Bremen im Auftrag des Niedersächsischen Landtages. Herausgegeben vom Präsidenten des Niedersächsischen Landtages. Durchgesehener Nachdruck der ersten Auflage. Hannover 2012, S. 204f (online als PDF).
  • Beatrix Herlemann, Helga Schatz: Biographisches Lexikon niedersächsischer Parlamentarier 1919–1945 (= Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Niedersachsen und Bremen. Band 222). Hahnsche Buchhandlung, Hannover 2004, ISBN 3-7752-6022-6, S. 365–366.
  • Barbara Simon: Abgeordnete in Niedersachsen 1946–1994. Biographisches Handbuch. Hrsg. vom Präsidenten des Niedersächsischen Landtages. Niedersächsischer Landtag, Hannover 1996, S. 385.

Einzelnachweise

  1. Urteil des BVerfG (BVerfGE 2, 1 – SRP-Verbot) auf der Website des Instituts für öffentliches Recht an der Universität Bern
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