Theodor Erasmus Engelmann
Theodor Erasmus Engelmann (* 23. Oktober 1805 in Münstermaifeld; † 10. Juli 1862 in Minden) war ein deutscher Politiker.
Leben
Als Sohn eines Domäneninspektors geboren, studierte Engelmann nach dem Besuch des Gymnasiums in Koblenz Rechtswissenschaften in Heidelberg, Berlin und Bonn. Während seines Studiums wurde er 1825 Mitglied der Burschenschaft Germania Bonn. Nach seinen Examina wurde er Auskultator beim Hofgericht Arnsberg und 1829 Gerichtsreferendar bei der Regierung Arnsberg. Nachdem er 1832 Regierungsassessor bei der Regierung Trier geworden war, wurde er 1835 als Regierungsrat erster preußischer Landrat des aus dem bisherigen Fürstentum Lichtenberg neugebildeten Kreises St. Wendel. Hier verstand es der liberale Politiker, bei der Bevölkerung – auch durch Förderung kultureller Aktivitäten[1] – eine gewisse Akzeptanz für die unbeliebte preußische Verwaltung zu erreichen,[2] wurde aber 1848 im Zusammenhang mit den Vorgängen von 1848/1849 von diesem Posten abberufen. Er kandidierte für die Frankfurter Nationalversammlung und war stellvertretendes Mitglied der Preußischen Nationalversammlung in Berlin. Nach zwei Jahren als Regierungsrat in Düsseldorf wurde er wegen seiner demokratischen Einstellung 1850 nach Stralsund strafversetzt. 1852 wurde er Regierungsrat bei der Regierung Minden.
Er war der Vetter von Theodor Engelmann.
Ehrungen
- 1847: Roter Adlerorden 4. Klasse.[3]
Literatur
- Helge Dvorak: Biografisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft. Band I Politiker, Teilband 1: A–E. Heidelberg 1996, S. 256–257.
Weblinks
- Engelmann Theodor Erasmus in der Datenbank Saarland Biografien
Einzelnachweise
- Engelmann war u. a. Mitgründer des städtischen Männergesangsvereins von St. Wendel und des Vereins für Erforschung und Sammlung von Alterthümern in den Kreisen St. Wendel und Ottweiler; vgl. Nikolaus Schütz: Ein Altertumsverein in vergangener Zeit. In: Heimatbuch des Landkreises St. Wendel 16 (1975/1976), S. 9–11, passim mit Anmerkung der Schriftleitung (S. 11).
- Max Müller: Die Geschichte der Stadt St. Wendel von ihren Anfängen bis zum Weltkriege. St. Wendel 1927, S. 231 f., S. 239 f.
- Amts-Blatt der Preußischen Regierung zu Koblenz. Nr. 70 vom 22. Oktober 1847, S. 494 Nr. 30 (online bei Google Books).