Theodor Alexander Nühsmann

Theodor Alexander Nühsmann (* 8. März 1885 i​n Celle; † 1. Februar 1962 i​n Oberaudorf, Landkreis Rosenheim) w​ar ein deutscher Sanitätsoffizier u​nd HNO-Arzt.

Leben und Arbeit

Er absolvierte seinen Schulabschluss m​it Abitur i​m Jahre 1903 i​n Braunschweig. Sodann t​rat Nühsmann n​och im gleichen Jahr i​n die Kaiser-Wilhelms-Akademie für d​as militärärztliche Bildungswesen i​n Berlin ein. Im gleichen Jahre erhielt e​r beim 4. Garde-Regiment z​u Fuß e​ine militärische Ausbildung. 1904 w​urde er i​m Pépinière-Corps Suevo-Borussia recipiert.[1] Er w​urde 1908 z​um Unterarzt ernannt u​nd zur klinischen Ausbildung a​n die Charité kommandiert. 1909 bestand e​r das Staatsexamen u​nd wurde i​m selben Jahr z​um Dr. med. promoviert.[2] 1912 w​ar er, v​om Infanterie-Regiment 21 kommend, a​ls Oberarzt (Beförderung a​m 27. Januar 1912) b​eim Depot d​er Garde-Train-Bataillons i​n Berlin[3] u​nd ging v​on dort 1913 z​um 2. Garde-Regiment z​u Fuß (Berlin), welches e​r im gleichen Jahr m​it der Abkommandierung a​n die Ohrenklinik d​er Universität Halle verließ.[4]

Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges kam Nühsmann vollständig an die Friedrichs-Universität Halle, wo er sich 1921 als Assistent von Alfred Denker für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde habilitierte.[5][6] 1926–1934 leitete er als Chefarzt die Klinik für HNO-Heilkunde im Klinikum Dortmund.[7] Ohne die Mitwirkung der Medizinischen Fakultät wurde er dann 1934 zum Ordinarius und Direktor der Universitäts-Hals-Nasen-Ohrenklinik in Bonn ernannt.[8] 1941 wechselte er an die Reichsuniversität Straßburg, an der er bis 1945 blieb. Hier war Horst Ludwig Wullstein einer seiner Oberärzte. 1946 lehnte er Rufe an die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und die Universität Leipzig ab. 1948–1954 führte er eine HNO-Praxis in Dortmund. 1947 wurde er Kommissar an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg und 1958 formal als Professor emeritiert.[9]

Er w​ar von 1919 b​is 1925 Mitglied d​es Stahlhelm, Bund d​er Frontsoldaten, a​b 1930 Mitglied d​er Sturmabteilung u​nd finanzieller Förderer d​er Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei.

Werke (Auswahl)

  • Ein neues Verfahren zur Behandlung akuter und chronischer Schleimhauterkrankungen der oberen Luftwege. In: Archiv für Ohren-, Nasen- und Kehlkopfheilkunde, 106, 1920, S. 156–166.
  • Zur Behandlung des rhinogenen Asthmas. In: Archiv für Ohren-, Nasen- und Kehlkopfheilkunde, 146, 1939, S. 209–216.
  • Über die Verwendbarkeit der zeissschen Lupenbrille in der Hals-Nasen-Ohrenheilkunde. In: Archiv für Ohren-, Nasen- und Kehlkopfheilkunde, 148, 1940, S. 108–116.

Literatur

  • Gerhard Rettinger, Jochen A. Werner, Jürgen Theissing: HNO-Operationslehre: Mit allen wichtigen Eingriffen. Georg Thieme Verlag, Stuttgart 2006, ISBN 3-1346-3704-9
  • Henrik Eberle: Die Martin-Luther-Universität in der Zeit des Nationalsozialismus. Mitteldeutscher Verlag, Halle 2002, ISBN 3-89812-150-X, S. 344

Einzelnachweise

  1. Kösener Corpslisten 1960, 61/353
  2. Dissertation: Beiträge zur Kasuistik der Talma-Drummondschen Operation.
  3. Prussia (Germany) Kriegsministerium: Rangliste der königlich Preussischen Armee. 1912, S. 504 (google.com [abgerufen am 16. November 2021]).
  4. Deutsche militärärztliche Zeitschrift: Vierteljährliche Mitteillungen aus dem Gebiet des Militär-Sanitäts- und Versorgungswesens. ... . I.-49. Jahrgang. [1872-1920.] E. S. Mittler & Sohn, 1913, S. 760 (google.com [abgerufen am 16. November 2021]).
  5. Katalog hallenser Professoren, online (Memento des Originals vom 1. Dezember 2007 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/catalogus-professorum-halensis.de
  6. Habilitationsschrift: Die systematische Sterilisierung der Antrotomiewunde mittels der Dakinlösung nach dem Carrelschen Wundverfahren.
  7. Klinik für HNO-Heilkunde Dortmund, Allgemeines. Online
  8. Ralf Forsbach: Die Medizinische Fakultät der Universität Bonn im Dritten Reich. Oldenbourg Wissensch.Vlg (2006) ISBN 3-4865-7989-4
  9. Tilman Brusis: Geschichte der deutschen Hals-Nasen-Ohren-Kliniken im 20. Jahrhundert. Deutsche Gesellschaft für HNO-Heilkunde Kopf- und Halschirurgie. Springer (2001) ISBN 3-5404-1704-4
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