The King Is Dead
The King Is Dead ist das sechste Studioalbum der amerikanischen Indie-Folkband The Decemberists, welches am 18. Januar 2011 in den Vereinigten Staaten, vier Tage nach der deutschen Veröffentlichung am 14. Januar, erschienen ist. Das Album verkaufte sich in der ersten Woche 93.567 mal in den Vereinigten Staaten und war damit auf dem ersten Platz der Billboard 200 Charts. Damit ist The King Is Dead das erste Nummer-eins-Album für die Band. Der Vorgänger The Hazards of Love verkaufte sich zum Vergleich in der ersten Woche lediglich 19.000 mal.[2]
Hintergrund
The King Is Dead wurde im Frühling 2010 aufgenommen.[3] Die meisten Teile des Albums entstanden innerhalb von sechs Wochen in einer Scheune auf der 32.000 m² Pendarvis Farm, nahe Portland, Oregon.[4] Der Albumtitel ist eine Hommage an das Smiths Album The Queen Is Dead aus dem Jahr 1986,[5] hauptsächlich auf Grund deren Einfluss auf Colin Meloy.[6] Produziert wurde The King Is Dead von Tucker Martine.[4] Vier der insgesamt zehn Songs wurden bereits während Konzerten im Jahr 2010 gespielt (Down by the Water, Rise to Me, Rox in the Box und June Hymn).[7] Meloy gab an, dass der Haupteinfluss für The King Is Dead die Band R.E.M. war,[8] zudem spielte bei den Tracks Don’t Carry It All, Calamity Song und Down by the Water der R.E.M.-Gitarrist Peter Buck mit.[9] Das Album ist am 18. Januar 2011 in den Vereinigten Staaten erschienen.[10] The King Is Dead wurde von Rolling Stones Douglas Wolk als das „idyllischste, rustikalste Album das sie je gemacht haben“ bezeichnet.[4]
Down by the Water
Bei der ersten Single Down by the Water wirkten Peter Buck (Zwölfsaitige Gitarre) und Singer-Songwriter Gillian Welch (Gesang) mit.[3] Zusätzlich erinnern Akkordeon-Riffs und Mundharmonikamusik an Neil Young;[11] insbesondere an den Song Heart of Gold.[12] Down by the Water wurde verglichen mit der Musik von Bruce Springsteen.[13][14] Der Track wurde am 2. November 2010 zum kostenlosen Download auf der offiziellen Webseite angeboten. Meloy gab an, dass The King Is Dead unkomplizierter ist und stark von R.E.M. inspiriert wurde und Down by the Water dafür ein gutes Beispiel ist.[8] Nach Aussagen von Meloy erinnert der Song mehr an R.E.M. als eigentlich beabsichtigt war.[4]
Textlich ist Down by the Water leicht schwermütig.[15] Die Zeile „the last flashing lee to appear nineteen“ (deutsch: „die letzte aufleuchtende Lee erscheint neunzehn“) wurde durch die Nennung der Zahl Neunzehn hervorgehoben, welche immer wieder in der Popmusik, unter anderem bei Steely Dans Lied Hey Nineteen, vorkommt.[12] Down by the Water wurde als „folksy“ (deutsch: „volkstümlich“), „uptempo“ (deutsch: „flott“),[16] „country-esque“ (deutsch: „countryartig“) und der Refrain als „booming“ (deutsch: „dröhnend“) bezeichnet.[13] Obwohl der Song auch als „catchy“ (deutsch: „eingängig“) und radiofreundlich beschrieben wurde, wurde gleichzeitig die Prosaqualität im Vergleich zu vergangenen Decemberists-Liedern vermisst.[11]
Down by the Water war bei den Grammy Awards 2012 in der Kategorie Best Rock Song nominiert.
Titelliste
- Don’t Carry It All – 4:17
- Calamity Song – 3:50
- Rise to Me – 4:59
- Rox in the Box – 3:10
- January Hymn – 3:14
- Down by the Water – 3:42
- All Arise! – 3:10
- June Hymn – 3:58
- This Is Why We Fight – 5:31
- Dear Avery – 4:52
Kritiken
Das US-Musikmagazin Spin vergab sieben von zehn möglichen Punkten.
“As rustic as some of this music is, though, Meloy still can't resist flexing his rarefied vocabulary, throwing in a “plinth” here and a “trillium” there.”
„So rustikal wie Teile der Musik sind, kann Meloy dennoch nicht widerstehen sein verfeinertes Vokabular zu beugen, indem er ein „Plinthe“ hier und ein „Trillium“ dort einwirft.“
Spiegel Online vergab ebenfalls sieben von zehn Punkten.
„"The King Is Dead" ist die perfekte Begleitung, um die majestätisch schwer gewordenen Brokat-Umhänge des vergangenen Jahres abzuwerfen, wie ein junger Prinz die Steine aus dem Rucksack zu nehmen, die Nase in die erste Ahnung einer warmen Brise zu recken.“
Auch Thomas Winkler von der Frankfurter Rundschau lobte das Album.
„Voller wundervoller Folk-Harmonien, voller berückender Melodien, voller betrörender Stimmungen: The Decemberists vollziehen mit „The King Is Dead“ eine radikale Kehrtwende. Weg von überbordenden Mini-Symphonien, hin zu einer bodenständigen Einfachheit.“
Mit acht von zehn Punkten beurteilte die Seite Plattentests.de The King Is Dead sehr positiv.
„Die unaufdringliche Leichtigkeit, mit der die zehn Stücke über die Bühne gehen, macht das Album zum bisher besten seit „Picaresque“.“
Weblinks
- Offizielle Website (englisch)
- Offizielle Liedtexte (PDF; 2,0 MB; englisch)
- The King Is Dead bei MusicBrainz
- The King Is Dead bei AllMusic (englisch)
- Gesammelte Kritiken bei Metacritic (englisch)
- Interview mit Colin Meloy zur Entstehung des Albums bei The A.V. Club (englisch)
Einzelnachweise
- USA Forthcoming Singles. Radiol1 Rodos Greece
- Larry Fitzmaurice: The Decemberists Have the Number One Album. Pitchfork, 26. Januar 2011, abgerufen am 26. Januar 2011 (englisch).
- The Decemberists - News 11.2.10. The Decemberists, 2. November 2010, abgerufen am 14. Januar 2011 (englisch).
- Douglas Wolk: Colin Meloy Reveals Details of New Decemberists Album. Rolling Stone, 4. November 2010, abgerufen am 14. Januar 2011 (englisch).
- Bryan Wawzenek: Decemberists Announce New Album. (Nicht mehr online verfügbar.) Gibson, 3. November 2010, archiviert vom Original am 22. Juni 2011; abgerufen am 14. Januar 2011 (englisch).
- John D. Luerssen: The Decemberists Announce 'The King Is Dead' Album, Offer Free Song. (Nicht mehr online verfügbar.) Spinner, 3. November 2010, archiviert vom Original am 12. Januar 2012; abgerufen am 14. Januar 2011 (englisch).
- Tibi Puiu: New Decemberists album announced – The King is Dead. ZME Music, 2. November 2010, abgerufen am 14. Januar 2011 (englisch).
- Jessica Suarez: The Decemberists: "Down By The Water". Stereogum, 2. November 2010, abgerufen am 14. Januar 2011 (englisch).
- Rihanna and Katy Perry’s Duet & More. Spin, 2. November 2010, abgerufen am 14. Januar 2011 (englisch).
- Ryan Dombal, Amy Phillips: The Decemberists Announce New Album. Pitchfork, 2. November 2010, abgerufen am 14. Januar 2011 (englisch).
- Sara Brickner: The Decemberists Share New Song From Upcoming Album, Attempt to Be As Much Like R.E.M. As Possible. (Nicht mehr online verfügbar.) Seattle Weekly, 2. November 2010, archiviert vom Original am 4. April 2011; abgerufen am 14. Januar 2011 (englisch).
- Juli Weiner: Blog That Tune! “Down by the Water,” by the Decemberists. Vanity Fair, 3. November 2010, abgerufen am 30. September 2016 (englisch).
- Colin Jones: Free Music Monday: The Decemberists, Stereolab and Michael Jackson. Death and Taxes, 8. November 2010, abgerufen am 14. Januar 2011 (englisch).
- Daniel Alvarez: The Week in Singles: New Music From Quincy Jones and Amy Winehouse, Bruce Springsteen, the Decemberists, and more. (Nicht mehr online verfügbar.) Crawdaddy!, 5. November 2010, archiviert vom Original am 15. Januar 2011; abgerufen am 14. Januar 2011 (englisch).
- Shannon Vestal: New Music: The Decemberists’ "Down by the Water". BuzzSugar, 3. November 2010, abgerufen am 14. Januar 2011 (englisch).
- Brett Warner: Listen To This: New Music From The Decemberists. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Ology. 3. November 2010, archiviert vom Original am 24. Juli 2011; abgerufen am 14. Januar 2011 (englisch).
- Mikael Wood: The Decemberists, ‘The King Is Dead’ (Capitol). Spin, 3. Januar 2011, abgerufen am 14. Januar 2011 (englisch).
- Andreas Borcholte, Jan Wigger: Abgehört: Die wichtigsten CDs der Woche. Spiegel Online, 11. Januar 2010, abgerufen am 11. Januar 2010.
- Thomas Winkler: Neues Album von „The Decemberists“: Der neue Wohlklang. Frankfurter Rundschau, 10. Januar 2011, abgerufen am 14. Januar 2011.
- Kai Wehmeier: The Decemberists - The king is dead. Plattentests.de, abgerufen am 14. Januar 2011.