Théodore Aubert
Théodore Aubert (* 8. September 1878 in Genf; † 19. Januar 1963 ebenda, heimatberechtigt in Genf) war ein Schweizer Politiker der rechtsextremen Partei Union nationale.
Leben
Aubert studierte Rechtswissenschaften an der Universität Genf und arbeitete danach als Anwalt. Daneben war er leitendes Mitglied des Schweizer Alpen-Clubs,[1] in dem er seine politischen Ansichten verbreitete. Er war von 1917 bis 1919 Delegierter des Bundesrats für Internierte und Kriegsgefangene in Frankreich und später des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz in Berlin. Er war Gründungsmitglied der Bürgerwehrbewegung in der Romandie, welche sich 1918 gegen den Landesstreik formierte und sich für die Gründung von rechtsgerichteten Aktionsgruppen einsetzte, für deren Rekrutierung sich Aubert der – eigentlich unpolitischen – Strukturen des Schweizer Alpen-Clubs bediente.[1] Dies gelang ihm hauptsächlich im Kanton Wallis (Brig, Siders, Monthey), ansatzweise auch in Freiburg, La Chaux-de-Fonds und im Nordtessin.[1] Aubert war Parteiführer der neu gegründeten Union de défense économique und war dann von 1923 bis 1925 Präsident dieser rechtsbürgerlichen Grossräte im Kanton Genf. In der sogenannten Conradi-Affäre in Lausanne erreichte er als Anwalt den Freispruch der Angeklagten, indem er das in der Schweiz von russischen Emigranten und repatriierten Russlandschweizern geprägte Klima zu einer Verurteilung des Bolschewismus ummünzte. Im Jahre 1924 gründete er die Entente internationale contre la IIIe Internationale, welche auch als Liga Aubert bezeichnet wird. Von 1935 bis 1939 war er für die faschistische Union nationale im Nationalrat.
Literatur
Dmitri Novik: Théodore Aubert et son œuvre – Le mouvement international contre le bolchévisme. 1932.
Weblinks
- Marie Bron: Aubert, Théodore. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
- Publikationen von und über Théodore Aubert im Katalog Helveticat der Schweizerischen Nationalbibliothek
Einzelnachweise
- Andrea Porrini, In: Helvetia Club – 150 Jahre Schweizer Alpen-Club SAC: Ganz unten – Der «apolitische» SAC in den parteipolitischen Konflikten der Zwischenkriegszeit. Hrsg.: Daniel Anker. SAC Verlag, Bern 2013, ISBN 978-3-85902-362-8, S. 174 ff.