Terlipressin

Terlipressin auch Terlipressindiacetat ist ein synthetisches Analogon von Vasopressin. Es handelt sich dabei um ein in der Hypophyse wirksames Peptid-hormon. Es unterscheidet sich vom Vasopressin um 4 Aminosäuren.

Terlipressin
Strukturformel
Masse/Länge Primärstruktur 11 Aminosäuren, 1227 Da
Bezeichner
Externe IDs
Arzneistoffangaben
ATC-Code H01BA04
DrugBank EXPT03310
Wirkstoffklasse Hypophysen-Hormon

Anwendung

An erster Stelle wirkt Terlipressin kontrahierend auf die glatte Muskulatur der abdominellen Organe und des Gefäßsystems. Das bedeutet es kommt zur Kontraktion der Gefäße und Kontraktion des Gastrointestinaltrakts und fördert damit dort die Peristaltik, sowie zur Kontraktion der anderen gynäkologischen Organe. Es wird insbesondere bei Komplikationen der Leberzirrhose eingesetzt. Es wirkt hier vornehmlich über eine Senkung der Durchblutung im Splanchnikusgebiet, was zu einer konsekutiven Senkung des Pfortaderdrucks führt und damit das Risiko einer Ösophagusvarizenblutung vermindert.[1] Es gibt zudem Hinweise, dass sein Einsatz auch beim septischen Schock oder nach Reanimationsbehandlung vorteilhaft sein kann.[2] Außerdem wirkt es wie das Vasopressin leicht antidiuretisch.

Es wird als Nα-Triglycyl-8-lysin-vasopressin-acetat-Pentahydrat (TGLVP), aufgelöst in Natriumchloridlösung,[3] parenteral verabreicht.

Kontradiktionen

Die Indikation muss bei Septischem Schock, Hypertonie, Gefäßerkrankungen z. B. der Koronargefäße, fortgeschrittene Arteriosklerose, fortgeschrittene pAVK, Herzrhythmusstörungen und Krampfleiden und Hypovolämie streng abgewogen werden. In der Stillzeit soll ebenfalls eine strenge Indikationsstellung eingehalten werden.

Nebenwirkungen

Häufig

Gelegentlich

Wechselwirkungen werden auch besonders in Kombination mit bradykardisierenden Medikamenten erwartet (z. B. Propofol, Sufentanil). In solchen Fällen sind schwere Bradykardien möglich.

  • Toxische Dosis: (1,7 mg/4 Std.) sollte nicht überschritten werden, da das Risiko für schwerwiegenden Kreislaufstörungen dosisabhängig ist.

Die Komplikationen wie arterielle Hypertonie oder Bradykardien können mit Clonidin 150 µg oder Atropin antagonisiert werden. Dosis: Bei akuter Ösophagusvarizenblutung Initial 1–2 mg, dann alle 4–6 Stunden 1 mg Haemopressin – max. 2–3 Tage lang.

Handelsnamen

Monopräparate

Glycylpressin (D, A, CH), Haemopressin (D, A, CH)

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Wirkmechanismen der vasokonstriktiven Therapie der Ösophagusvarizenblutung. (PDF) Abgerufen am 17. August 2016.
  2. T. Brünnler et al.: Terlipressin. Intensivmedizin und Notfallmedizin, Steinkopff Verlag, S. 1435–1420, 42/5, 2005, S. 468–478, doi:10.1007/s00390-005-0603-z.
  3. Ferring Arzneimittel GmbH: Glycylpressin. In: Anästhesie Intensivtherapie Notfallmedizin. Band 20, Nr. 2, April 1985, S. XIX.

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