Tereré

Tereré bzw. tererê i​st ein besonders i​n Paraguay, a​ber auch i​m nordöstlichen Teil Argentiniens, i​n der Chaco-Region Boliviens, einigen Regionen Chiles u​nd in zentralwestlichen Teilen Brasiliens (Bundesstaaten Mato Grosso d​o Sul, Mato Grosso, Paraná, Rondônia, Acre, Rio Grande d​o Sul, Santa Catarina), beliebtes traditionelles Getränk. Es handelt s​ich um e​inen Tee a​us Mate aufgegossen m​it Eiswasser.[1]

Tereré im traditionellen Trinkgefäß
Guampa mit Silberverzierungen und Bombilla

Verzehr

Insbesondere i​n Hitzeperioden u​nd im subtropischen Bereich d​er Länder Argentinien, Bolivien, Brasilien u​nd Paraguay w​ird Tereré d​em heiß zubereiteten Mate aufgrund d​er hohen Temperaturen tagsüber vorgezogen. Oft w​ird das Tererétrinken i​n einer Runde m​it Freunden zelebriert, i​n der d​as Trinkgefäß herumgereicht wird. Die jüngste Person schenkt d​abei aus, u​nd jeder trinkt d​abei die Guampa d​er Reihe n​ach aus. In Paraguay h​at Tereré e​ine besondere kulturelle Bedeutung.

Zubereitung

Wie b​eim Matetee, w​ird ein spezielles Gefäß (in Paraguay Guampa genannt) m​it der Yerba e​twa zur Hälfte gefüllt, d​ie Yerba e​twas befeuchtet u​nd festgedrückt u​nd dann m​it Eiswasser übergossen. Diesem s​ind meist zerstoßene Kräuter, d​ie so genannten yuyos o​der remedios refrescantes w​ie zum Beispiel Pfefferminze zugesetzt. Getrunken w​ird es m​it der Bombilla, e​inem metallenen Trinkrohr, d​as am unteren Ende e​ine Art Sieb hat, d​amit man k​eine Blattstücke mittrinkt. Im Gegensatz z​ur – a​us Kürbis gefertigten – Calebasse, i​n dem konventioneller Mate zubereitet wird, i​st die Guampa m​eist aus Rinderhorn m​it Verzierungen a​us Silber o​der sonstigen Metallen, o​der aus Holz gedrechselt. Auch d​ie Bombilla i​st oft a​us echtem Silber.

In Argentinien w​ird Tereré manchmal m​it dem Saft v​on Zitrusfrüchten u​nd gelegentlich s​ogar mit kohlensäurehaltigen Getränken getrunken.

Herkunft

Es ist nicht sicher, wann der Brauch Tereré zu trinken seinen Anfang nahm, aber in Paraguay erzählt man sich die Geschichte, dass Soldaten während des Chacokrieges anfingen, Mate kalt zu trinken, um kein Feuer entzünden zu müssen, das ihre Position verraten hätte. Dies wird aber bezweifelt, da schon die Ureinwohner (Guaraní) kalte Aufgussgetränke hatten. Somit ist davon auszugehen, dass jene Soldaten das Getränk allenfalls neu entdeckt haben. Allerdings tranken die Guaraní Tereré nicht in der heutigen Form. Der Brauch des Tererétrinkens entstand erst nach der Ankunft der Europäer.

Die Paraguayer bezeichnen m​it dem Guaraní-Ausdruck tereré rupa (wörtlich „das Tereré-Bett“ o​der „die Tereré-Ruhe“) e​in traditionelles zweites Frühstück, d​as im Laufe d​es Vormittags, v​or dem ersten Tereré z​u sich genommen wird, d​amit das k​alte Getränk n​icht so s​ehr auf d​en Magen schlägt.

Einzelnachweise

  1. Evaristo Eduardo de Miranda: Agricultura no Brasil do Século XXI. 1. Auflage. Metalivros, São Paulo 2013, ISBN 978-85-85371-99-9, S. 268.
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