Tengern
Tengern ist ein Ortsteil der Gemeinde Hüllhorst in Nordrhein-Westfalen und gehört zum Kreis Minden-Lübbecke. Ortsvorsteher ist seit 2014 Karl-Heinz Kröger (CDU).
Tengern Gemeinde Hüllhorst | |
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Höhe: | 75 m ü. NHN |
Fläche: | 6,13 km² (mit Huchzen) |
Einwohner: | 2038 (31. Dez. 2006) |
Bevölkerungsdichte: | 332 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Januar 1973 |
Postleitzahl: | 32609 |
Vorwahl: | 05744 |
Ortsteile der Gemeinde Hüllhorst | |
Geschichte
Erste urkundliche Erwähnung
Am 10. März 1151 bestätigte Bischof Bernhard I. von Paderborn dem "St. Marienstift auf dem Berge bei Herford", dass die Herforder Äbtissin Godesti Güter aus verschiedenen Orten, unter anderem auch "Thinighe", dem Kloster übertragen hat. Diese Urkunde des Bischofs liegt als beglaubigte Abschrift von Ende des 14. Jahrhunderts dem Staatsarchiv Münster vor und ist die erste bekannte Erwähnung Tengerns.
Frühere politische Zugehörigkeit
Tengern gehörte vom Hochmittelalter bis 1648 zum Hochstift Minden, welches dann als weltliches Fürstentum Minden an Brandenburg-Preußen fiel. Kirchlich gehörte der Ort zum Kirchspiel Schnathorst, verwaltungsmäßig seit dem 16. Jahrhundert zur Vogtei Schnathorst im Amt Reineberg.
Feuersbrunst
Am frühen Nachmittag des 26. April 1726 löst ein 16-jähriger Junge einen Großbrand aus. 42 der 46 in Tengern vorhandenen Häuser werden zerstört, darunter 17 Wohnhäuser und das erst 1720 erbaute Schul- und Bethaus, welches schließlich 1728/29 wiederaufgebaut wird.
Spätere politische Zugehörigkeit
1807 fiel Tengern an das napoleonische Königreich Westphalen, 1811 an das Kaiserreich Frankreich. 1813 kam es wieder zu Preußen, welches den Ort 1816 dem Kreis Bünde, 1832 dem Kreis Lübbecke zuteilte. 1844 wird Tengern als politische Gemeinde dem neu gegründeten Amt Reineberg (später Amt Hüllhorst) zugeordnet. Im Jahr 1909 wird die Gemeinde Huchzen durch Ausgliederung aus Tengern (193 ha) neu gebildet.[1]
Sonstige historische Jahreszahlen
- 1894 Anlegung des Friedhofs
- 1922 Ehrenmal für Gefallene am Friedhof wird eingeweiht
- 1924 Gründung des SPD-Ortsvereins
- 1926 Gründung einer NSDAP-Ortsgruppe (die erste im Kreis Lübbecke)
- 1945 Am alten Spritzenhaus wird die Hitlereiche gefällt
- 1950 Erste traditionelle Mai-Feier der Dorfgemeinschaft
Am 1. Januar 1973 geht Tengern in der neuen Gemeinde Hüllhorst auf.[2] Im Jahr 1974 wird die CDU-Ortsunion gegründet. Im Verlauf des Jahres 1976 werden Straßennamen und neue Hausnummern eingeführt.
Einwohnerentwicklung
- 1818: 450 (mit Huchzen)
- 1947: 1507 (mit Huchzen)
- 1961: 1478 (mit Huchzen), 1374 (ohne Huchzen)
- 1970: 1668 (mit Huchzen), 1572 (ohne Huchzen)
- 1972: 1788 (mit Huchzen), 1681 (ohne Huchzen)
- 1973: 1783 (mit Huchzen)
- 2004: 2082 (mit Huchzen; 31. Dezember)
- 2006: 2038 (mit Huchzen; 31. Dezember)
Regelmäßige Veranstaltungen
Maifeier der Dorfgemeinschaft in Tengern: Seit 1950 feiert die Dorfgemeinschaft in Tengern den Ersten Mai. Als Ausrichter wechseln sich im Zwei-Jahres-Takt die Löschgruppe Tengern der Freiwilligen Feuerwehr Hüllhorst und der Sportverein TuS Tengern ab. Die traditionelle Maifeier steht jedes Jahr unter einem anderen Motto.
Jahr und Motto | Jahr und Motto |
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Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
In Tengern treffen sich die Landesstraßen 773 (Löhner Str.) und 803 (Tengerner Str.). An der Kreuzung Löhner Str./Westerbach gibt es eine Lichtzeichenanlage.
Ansässige Unternehmen
- Jeans Fritz
- JET Gruppe
Bildung
In Tengern befindet sich eine Grundschule.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
- Altes Backhaus an der Schulstraße
Literatur
- Leben in Tengern – Gemeinschaft mit Tradition und Zukunft, Hüllhorst Dezember 2000, Herausgeber: Heimatverein Tengern-Huchzen e.V.
- Seit 1425 – Kirchengemeinde Schnathorst, Hüllhorst 1980, Herausgeber: Kirchengemeinde Schnathorst
Weblinks
- Tengern im Kulturatlas Westfalen
Einzelnachweise
- Stephanie Reekers: Die Gebietsentwicklung der Kreise und Gemeinden Westfalens 1817–1967. Aschendorff, Münster Westfalen 1977, ISBN 3-402-05875-8, S. 286.
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 324 f.