Tatort: Borowski und die Angst der weißen Männer
Borowski und die Angst der weißen Männer ist ein Fernsehfilm aus der Krimireihe Tatort. Der vom NDR produzierte Beitrag ist die 1159. Tatort-Episode und wurde am 7. März 2021 im Ersten ausgestrahlt. Der Kieler Kommissar Klaus Borowski ermittelt in seinem 36. Fall, seine Kollegin Sahin in ihrem fünften Fall.
Episode der Reihe Tatort | |
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Originaltitel | Borowski und die Angst der weißen Männer |
Produktionsland | Deutschland |
Originalsprache | Deutsch |
Produktions- unternehmen |
Nordfilm Kiel GmbH im Auftrag des NDR |
Länge | 88 Minuten |
Episode | 1159 (Liste) |
Stab | |
Regie | Nicole Weegmann |
Drehbuch | Peter Probst, Bearbeitung: Daniel Nocke |
Produktion | Kerstin Ramcke |
Musik | Florian van Volxem und Sven Rossenbach |
Kamera | Willy Dettmeyer |
Schnitt | Andrea Mertens |
Erstausstrahlung | 7. März 2021 auf Das Erste |
Besetzung | |
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Handlung
In der Nähe des Kieler Clubs Paradise wird die Leiche einer jungen Frau aufgefunden. Gestorben ist sie an Herzversagen, in ihrem Blut werden K.-o.-Tropfen nachgewiesen. Die Leiche weist außerdem Spuren einer schweren Misshandlung auf. Klaus Borowski und Mila Sahin vermuten nach der Auswertung von Überwachungsvideos den verschüchtert wirkenden Außenseiter Mario Lohse als den Täter, der dem Opfer die Tropfen in einen Drink gemischt haben könnte. Auf Lohses Laptop werden Videos von Hank Massmann, einem antifeministischen Männerrechtler gefunden. Borowski sucht Massmann bei einem Vortrag auf und meldet sich bei ihm zu einem Männer-Workshop an. Unterdessen geben die Arbeitskolleginnen des Opfers zu, dass sie ihrer Kollegin K.-o.-Tropfen in ein Getränk gemischt hatten. Sie wollten angeblich nur, dass sie ein bisschen Spaß haben sollte. Daraufhin wird Lohse wieder freigelassen. Die Misshandlung des bereits toten Opfers gibt er später zu. Er habe auf das Mädchen eingetreten, weil er extrem wütend war. Sie hätte sich offensichtlich für ihn interessiert und dann „kippte“ sie einfach um, ohne dass er mit ihr Sex haben konnte.
Am Tatort war die Zahl 14 in den Boden getreten, Lohses Laptop enthält Hinweise auf die Fourteen Words, ein Motto weißer Rassisten, sowie eine Feindesliste von 400 Frauen. Auf dieser Liste steht neben der Politikerin Birte Reimers auch deren Büroleiterin Duschanka Tomi. Diese hatte vor einer Woche Anzeige erstattet, weil sie in einer Tiefgarage von einer Gruppe in weiße Schutzanzüge gekleideter Männer überfallen und vergewaltigt worden war.
Auf Massmanns Workshop weiß gekleideter Männer wird Borowski zunächst bewusstlos geschlagen, dann erklärt ihm Massmann, die Männer wollten sich nur ihre Würde zurückholen.
Unterdessen trifft sich Lohse mit dem Moderator einer frauenfeindlichen Chatgruppe; dieser rekrutiert ihn für einen Anschlag am bevorstehenden Internationalen Frauentag. Als Lohse am nächsten Tag über das Internet einen Anschlag auf den Paradise Club ankündigt, kann Borowski ihn gerade noch stoppen. Sahin rettet fast zeitgleich Reimers vor einem Angriff mehrerer weiß gekleideter Männer. Ob man die Angreifer identifizieren und verfolgen kann, bleibt allerdings offen.
Hintergrund
Der Film wurde vom 3. März 2020 bis zum 23. Juni 2020 in Kiel, Hamburg und Umgebung gedreht.[1] Er wurde am 7. März 2021, dem Vorabend des Internationalen Frauentags, im Ersten Programm der ARD ausgestrahlt.[2]
Joseph Bundschuh, der den Täter Mario Lohse spielt, und Mathilde Bundschuh, die sein Date Vicky spielt, sind Geschwister.
Rezeption
Kritiken
Im Spiegel vergab Christian Buß für den Film sechs von zehn möglichen Punkten und kritisierte, dass sich in dem Film zu viele weibliche Stereotype aneinanderreihen.[3]
Der Filmdienst vergab drei von fünf möglichen Sternen und lobte, dass der Film durch seine klare Haltung für sich einnehme, aber vermisste dabei teilweise Differenzierungen.[4]
In der NZZ urteilte Urs Bühler zwiegespalten: Der Film sei zwar bis zum Schluss spannend und vermag mit Blick auf das „radikalisierende Potenzial von Internetforen“ und „Schnittstellen zwischen Rechtsextremismus und Frauenhass […] durchaus zu packen.“ Andererseits vereine der Film beim Versuch, frauenverachtende Tendenzen auszuleuchten, etwas zu viel unter diesem Thema und das Figurenensemble sei teils „schablonenhaft“ angelegt.[5]
Weblinks
- Tatort: Borowski und die Angst der weißen Männer in der Internet Movie Database (englisch)
- Borowski und die Angst der weißen Männer auf den Internetseiten der ARD
- Borowski und die Angst der weißen Männer bei Tatort-Fans.de
Einzelnachweise
- Tatort: Borowski und die Angst der weißen Männer bei crew united
- Axel Milberg zum Kieler Tatort: Frauenhass im Internet, in ndr.de abgerufen am 8. März 2021
- Christian Buß: Mario, mach Männchen!, in: Der Spiegel vom 5. März 2021, abgerufen am 8. März 2021
- Tatort: Borowski und die Angst der weißen Männer. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 8. März 2021.
- Urs Bühler: «Tatort» aus Kiel: Hetze im Netz – eine gemeinsame Brutstätte von Frauenhass und Rechtsradikalismus, in: NZZ vom 7. März 2021, abgerufen am 8. März 2021
- Laura Friedrich: Kieler «Tatort» schwingt sich wieder auf über neun Millionen Zuschauer. In: Quotenmeter.de. 8. März 2021, abgerufen am 8. März 2021.
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