Talpass (Engtal)

Der Talpass, auch Engpass, bezeichnet eine Engstelle im Gelände, die besondere Maßnahmen bei der Verkehrserschließung erfordert. Es ist keine geographisch definierte Geländeform. Talpässe sind entweder so eng, dass nur das Fließgewässer oder ein See im Bereich des Talbodens Platz hat, oder es sind historisch gesehen andere nicht durchquerbare Topographien vorhanden, welche eine Umgehung erfordern, wie zum Beispiel Sumpfgebiete im Talgrund.
Wege und Straßen werden dann entweder in den Talrand, auf Dämme oder in eine der Talflanken über dem Talgrund verlegt, oder man umgeht die Engstelle über einen nahen Bergpass (dann heißen Talungabschnitt und Bergpass oft gleich). In der Neuzeit werden Trassen zunehmend in Tunneln durch Bergflanken und -rücken angelegt.

Historisch erfolgte d​er Warentransport b​ei Verfügbarkeit v​on Seen u​nd Flüssen – w​o immer möglich – a​uf dem Wasser u​nd kaum j​e auf Wegen u​nd Straßen; a​uch bei Flüssen i​n beide Richtungen, solange d​ies machbar war. Somit w​aren gewisse Talpässe wenigstens i​n einer Richtung umgehbar; geflößtes Holz w​urde zum Beispiel a​uf dem Alpenrhein v​on Reichenau b​is Rheineck m​it Waren beladen[1], nachdem d​er Rhein s​eit 1291 a​ls freie Reichsstraße g​alt (Analogie z​ur Freien Reichsstadt).

In Ortsnamen findet s​ich auch d​er gleichbedeutende Begriff Klause.

Bekannte Talpässe

Kerenzerberg; ein Felsriegel am Walensee, durchstoßen erstmals vom Bahntunnel 1859, während eine Straße erst nach 1960 entlang dieser ehemaligen Bahntrasse gebaut wurde.
Festungsruine am Pass Strub
(Sortiert nach dem Alphabet)

Siehe auch

Referenzen

  1. Markus Kaiser: Rhein. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 27. August 2013, abgerufen am 13. Juni 2019.
  2. Offizielle Homepage der Gemeinde Munster
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.