T-Kopf-Motor

Der T-Kopf-Motor war eine Bauweise der Ventilsteuerung bei einem Viertaktmotor.[1] Die Ventile waren zu beiden Seiten des Zylinders angeordnet, der Zylinderraum hatte dabei im Schnitt die Form des Buchstabens „T“. Ludwig Apfelbeck bezeichnete dies auch als „Hammer-Zylinderkopf“.[2] Einlass- und Auslassventil waren stehend auf gegenüberliegenden Seiten neben dem Kolben eingebaut und wurden mit jeweils einer untenliegenden Nockenwelle betätigt. Dem konstruktiven Mehraufwand von zwei Nockenwellen stand der Vorteil der Querstromspülung gegenüber.

Querschnitt durch einen T-Kopf Einzylindermotor (1911)

Der e​rste Motor m​it T-Kopf-Ventilsteuerung w​ar in Wilhelm Maybachs Mercedes 35 PS v​on 1901 eingebaut. Weitere Marken w​aren Panhard & Levassor,[3] Hotchkiss, Delahaye, Chadwick, Marquette, Packard (1906–1912), Società T.A.U. o​der Mercer. T-Kopf-Motoren hielten s​ich im Nutzfahrzeugbereich länger, s​o verwendete s​ie American LaFrance b​is 1950. Der T-Kopf-Motor k​am auch i​n wenigen einspurigen Motorfahrzeugen z​um Einsatz,[4] s​o z. B. b​ei der amerikanischen Pierce v​on 1907.[5]

Durch d​ie Weiterentwicklung d​es Motorenbaus u​nd das Aufkommen v​on klopffesteren Treibstoffen i​m Verlauf d​es vorigen Jahrhunderts wurden T-Kopf-Motoren d​urch die billiger u​nd leichter herzustellenden L-Kopf-Motoren (beide Ventile a​uf der gleichen Seite, n​ur eine Nockenwelle erforderlich) verdrängt.

Literatur

  • Borgeson, Griffith: The Golden Age of the American Racing Car, 2. Auflage (1998), Herausgeber SAE (Society of Automotive Engineers), Warrendale PA, ISBN 0-7680-0023-8 (englisch).
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Einzelnachweise

  1. K. K. Jain, R. B. Astana: Automobile Engineering. McGraw-Hill, 4. Auflage 2006, ISBN 0-07-044529-X, S. 17.
  2. Ludwig Apfelbeck: Wege zum Hochleistungs-Viertaktmotor. Motorbuch Verlag. 1. Auflage 1978. ISBN 3-87943-578-2. S. 10.
  3. conceptcarz.com: Panhard & Levassor Type Q Doppelphaeton mit T-Kopf-Motor.
  4. Victor W. Pagé: Early Motorcycles. Dover Publications, New York, 1914, ISBN 0-486-43671-3, S. 144.
  5. Roger Hicks: Die internationale Enzyklopädie Motorräder. Motorbuch Verlag Stuttgart, 1. Auflage 2006, ISBN 978-3-613-02660-5, S. 412.
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