Synode von Uppsala
Die Synode von Uppsala (schw.: Uppsala Möte) war ein Konzil der Schwedischen Kirche, das vom 25. Februar bis zum 20. März 1593 in Uppsala stattfand. Auch Herzog Karl und der Reichsrat Schwedens waren anwesend. Vorsitzender war Nicolaus Olai Bothniensis (* um 1550; † 1600). Mit der Synode von Uppsala wurden die katholisierenden Reformen des 1592 verstorbenen Königs Johann III. verworfen und die Reformation in Schweden konsolidiert.
Hintergrund
Gustav I. Wasa hatte am Reichstag von Västerås (1527) die Trennung der schwedischen Kirche vom Papst durchgesetzt – vor allem aus staatsfinanziellen Gründen: der Staat konnte so Kirchengüter übernehmen. Gustav interessierte sich nicht für die Religion und erzwang keine Änderungen in Lehre und Liturgie, unterstützte aber zeitweise den Reformator Olaus Petri. Im Jahre 1536 wurde die schwedischsprachige Messe eingeführt, d. h. verfügt, dass der Gemeindegottesdienst künftig in der Landessprache zu feiern sei.[1] 1571 gab Erzbischof Laurentius Petri eine evangelische Kirchenordnung heraus, die im Folgejahr von der Synode bestätigt wurde.[2]
Der zwischen 1568 und 1592 regierende König Johan III. war in erster Ehe mit der polnischen Prinzessin Katharina Jagiellonica verheiratet. Ihr römisch-katholisch erzogener Sohn, Sigismund war Thronfolger. Ab 1574 veränderte Johann die Liturgie der schwedischen Kirche in Richtung des römischen Katholizismus und setzte die Kirchenordnung des Laurentius Petri nach nur vier Jahren Gültigkeit außer Kraft.[2] Als Johann im November 1592 starb, übernahm sein Bruder, Herzog Karl, die Macht, bis Sigismund in Schweden ankam. Karl zeigte antiliturgische und calvinistische Tendenzen[3] und ließ die Synode nach Uppsala einberufen.[1]
Beschlüsse
Es wurde unter anderem beschlossen:
- Die Richtschnüre der Schwedischen Kirche sind
- die Bibel,
- die Bekenntnisse der Alten Kirche: das Bekenntnis von Nicäa, das apostolische Glaubensbekenntnis und das Athanasische Glaubensbekenntnis,
- das Augsburger Bekenntnis von 1530 sowie
- die Kirchenordnung von 1571[4]
- Die römisch-katholische Kirche, der Calvinismus und andere nicht-lutherische Kirchen wurden verurteilt und ihre Gottesdienste verboten.[5]
Folgen
- Durch den Beschluss wurde die schwedische Kirche endgültig evangelisch-lutherisch und die gesellschaftliche Stellung des Klerus wurde gestärkt.[5]
- Sigismund traf erst im Herbst 1593 in Schweden ein. Er musste die Beschlüsse von Uppsala bestätigen, um beim Reichstag in Uppsala anfangs 1594 gekrönt zu werden.[6]
- Die gegenwärtig gültige Kirchenordnung der Schwedischen Kirche von 2015 erwähnt, dass Glaube und Lehre im Beschluss von 1593 bejaht wurde.[7]
Einzelnachweise
- Vår Svenska Historia, Alf Åberg (1978)
- Herman Johan Selderhuis, Markus Wriedt: Konfession, Migration und Elitenbildung. Studien zur Theologenausbildung des 16. Jahrhunderts, Brill, 2007, ISBN 9789004163140, S. 60 f., eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
- Karl IX, Bonniers Lexikon
- Beschluss der Synode von Uppsala (Memento des Originals vom 30. Januar 2012 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (alte schwedische Sprache)
- Uppsala Möte, Bonniers Lexikon (1966)
- Jerker Rosén: 1590-talets kris. In: Jan Cornell (Hg.): Den Svenska Historien, Band 3: Vasatiden 1520–1611. Bonniers, Stockholm, 1966, S. 304ff.
- Kirchenordnung der Schwedischen Kirche, Kapitel 1 (schwedisch)