Synagoge (Wörlitz)
Die Synagoge in Wörlitz, einem Ortsteil der Stadt Oranienbaum-Wörlitz im Landkreis Wittenberg in Sachsen-Anhalt, wurde 1789/90 errichtet. Die profanierte Synagoge befindet sich am östlichen Rand des Schlossgartens auf einem künstlichen Hügel und ist als Teil des Wörlitzer Parks ein Baudenkmal.
Geschichte
Die Synagoge im Stil des Klassizismus wurde nach Entwürfen von Friedrich Wilhelm von Erdmannsdorff (1736–1800) erbaut. Der Tempel des Hercules Victor im antiken Rom diente als Vorbild. Fürst Leopold III. schenkte der jüdischen Gemeinde die Synagoge.
Im Unterbau der Synagoge befindet sich eine Mikwe.
Die Synagoge wurde 1937 in „Vestatempel“ umbenannt und ihrer religiösen Funktion und Ausstattung beraubt. Trotzdem versuchten zwei SA-Männer während der Novemberpogrome 1938, die Synagoge in Brand zu stecken. Das Gebäude wurde durch das entschiedene Handeln des damaligen Gartendirektors Hans Hallervorden, Großvater von Dieter Hallervorden, gerettet. Dieser wurde kurze Zeit später in Pension geschickt.[1]
Heutige Nutzung
Im Inneren der Synagoge befindet sich heute eine Ausstellung zur Geschichte der Juden in Anhalt.
Literatur
- Klaus-Dieter Alicke: Lexikon der jüdischen Gemeinden im deutschen Sprachraum. Band 3: Ochtrup – Zwittau. Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh 2008, ISBN 978-3-579-08079-6 (Online-Version).
- Bernd Gerhard Ulbrich (Hrsg.): Einblicke: Zwölf Essays und eine Ausstellung zur Geschichte der Juden in Anhalt. Mendelssohn Gesellschaft Dessau e.V., Dessau 2004, ISBN 3-934388-18-3. (nicht ausgewertet)
Weblinks
- Beschreibung bei Wörlitz-Information
- Zur Ausstellung in der Synagoge bei der Mendelssohn Gesellschaft Dessau e.V.
- Rundgang mit 360°-Fotografien