Stare Drawsko

Stare Drawsko (deutsch Alt Draheim) i​st ein Dorf i​n der Woiwodschaft Westpommern i​n Polen. Es gehört z​ur Gmina Czaplinek (Gemeinde Tempelburg) i​m Powiat Drawski (Dramburger Kreis).

Geographische Lage

Das Dorf l​iegt in Hinterpommern e​twa 100 Kilometer östlich v​on Stettin a​uf einer Landenge zwischen d​em Drawsko (Dratzigsee) i​m Westen u​nd dem Żerdno (auch Jezioro Srebrne, deutsch Sarebensee) i​m Osten. Durch d​en Ort führt i​n Nord-Süd-Richtung d​ie Woiwodschaftsstraße 163, d​eren Verlauf d​er ehemaligen Reichsstraße 124 entspricht. An dieser Straße l​iegt etwa 5 Kilometer südlich d​ie Stadt Czaplinek (Tempelburg), e​twa 5 Kilometer nördlich d​as Dorf Kluczewo (Klaushagen). Am gegenüberliegenden, östlichen Ufer d​es Żerdno l​iegt das Dorf Nowe Drawsko (Neu Draheim).

Geschichte

Ruine der Burg Draheim

Das Dorf g​eht auf d​ie Burg Draheim zurück, d​ie der Johanniter-Orden u​m 1355 errichtet h​atte und d​ie vom 15. Jahrhundert b​is 1731 d​er Verwaltungsmittelpunkt d​er Starostei Draheim war.

Der Beginn d​es Dorfes lässt s​ich aus Einnahmeverzeichnissen („Lustrationen“) d​er damals z​um Königreich Polen gehörenden Starostei erschließen: In d​er Lustration v​on 1565 taucht d​as Dorf n​och nicht auf. In d​er Lustration v​on 1628/1632 d​ann ist e​in „Dörfchen b​eim Draheimer Schloss“ m​it acht Kleinbauern („Gärtnern“) genannt.[1]

Als Teil d​er Starostei Draheim k​am das Dorf 1668 i​n den Pfandbesitz Brandenburg-Preußens u​nd gehörte a​b 1772 a​uch formell z​um preußischen Staatsgebiet.

In Ludwig Wilhelm Brüggemanns Ausführlicher Beschreibung d​es gegenwärtigen Zustandes d​es Königlich-Preußischen Herzogtums Vor- u​nd Hinterpommern v​on 1784 i​st das Dorf „Draheim“ m​it 34 Haushaltungen („Feuerstellen“) genannt.[2]

Im Rahmen d​er Verwaltungsneugliederung i​n Preußen w​urde das Gebiet d​er früheren Starostei 1817 i​n den Kreis Neustettin innerhalb d​er Provinz Pommern eingegliedert, i​n dem d​as Dorf Alt Draheim b​is 1945 e​ine Landgemeinde bildete. Zur Landgemeinde gehörten d​ie Wohnplätze Adlig Draheim, Eichwerder, Kalkwerder, Karlsberg, Mittelbusch u​nd Ziegelei (Stand 1939).

Entwicklung der Einwohnerzahlen

Sehenswürdigkeiten

Kirche von 1861
  • Kirche, erbaut 1861 als evangelisches Gotteshaus im neugotischen Stil. Sockel und Wände aus gespaltenen Findlingen, übrige Bauelemente aus Ziegelsteinen und Formsteinen.[4]

Literatur

Commons: Stare Drawsko – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Alt Draheim bei Meyers Gazetteer (mit historischer Karte)

Fußnoten

  1. Ernst Bahr: Die Starostei Draheim zwischen 1565 und 1632. In: Baltische Studien. Band 57 N.F., 1971, ISSN 0067-3099, S. 33.
  2. Ludwig Wilhelm Brüggemann: Ausführliche Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des Königlich-Preußischen Herzogtums Vor- und Hinterpommern. 2. Teil, 2. Band. Stettin 1784, S. 730.
  3. Michael Rademacher: Neustettin. Online-Material zur Dissertation. In: treemagic.org. 2006;.
  4. Haik Thomas Porada, Michael Lissok: Die frühere Starostei Draheim und die Stadt Tempelburg. In: Pommern. Zeitschrift für Kultur und Geschichte. Heft 2/2002, ISSN 0032-4167, S. 8.

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