Stallegg
Stallegg ist ein Ort und eine Katastralgemeinde der Gemeinde Rosenburg-Mold im Bezirk Horn in Niederösterreich.
Stallegg (Rotte) Ortschaft Katastralgemeinde Stallegg | |||
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Basisdaten | |||
Pol. Bezirk, Bundesland | Horn (HO), Niederösterreich | ||
Pol. Gemeinde | Rosenburg-Mold | ||
Koordinaten | 48° 36′ 50″ N, 15° 38′ 41″ O | ||
Höhe | 261 m ü. A. | ||
Einwohner der Ortschaft | 13 (1. Jän. 2021) | ||
Fläche d. KG | 46 ha | ||
Postleitzahl | 3571 | ||
Vorwahl | +43/02982 | ||
Statistische Kennzeichnung | |||
Ortschaftskennziffer | 04020 | ||
Katastralgemeinde-Nummer | 10057 | ||
Zählsprengel/ -bezirk | Rosenburg (31121 000) | ||
Blick auf Stallegg. | |||
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; NÖGIS |
Geografie
Der Ort liegt am rechten Ufer des Kamps zwischen Rosenburg und Gars am Kamp. Die Seehöhe in der Ortsmitte beträgt 261 Meter. Die Fläche der Katastralgemeinde umfasst 0,46 km². Die Einwohnerzahl beläuft sich auf 13 Einwohner (Stand: 1. Jänner 2021[1]).
Postleitzahl
Die Katastralgemeinde Stallegg hat die Postleitzahl 3571.
Bevölkerung
Religion
Die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung ist Römisch-Katholisch. Der Ort gehört zur Pfarre Gars. Im Dorfzentrum befand sich eine Ortskapelle, die während des Zweiten Weltkriegs abgebrochen wurde.
Bevölkerungsentwicklung
Jahr | 1830 | 1846 | 1869 | 1951 | 1971 | 1991 | 2001 | 2011 |
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Einwohner | 46 | 53 | 39 | 43 | 21 | 16 | 10 | 13 |
Geschichte
Der Ort und die Burg erhielt seinen Namen nach dem Rittergeschlecht von Staleche, das zwischen 1212 und 1365 urkundlich nachgewiesen ist. Die Nennung eines Otto von Stallegg 1263 als ministeriale Austriae weist ihn als hochrangigen Ministerialen unter König Ottokar II. Přemysl aus. Vor 1487 gelangte das Gut an die Besitzer der benachbarten Rosenburg. Um 1600 war die Burg Stallegg bereits zur Ruine verfallen.[3][4] Auch die einzige Mühle am Ort, die Hagenmühle, war verödet, wurde jedoch im 17. Jahrhundert wieder instand gesetzt und bis in die 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts betrieben. Im Zuge des Ausbaus der Kamptalstraße wurden die Reste der Mühle 1978 abgetragen. Nach dem Bau der Kamptalbahn 1889 entwickelte sich Stallegg zu einer kleinen Sommerfrische mit rund zehn Villen. Nach 1945 konnte Stallegg nicht mehr an die Tradition der Sommerfrische anschließen. Veränderte Reisegewohnheiten, aber auch der Bau der Kamptal-Stauseen, der zu einem starken Temperaturrückgang des Kamps führte, entzogen dem Tourismus im Kamptal seine wichtigsten Grundlagen.[5]
Sehenswürdigkeiten
- Ruine Stallegg
- Die Ruine Stallegg[6] ist vom Ort Stallegg über den Wanderweg Richtung Etzmannsdorf (blaue Markierung) und den zweiten links abzweigenden, neu angelegten Holzbringungsweg erreichbar und ganzjährig zugänglich.
- Statue des Hl. Johann Nepomuk
- An der Brücke, die von der Kamptalstraße zum Ort Stallegg führt, befindet sich eine barocke Statue des Hl. Johann Nepomuk, die um 1730 vom damaligen Verwalter der Rosenburg, Johann Georg Zobl, an den eine Inschrift am Sockel erinnert, gestiftet wurde.[7]
- Galgen auf dem Gerichtshügel
- Nördlich von Stallegg gegenüber der Ruine befinden sich auf dem Flur Gerichtshügel Überreste einer gemauerten, aus zwei Säulen bestehenden Galgenanlage.[8]
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Stallegg ist durch eine Straßenbrücke an die Kamptalstraße (B34) angebunden. Das Linienbusunternehmen PostBus fährt die Haltestelle Stallegg-Brücke an der Linie 1310 (Horn – St. Leonhard am Hornerwald) an. Der Ort liegt an der Kamptalbahn. Die ÖBB betreiben die Bedarfshaltestelle Stallegg. Zwei Radwanderwege, die Kamp-Thaya-March-Radroute und der Kamptalweg, führen durch Stallegg.
Literatur
- Eine Wanderung vom Markt Gars zur Ruine Gars. Über Mannigfall, Bründlkapelle, Kamegg, Stallegg, Rosenburg nach Stift Altenburg, sodann zur Ruine Schauenstein am Kamp. Berger, Horn 1896 (Bilder aus dem Waldviertel 1, 2).
- Stallegg. In: Falko Daim, Karin Kühtreiber, Thomas Kühtreiber (Hrsg.): Burgen Waldviertel Wachau Mährisches Thayatal. 2. Auflage. Wien 2009, ISBN 978-3-7079-1273-9, S. 445–447.
- Julius Kiennast: Chronik des Marktes Gars in Nieder-Oesterreich. Horn 1920, S. 147–148.
- Gerhard Reichhalter: Die Burgruine Stallegg am Kamp. Messern 1993 (Gruber Burgblätter 9).
Einzelnachweise
- Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2021 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2021), (xlsx)
- Historisches Ortslexikon Niederösterreich (Memento des Originals vom 5. November 2010 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (PDF; 1,2 MB), Teil 2, S. 53.
- Eintrag zu Stallegg in der wissenschaftlichen Datenbank „EBIDAT“ des Europäischen Burgeninstituts
- Stallegg. In: Falko Daim, Karin Kühtreiber, Thomas Kühtreiber (Hg.): Burgen Waldviertel Wachau Mährisches Thaytal. 2. Aufl. Wien 2009, S. 445–447.
- Susanne Hawlik: Sommerfrische im Kamptal. Der Zauber einer Flusslandschaft. Wien-Köln-Weimar 1995.
- Burgruine Stallegg. In: NÖ-Burgen online. Institut für Realienkunde des Mittelalters und der frühen Neuzeit, Universität Salzburg
- Hanns Haas: Stege und Brücken (Teil 4): Die Johannes von Nepomuk-Statue an der Stallegger Brücke. In: Rosenburg-Mold Aktuell, Jg. 2003, unpag.
- Ignaz Steininger: Geschichtliche Skizzen über Rosenburg, Manuskript. Rosenburg 1953–1978.
Weblinks
- Website der Gemeinde Rosenburg-Mold
- Literatur über Stallegg in der Niederösterreichischen Landesbibliothek
- Zeitschriftenaufsätze über Stallegg in NÖ Bibliographie des Niederösterreichischen Instituts für Landeskunde
- Bilder von Stallegg in der Topographischen Sammlung der Niederösterreichischen Landesbibliothek