Stahlberg (Bärenstein)

Stahlberg i​st eine Siedlung, d​ie zur Gemeinde Bärenstein i​m Erzgebirgskreis (Freistaat Sachsen) gehört. Sie w​urde 1896 eingemeindet u​nd bildet h​eute den Südteil d​es Hauptorts Bärenstein.

Stahlberg
Gemeinde Bärenstein
Höhe: 760 m
Eingemeindung: 1896
Postleitzahl: 09471
Vorwahl: 037347
Stahlberg (Sachsen)

Lage von Stahlberg in Sachsen

Geografie

Lage

Blick auf Bärenstein und Vejprty (links) und den Bärensteiner Gemeindeteil Stahlberg (rechts) vom Berg Bärenstein

Stahlberg schließt s​ich im Süden a​n das Siedlungsgebiet v​on Bärenstein an. Die Siedlung l​iegt im Mittleren Erzgebirge i​m Tal d​es Pöhlbachs, d​er im Ortsbereich gleichzeitig d​ie Staatsgrenze z​ur Tschechischen Republik bildet. Auf böhmischer Seite l​iegt die Stadt Vejprty (Weipert). Im Westen d​es Orts befindet s​ich die Talsperre Cranzahl. Im Südwesten befindet s​ich der Berg Feuerturm (851 m ü. NHN), dessen Höhenzug d​ie historische Bezeichnung "Stahlberg" trägt. Als historischer Ortsteil w​urde früher Unterstahlberg ausgewiesen.

Nachbarorte

Cranzahl Bärenstein
Neudorf Vejprty (Weipert)
Niederschlag

Geschichte

Im 16. Jahrhundert bezeichnete "Stahlberg" den Höhenzug westlich des Pöhlbachtals, der heute die Berge Feuerturm (851 m ü. NHN) und Toskabank (887 m ü. NHN) umfasst. Erst Mitte des 17. Jahrhunderts ging der Name auf die Siedlung über, die sich auf der nordöstlich vorgelagerten Höhe bildete.[1] Die Siedlung Stahlberg, die heute fast mit dem nördlicher gelegenen Bärenstein zusammengewachsen ist, entstand ein Jahrhundert nach der urkundlichen Ersterwähnung von Bärenstein im Jahr 1525. Ähnlich wie die benachbarte Siedlung Niederschlag im Süden entstand Stahlberg um 1650 an der Grenze des Kurfürstentums Sachsen. Aufgrund der einsetzenden Gegenreformation im benachbarten Königreich Böhmen siedelten sich protestantische Glaubensflüchtlinge (Exulanten) in der Gegend an, wodurch neben Stahlberg auch die Nachbarorte Niederschlag und Hammerunterwiesenthal gegründet wurden. Kirchlich ist Stahlberg seit 1658 in die evangelische Kirchgemeinde in Bärenstein gepfarrt.[2][3] Vom 17. bis ins 19. Jahrhundert wurde südlich von Stahlberg Bergbau auf Zinn-, Silber- und Kupfererz betrieben. Bekannte Fundgruben sind u. a. der „Kramer Stolln“ und der „Jakob Stolln“.[4][5]

Politisch gehörte Stahlberg w​ie Bärenstein zunächst z​um kursächsischen bzw. königlich-sächsischen Amt Grünhain (Unteramt Schlettau).[6] Der Nachbarort Niederschlag gehörte bereits z​um Kreisamt Schwarzenberg (Unteramt Crottendorf). Bei d​er im Jahre 1832/33 erfolgten Neuorganisation d​es Kreisamtes Schwarzenberg w​urde das bisher z​um Amt Grünhain gehörige Stahlberg m​it dem südöstlichen Teil d​es Kreisamts Schwarzenberg u​m Oberwiesenthal z​um neu gegründeten Justiz- u​nd Rentamt i​n Oberwiesenthal, d​as den Namen Amt Wiesenthal bzw. Gericht Wiesenthal trug, vereinigt.[7] Bärenstein verblieb hingegen b​eim Amt Grünhain. Seit 1856 gehörte Stahlberg z​um Gerichtsamt Oberwiesenthal, dessen Verwaltungsbezirk i​m Jahr 1875 d​er Amtshauptmannschaft Annaberg angegliedert wurde.[8] Im Jahr 1896 erfolgte d​ie Eingemeindung v​on Stahlberg n​ach Bärenstein.

Im 19. Jahrhundert existierte i​n Stahlberg e​ine Schule, i​n die d​er Großteil d​er Stahlberger Schüler geschult war.[9] Die Freiwillige Feuerwehr Bärenstein w​urde 1876 erstmals i​m Ortsteil Stahlberg i​n der Ortschronik erwähnt. Nachdem s​ie einige Jahre darauf wieder aufgelöst wurde, existierte i​m Jahr 1895 e​in Löschzug Stahlberg d​er Freiwilligen Feuerwehr Bärenstein. Nachdem d​ie Stahlberger Feuerwehr i​m Jahr 1903 n​eu gegründet worden war, zählte s​ie im Jahr 1905 80 Kameraden u​nd zum 25-jährigen Bestehen i​m Jahr 1930 170 aktive u​nd passive Mitglieder. 1931 besaß d​ie Freiwillige Feuerwehr Stahlberg s​ogar eine Musikkapelle. Mit d​em Zusammenschluss d​er Feuerwehren i​n Stahlberg, Mittelbärenstein u​nd Kühberg z​ur FF Bärenstein endete i​m Jahr 1936 d​ie Eigenständigkeit d​er Stahlberger Feuerwehr.[10]

Zwischen 1948 u​nd 1954 erfolgte d​er Abbau v​on Uranerz d​urch die SAG Wismut i​n den Schächten „Stalinschacht 281“ u​nd „Stalinschacht 282“.[11]

Durch d​ie zweite Kreisreform i​n der DDR k​am Stahlberg a​ls Gemeindeteil d​er Gemeinde Bärenstein i​m Jahr 1952 z​um Kreis Annaberg i​m Bezirk Chemnitz (1953 i​n Bezirk Karl-Marx-Stadt umbenannt), d​er ab 1990 a​ls sächsischer Landkreis Annaberg fortgeführt w​urde und 2008 i​m Erzgebirgskreis aufging.

Tourismus

Verkehr

Im Osten d​es Orts verläuft d​ie Bundesstraße 95. Stahlberg i​st durch d​ie zwischen Bärenstein u​nd Oberwiesenthal verkehrende Buslinie a​n den öffentlichen Verkehr angebunden. Eine Bushaltestelle i​m Ort trägt d​en Namen „Stahlberg“.[15]

Commons: Stahlberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Amtsblatt der Gemeinde Bärenstein, Ausgabe 02/2013, S. 9 (Memento des Originals vom 23. April 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.baerenstein-erzgebirge.de
  2. Geschichte der ev.-luth. Erlöserkirche Bärenstein
  3. Chronikalisches aus Bärenstein und Stahlberg auf www.alt-erzgebirge.de (Memento des Originals vom 11. April 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.alt-erzgebirge.de
  4. Die Fundgruben bei Stahlberg auf www.sachsen.de
  5. Der Jakobschacht auf www.unbekannter-bergbau.de
  6. Karlheinz Blaschke, Uwe Ulrich Jäschke: Kursächsischer Ämteratlas. Leipzig 2009, ISBN 978-3-937386-14-0; S. 66 f.
  7. Stahlberg im "Handbuch der Geographie", S. 343f.
  8. Die Amtshauptmannschaft Annaberg im Gemeindeverzeichnis 1900
  9. Die Nebenschule zu Stahlberg im „Kirchlich-statistischen Handbuch des Königreichs Sachsen“, S. 234
  10. Geschichte der FF Bärenstein auf der Homepage der Feuerwehr
  11. Website der Erzgebirgischen Fluss- und Schwerspatwerke GmbH
  12. Webseite des Kammwegs Erzgebirge-Vogtland
  13. Der Stoneman Miriquidi auf www.erzgebirge-tourismus.de (Memento des Originals vom 23. April 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.erzgebirge-tourismus.de
  14. Website des Stoneman Miriquidi
  15. Fahrplan der Buslinie 429 der Regionalverkehr Erzgebirge GmbH, Stand: 11. Dezember 2016
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