Stadtverkehr Lübeck
Das Verkehrsunternehmen Stadtverkehr Lübeck GmbH (SL) entstand im Jahr 2000 durch Ausgliederung aus dem bis dahin öffentlich-rechtlichen Eigenbetrieb der Stadtwerke Lübeck. Alleinige Gesellschafterin ist die Stadtwerke Lübeck Holding GmbH. Die Stadtverkehr Lübeck GmbH betreibt den ÖPNV in Lübeck und seinen Umlandgemeinden in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern mit 25 Buslinien, die mit eigenen Bussen, durch Tochtergesellschaften und durch beauftragte private Busunternehmen befahren werden. Hauptknotenpunkt des Liniennetzes ist der ZOB am Lübecker Hauptbahnhof.
Stadtverkehr Lübeck GmbH | |
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Basisinformationen | |
Unternehmenssitz | Hansestadt Lübeck |
Webpräsenz | Stadtverkehr |
Eigentümer | 100 % Stadtwerke Lübeck Holding GmbH |
Betriebsleitung | Andreas Ortz (Geschäftsführer) |
Verkehrsverbund | Schleswig-Holstein-Tarif |
Mitarbeiter | über 540 |
Umsatz | 25,6 Mio. Euro |
Linien | |
Bus | 25 (davon 8 von der LVG betrieben) |
Sonstige Linien | 5 Fähren |
Anzahl Fahrzeuge | |
Omnibusse | 192 (mit LVG) |
Statistik | |
Fahrgäste | ca. 28 Mio/Jahr |
Haltestellen | 450 |
Einzugsgebiet | Region Lübeck |
Betriebseinrichtungen | |
Betriebshöfe | 1 |
Neben dem Busverkehr betreibt die Stadtverkehr Lübeck GmbH auch die Fähren über die Trave zwischen Travemünde und dem Priwall.
Tochtergesellschaft der SL (bis 2000 der Stadtwerke Lübeck) sind seit 1994 die Lübeck-Travemünder Verkehrsgesellschaft mbH (LVG) und deren Tochter Härzer.
Linienübersicht
Streckenabschnitte in Klammern werden nur zeitweilig bedient:
- 1 (Groß Parin –) Bad Schwartau ZOB – Karlstraße – ZOB/Hauptbahnhof – Sandstraße/Kohlmarkt – Fahlenkampsweg – Hochschulstadtteil
- 2 Stockelsdorf, Ravensbusch – Bauernweg – ZOB/Hauptbahnhof – Sandstraße/Kohlmarkt – Krankenhaus Süd – Sudetenstraße (– Bornkamp)
- 3 Sereetzer Weg – Vorwerker Diakonie – Karlstraße – Lohmühlenplatz – ZOB/Hauptbahnhof – Hansemuseum – Gustav-Radbruch-Platz – Marliring – Wesloer Brücke – Kirschenallee – Eichholz
- 4 Groß Grönau, Am Vierth – St. Hubertus – Universität – Königstraße/Sandstraße – Gustav-Radbruch-Platz – Kaufhof – Wesloer Brücke – Heiweg
- 5 Moisling, Oberbüssauer Weg – Moislinger Baum – Drägerwerk – ZOB/Hauptbahnhof – Wahmstraße/Kohlmarkt – Kaufhof – Eichholz (– Herrnburg Bf)
- 6 Hamburger Straße – Buntekuh – Kolberger Platz – ZOB/Hauptbahnhof – Sandstraße/Kohlmarkt – Universität – St. Hubertus – Flughafen – Blankenseer Dorfplatz (– Blankensee Seekamp)
- 7 Bad Schwartau ZOB – Cleverhofer Weg – Sereetzer Weg – Vorwerker Friedhof – ZOB/Hauptbahnhof – Sandstraße/Kohlmarkt – Zeißstraße – Genin – Moisling, Oberbüssauer Weg (– Moorgarten) (– Klein Wesenberg)
- 8 Sereetzer Weg – Vorwerk – Karlstraße – Neue Hafenstraße – Travemünder Allee – Gustav-Radbruch-Platz (Nur Mo.–Fr.)
- 9 Bad Schwartau ZOB – Cleverhofer Weg – Stockelsdorf, Rathausmarkt – ZOB/Hauptbahnhof – Sandstraße/Kohlmarkt – Technische Hochschule – (Stephensonstraße) – Universitätsklinikum UKSH – (Grillenweg)
- 10 Sereetz, Am Rugenberg – IKEA-LUV-SHOPPING – Bad Schwartau Bahnhof – Eutiner Ring – Vorwerker Diakonie – Karlstraße – ZOB/Hauptbahnhof – Wahmstraße/Stadttheater – Gustav-Radbruch-Platz – Wesloer Brücke
- 11 Schlutup, Zarnewenzweg – Wesloer Brücke – Kaufhof – Gustav-Radbruch-Platz – Wahmstraße/Stadttheater – ZOB/Hauptbahnhof – Mozartstraße – Buntekuh – Moisling, Oberbüssauer Weg
- 12 Moisling, Oberbüssauer Weg – Moislinger Baum – CITTI-Park – Roggenhorst, Spenglerstraße – Bauernweg – Dornbreite – ZOB/Hauptbahnhof – Stadttheater – Gustav-Radbruch-Platz – Gustav-Adolf-Straße – Luisenstraße – Gothmund, Normannenweg – (Schlutup Markt – Selmsdorf, An der Trave)
- 13 Weihnachtsshuttle: Parkplatz Lohmühle – Altstadt (verkehrt nur an den Advents-Sonnabenden)
- 15 Niels-Bohr-Ring – Luisenstraße – Gustav-Radbruch-Platz – Hüxtertorallee – Stadthalle – Kohlmarkt/Sandstraße – ZOB/Hauptbahnhof – Meierstraße/Stadtwerke – Zeißstraße – Vorrader Straße
- 16 Krummesse, Tannenweg – (Beidendorf – Wulfsdorf – Vorrade) – Krummesser Baum – Schiereichenkoppel – Vorrader Straße – Krankenhaus Süd – Stadthalle – Kohlmarkt/Sandstraße – ZOB/Hauptbahnhof – Kolberger Platz – Buntekuh – Lohgerberstraße – CITTI-Park
- 17 Bad Schwartau ZOB – Leibniz-Gymnasium – Klaus-Groth-Straße – Stockelsdorf, Altenheim – Stockelsdorf, Rathausmarkt – ((Stockelsdorf, Marienburgstraße)) – (ZOB/Hauptbahnhof – Sandstraße – Mönkhofer Weg – Universitätsklinikum) (Nur an Schultagen, Nur Mo.–Fr.)
- 18 Bad Schwartau, Bollbrüch – Rensefeld – Bad Schwartau ZOB (Linientaxi, Nur Mo.–Fr.)
- 21 CITTI-Park – Buntekuh – Ziegelstraße – ZOB/Hauptbahnhof – Wahmstraße/Stadttheater – Gustav-Radbruch-Platz – Wesloer Brücke – Gewerbegebiet Im Gleisdreieck (Nur Mo.–Sa.)
- 30 ZOB/Hauptbahnhof – Stadttheater – Gustav-Radbruch-Platz – Burgtorfriedhof – Siems/Kieselgrund – Solmitzstraße – Bahnhof Kücknitz – Priwallfähre – Travemünde Strandbahnhof – Nordmeerstraße – Gneversdorf
- 31 ZOB/Hauptbahnhof – Wahmstraße/Stadttheater – Gustav-Radbruch-Platz – Burgtorfriedhof – Siems/Kieselgrund – Solmitzstraße – Roter Hahn – Priwallfähre – Travemünde Strandbahnhof (nur im Früh- und Abendverkehr)
- 32 Hirtenbergweg – Werkstraße – Siems/Kieselgrund – Burgtorfriedhof – Gustav-Radbruch-Platz – Stadttheater/Wahmstraße – ZOB/Hauptbahnhof – Maria-Goeppert-Straße – Stephensonstraße (TH/UKSH) (Schnellbus)
- 33 Gewerbegebiet Gneversdorfer Weg – Travemünde Strandbahnhof – Priwallfähre – Ostseestraße – Grüner Jäger – Roter Hahn – Silberstraße – Siems – Dänischburger Landstraße – Rodenkathen – Bad Schwartau ZOB
- 35 Gewerbegebiet Gneversdorfer Weg – Nordmeerstraße – Kowitzberg – Dänemarkstraße – Travemünde Strandbahnhof – Priwallfähre – Teutendorf, Raiffeisen/Warnsdorf
- 38 Gewerbegebiet Gneversdorfer Weg – Teutendorfer Weg – Priwallfähre – Priwall, Wellenschlag
- 39 Roter Hahn – Solmitzstraße – Siems/Kieselgrund – Kreuzwegbrücke – Gustav-Radbruch-Platz – Stadttheater/Wahmstraße – ZOB/Hauptbahnhof
- 40 ZOB/Hauptbahnhof – Stadttheater – Gustav-Radbruch-Platz – Kücknitzer Scheide – Skandinavienkai – Nordlandring – Travemünde Strandbahnhof (– Brodten – Niendorf – Timmendorfer Strand – Scharbeutz) (Schnellbus)
Stand: Dezember 2020
Geschichte
Ab 1924 wurden von der im kommunalen Besitz befindlichen Lübecker Straßenbahn auch Omnibuslinien betrieben. Von Kücknitz nach Travemünde, von Lübeck nach Nusse, nach Ahrensbök und nach Utecht. Aufgrund der Behinderung des Straßenbahnbetriebes durch den zunehmenden Kraftfahrzeugverkehr in der Innenstadt wurde ab 1935 damit begonnen, Straßenbahnlinien auf Busbetrieb umzustellen. Das endete nach dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges. Busse wurden an die Wehrmacht abgegeben, teilweise wurden wieder Straßenbahnen auf schon umgestellten Linien eingesetzt. Als Depot diente der Betriebshof Finkenstraße. Die Busse auf den innerstädtischen Linien wurden ab 1942 mit Stadtgas betrieben. Ab 1955 wurden dann auch die restlichen Straßenbahnlinien auf Busse umgestellt. Am 15. November 1959 verkehrte die letzte Straßenbahn.
Der Betriebshof Roeckstraße, der früher für die Straßenbahn genutzt wurde, wurde 1998 durch den neuen Betriebshof im Ratekauer Weg ersetzt.[1]
Von 1992 bis zum 31. Juli 2011 galt der Tarif der Tarifgemeinschaft Lübeck. Das Lübecker Tarifgebiet war dazu in mehrere Tarifzonen unterteilt. Seit dem 1. August 2011 gilt auch in Lübeck der Schleswig-Holstein-Tarif.
Ab Mitte 2013 wurden die alten Haltestellenunterstände durch neue der Wall AG ersetzt.
Fuhrpark
Die ersten Omnibusse für die Lübecker Straßenbahn lieferten Magirus und Büssing. Für die Umstellung der Straßenbahnlinien wurden 42 Busse bei Büssing bestellt, ebenfalls 23 Busanhänger. Für die Linie nach Travemünde wurden vier Doppeldeckerbusse bestellt, die aber erst nach dem Zweiten Weltkrieg geliefert wurden. Ab 1950 wurden 24 Büssing Trambusse beschafft. 1955 wurden erstmals Busse von Daimler-Benz vom Typ O 321 H beschafft. Damit verbunden war auch die Umstellung auf Einmannbetrieb. Danach wurden bis auf wenige Ausnahmen Busse nur noch bei Daimler-Benz bestellt.
Zur Ablösung des Straßenbahnbetriebes wurden 1958 23 Großraumbusse vom Typ MB O 317, 1959 noch einmal 37 beschafft. 1961 wurden die ersten Gelenkbusse (Daimler-Benz/Gaubschat), noch mit Schaffner und Fahrgastfluss von hinten nach vorn, eingesetzt. In den 1960er Jahren setzte sich aufgrund starker Kostensteigerungen (Personalkosten) und Personalmangel der Einmannbetrieb auch bei den Großraumwagen durch. 1969 wurden die ersten Standard-Linienbusse MB O 305 eingeführt. Im Jahr 1980 waren 132 O 305, 12 Gelenkbusse (Mercedes-Benz O 317/Vetter) und 25 Gelenkbusse (Mercedes-Benz O 305/Vetter) im Bestand.
Im vierten Quartal 2011 wurde der Fuhrpark um 5 Hybridbusse des Typs HESS Swisshybrid (Gelenkbusse mit den Wagennummern 495–499) sowie 5 Solobusse des Typs MAN Lion’s City Hybrid (Wagennummern 695–699) erweitert. Seit dem zweiten Quartal 2014 wurde der Fuhrpark um zwei Solo- und sieben Gelenkbusse Mercedes-Benz Citaros der zweiten Generation erhöht, wofür zehn alte Busse (Baujahr 1999) ausgemustert wurden. Neue Omnibusse, die seit Mitte 2013 angeschafft wurden, verfügen über Monitore und WLAN.
Die Busse der Hansestadt trugen bis in die 1990er Jahre die in Deutschland weit verbreitete Farbe RAL 1015. Über deren vorderen Scheinwerfern prangte je ein Lübecker Stadtadler. Der letzte Neuwagen mit dieser Lackierung wurde 1992 angeschafft. Diese verschwanden in den 1990er Jahren aus dem Stadtbild, sie wurden durch weiße Busse mit blau-roten Streifen ersetzt. Mitte 2013 wurde auch ein Citaro-Gelenkbus mit der Wagennummer 345 im Ultramarinblau des THW in Dienst gestellt, der für zwei Jahre dafür warb.[2] Es gab und gibt einige weitere Stadtbusse mit Vollwerbung. Darunter sind auch fünf Hybridbusse von Hess.
Literatur
- Wolf-Rüdiger Saager: 100 Jahre Nahverkehr in Lübeck. Stadtwerke Lübeck (Herausg.) in Zusammenarbeit mit dem Verein Lübecker Verkehrsfreunde e.V. (VLV), Lübeck 1981
- 75 Jahre Verkehrsbetriebe Lübeck. Stadtwerke Lübeck (Herausg.), Lübeck, Mai 1956
Weblinks
Einzelnachweise
- Stadtverkehr Lübeck, abgerufen am 28. April 2016
- Medientermin: Der THW-Bus rollt auf Lübecks Straßen. THW OV Lübeck, 13. August 2013, abgerufen am 10. März 2018.