Stadtkirche St. Peter (Eisenberg)
Die evangelisch-lutherische Stadtkirche St. Peter steht in der Stadt Eisenberg im Saale-Holzland-Kreis in Thüringen.
Lage
Die spätgotische Stadtkirche befindet sich auf der Nordseite des Marktplatzes, hinter dem Eisenberger Rathaus.
Geschichte
Schon im 12. Jahrhundert soll an der Stelle der Stadtkirche eine Kapelle gestanden haben. 1219 wird sie erstmals urkundlich erwähnt. Die Stadtkirche wurde nach ihrer Erbauung im Laufe der Zeit mehrmals umgebaut. 1494 ist der älteste Teil, der spätgotische Chor, gebaut worden. Das Kirchenschiff wurde 1585 und der Kirchturm auf der Westseite noch viel früher gebaut. Bis zur Reformation war die Klosterkirche (heute nicht mehr vorhanden, lag im Flurstück „in der Donitzschkau“) die Pfarrkirche der Stadt. Erst um 1530 gingen die Pfarrechte an die bis dahin als Kapelle St. Petri untergeordnete Kirche am Markt.
Inneneinrichtung
Der Geraer Maler Samuel Claus hatte von 1622 bis 1629 einen Altar für die Kirche geschaffen. Der Altar bestand aus einer Predella mit der Darstellung des Heiligen Abendmahls, über der man in Abhängigkeit vom Kirchenjahr weitere Bilder wie die Geburt Christi, die Kreuzigung oder das Pfingstereignis anbringen konnte.[1] Von diesem Altar sind noch die Bilder erhalten geblieben. Die in den Jahren 1985–2008 restaurierten Altarbilder hängen heute im Kirchenschiff unter den Emporen.[2]
Die heutige Inneneinrichtung stammt aus der Zeit von 1878 bis 1880. Der Altar wurde zusammen mit Kanzel und Lesepult 1880 vom Hofbildhauer G. Kühn aus Eichenholz gefertigt. Den Marmortaufstein stiftete im selben Jahr Marie Prinzessin Albrecht von Preußen. Hinter dem Altar befindet sich ein barockes Gabelkreuz, das 1918 auf dem Boden der katholischen Eisenberger Gottesackerkirche gefunden wurde.[1]
Orgel
Böhm-Orgel
Die Orgel ist im Jahre 1977 durch die Werkstatt von Rudolf Böhm aus Gotha eingebaut worden.[3][4] Die Orgel hat 16 Registern, verteilt auf 2 Manuale und Pedal. Die Register- und Tontraktur ist mechanisch. 2017 wurde die Orgel Restauriert durch Orgelbau Kutter. Die Disposition lautet wie folgt:[5]
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Englische-Orgel
Die Englische-Orgel geht auf eine im Jahre 1909 für eine Kirche in Rotherham durch den Orgelbauer Keates aus England gebaute Orgel zurück. Die Orgel hat 9 Registern und eine Transmission, verteilt auf 2 Manuale und Pedal. Die Register- und Tontraktur ist elektrisch. 2021 wurde die Orgel unter Wiederverwendung des Pfeifenwerks und von Gehäuseteilen durch Orgelbau Kutter neu gebaut und auf der Südempore aufgestellt. Die Englische-Orgel ist vom Spieltisch der Böhm-Orgel und einem mobilen einmanualigen Spieltisch, ohne Pedal aus anspielbar. Die Disposition lautet wie folgt:[6]
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- Koppeln:
- Normalkoppeln: II/I, I/P, II/P
- Superoktavkoppeln: II/I
- Suboktavkoppeln: II/I
- Spielhilfen: Spirit[Anm. 1], Change I-II[Anm. 2], Coupl. to foot[Anm. 3], Keyboards off[Anm. 4]
- Anmerkungen
- Tremulant (für alle Werke)
- wechselt die Manualzuordnung der Werke der Englischen-Orgel
- Koppeln werden auf die Fußtritte der Böhm-Orgel gelegt
- Bewirkt abschaltet der Tontraktur der Englischen-Orgel
Weblinks
- Informationen zur Stadtkirche St. Peter. In: kulturkirchen.org. Abgerufen am 7. April 2021.
- Informationen zur Stadtkirche St. Peter. In: thueringen.info. Abgerufen am 7. April 2021.
- Wilhelm Schaffer: Die Stadtkirche St. Peter in Eisenberg. In: Kirchen der Region Saale-Holzland-Kreis. Landratsamt Saale-Holzland-Kreis, 2012, abgerufen am 13. April 2021.
Einzelnachweise
- Evangelisch-Lutherische Kirchgemeinde Eisenberg – Stadtkirche St. Peter (Memento vom 16. Februar 2013 im Internet Archive)
- Informationen zur Kirche auf der Website des Kirchenkreises Eisenberg. Abgerufen am 7. April 2021.
- Informationen zur Orgel. In: orgbase.nl. Abgerufen am 7. April 2021 (deutsch, niederländisch).
- Orgelprojekt Eisenberg. Abgerufen am 7. April 2021.
- Informationen zur Orgel. In: orgelbau-kutter.de. Abgerufen am 12. September 2021.
- Informationen zur Englischen-Orgel. In: orgelbau-kutter.de. Abgerufen am 12. September 2021.