Stadion Donnerschwee
Das Donnerschweer Stadion war ein Fußballstadion in der niedersächsischen Stadt Oldenburg, das an der Ecke der Donnerschweer Straße und der Wehdestraße lag. Es wurde auch Hölle des Nordens genannt.
Donnerschweer Stadion | ||
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Hölle des Nordens | ||
Daten | ||
Ort | Oldenburg, Niedersachsen | |
Koordinaten | 53° 8′ 59,9″ N, 8° 14′ 19,6″ O | |
Abriss | 1990 | |
Oberfläche | Naturrasen | |
Kapazität | 12.000 Plätze | |
Heimspielbetrieb | ||
Lage | ||
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Geschichte
Das Donnerschweer Stadion wurde ursprünglich vom Oldenburger Radsportverein von 1884 als Radrennbahn gebaut. Der Platz eignete sich besonders dafür, da an dieser Stelle bereits Sand für den Oldenburger Hauptbahnhof abgetragen wurde und es somit günstige Voraussetzungen für den Einbau der Steilwände gab.
Von 1899 bis 1903 spielten das erste Mal Fußballer des FC Oldenburg im Innenraum der Radsportbahn. 1908 waren die Radsportler verschwunden, der FV Germania 03 pachtete das Grundstück und gestaltete es zu einem Fußballplatz um. 1919 fusionierten beide Vereine zum VfB Oldenburg, und ein Jahr später erwarb der Verein das Gelände von der ansässigen Klosterbrauerei, um es zu einem Stadion auszubauen.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Stadion von der britischen Besatzungsmacht beschlagnahmt. 1947 entstand in unmittelbarer Nachbarschaft ('Unterm Berg') ein Lager für Displaced People, das sogenannte Lettenlager. Die Bewohner nahmen das Stadion auseinander und verfeuerten das brennbare Material.
Später wurde die Beschlagnahme rückgängig gemacht und 1949 feierte der VfB Oldenburg die Neueröffnung des Stadions vor 20.000 Zuschauern mit einem 1:0 über den Hamburger SV. Anfangs noch in der höchsten deutschen Spielklasse erlebte das Stadion nach Einführung der Fußball-Bundesliga Spiele in der Amateur-Oberliga Nord und in der Saison 1980/81 sogar die Zweite Bundesliga.
1990 sah sich der Verein genötigt, das Stadion zu verkaufen, um des anwachsenden Schuldenbergs Herr zu werden. Im letzten Pflichtspiel in Donnerschwee spielte der VfB Oldenburg 2:2 gegen den SC Freiburg. Seitdem lag das Stadion brach und der VfB spielt im städtischen Marschweg-Stadion. Das Stadion war zuletzt für 12.000 Zuschauer zugelassen.
Über die Jahre sind mehrere Umnutzungspläne von Investoren für die Brache gescheitert. Ende 2005 deutete sich erstmals ein Erfolg an für einen Plan, das Gelände mit einem Einkaufszentrum von 3000 m² Verkaufsfläche nebst zugehörigen Parkplätzen zu bebauen. Seit dem 25. September 2008 befinden sich auf dem Gelände des ehemaligen Stadions ein Discountmarkt und ein als «Donnerschweer Stadtteilzentrum» betiteltes Mehrzweckgebäude mit Büroräumen, einer Bankfiliale, einem Backladen/Café, einer Apotheke und einem Supermarkt.[1]
Die neuesten Pläne sind, in der Nähe des alten Stadions Donnerschwee an der Maastrichter Straße (neben der EWE Arena) eine neue Fußballarena zu errichten. Dieses Stadion soll ein Fassungsvermögen von circa 15.000 Zuschauern haben, die Kosten laut der Stadionbau-Initiative „Initiative Nordweststadion“ bei circa 25 Millionen Euro liegen.
Literatur
- Werner Skrentny (Hrsg.): Das große Buch der deutschen Fußball-Stadien, Verlag Die Werkstatt, 2. Auflage, Göttingen im Mai 2001, Seiten 293–294, ISBN 3-89533-306-9
- Klaus-Hendrik Mester: Vom Stadion zur Arena: Wenn Herz und Seele verschwinden – eine Hommage an alte Pilgerstätten deutschen Fußballs, arete-Verlag, 1. Auflage, 2016, Seiten 155–164, ISBN 978-3942468732
Weblinks
Einzelnachweise
- Susanne Gloger: Im Stadtteilzentrum geht's mächtig voran. Artikel in der Nordwest-Zeitung vom 29. Oktober 2008. Abgerufen am 29. Juli 2016.