Staatshochbauamt (Aurich)
Das Staatshochbauamt[1] in der ostfriesischen Kreisstadt Aurich (Landkreis Aurich, Niedersachsen) ist ein unter Denkmalschutz stehendes Gebäude aus dem 19. Jahrhundert. Es hat die Adresse Lambertshof 9.[2]
Baubeschreibung
Das Staatshochbauamt ist ein breitgelagerter zweigeschossiger klassizistischer Putzbau.[3] Im Erdgeschoss sind die einzelnen Steinlagen rustiziert, also durch starke, in den Putz eingetiefte Fugen getrennt.[2] Der mit einem Adler verzierte Dreiecksgiebel befindet sich über den mittleren vier Achsen des Gebäudes. Die beiden Portale werden durch kräftige Pilaster gerahmt.[3]
Geschichte
An der Stelle des heutigen Gebäudes befand sich im 17. Jahrhundert die Pastorei der unmittelbar benachbarten Lambertikirche. Diese zog 1646 in ein Gebäude am Ende der Straße um. Im alten Sitz richtete Graf Ulrich II. am 17. September des Jahres aufbauend eine dreiklassige Lateinschule für Jungen ein.[4] Die Oberaufsicht und die Verwaltung der Bildungseinrichtung übernahmen die Kirchenbehörden. Diese Schola Ulriciana ist die Keimzelle des heutigen Gymnasium Ulricianum.[5] Im 19. Jahrhundert entsprach das alte Gebäude nicht mehr den Bedürfnissen der Schule, so dass es einem Neubau weichen musste. An gleicher Stelle entstand ab 1820 der noch heute erhaltene Bau. Die Grundsteinlegung erfolgte am 31. Mai des Jahres.[6] Zwei Jahre später bezog das Ulricianum die neuen Räume und nutzte sie knapp einhundert Jahre. Anfang des 20. Jahrhunderts waren die Platzverhältnisse für das Gymnasium nicht mehr ausreichend, so dass dieses in den noch heute genutzten Neubau an der von-Jhering-Straße zog. Im Jahre 1908 wird die letzte Abiturprüfung in der Schulstraße abgenommen. Anschließend dient das Gebäude von 1908 bis 1955 als Sitz der Evangelisch-reformierten Kirche in Nordwestdeutschland. In den 1950er Jahren zog die Kirchenleitung wegen der besseren Verkehrsanbindung (Bahnanschluss) von Aurich nach Leer um. Das Gebäude in Aurich bezogen danach das Landesverwaltungsgericht und das Staatshochbauamt, die es von 1955 bis 1965 gemeinsam nutzen. Seit 1965 ist das Staatshochbauamt alleiniger Nutzer.[7]
Weblinks
Einzelnachweise
- Bezeichnung laut der an dem Gebäude angebrachten Informationstafel (siehe hier) sowie der diesem Artikel zugrundeliegenden Literatur
- Gottfried Kiesow: Architekturführer Ostfriesland. Verlag Deutsche Stiftung Denkmalschutz, Bonn 2010. S. 209.
- Georg Dehio: Dehio - Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler, Bremen, Niedersachsen. Deutscher Kunstverlag; Auflage: Neubearbeitung, stark erweiterte Ausgabe. München, Berlin (1. Januar 1992), ISBN 3-422-03022-0, S. 146
- Stern.de: Das Gymnasium Ulricianum in Aurich (Memento des Originals vom 18. Oktober 2014 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. . Abgerufen am 10. Oktober 2014.
- Gerd Gauger: Unruhiges Suchen und Versuchen – Aus der 1646 begonnenen Geschichte des Gymnasiums Ulricianum in Aurich. In: Ostfriesische Nachrichten vom 25. Mai 2013. S. 19. Abgerufen am 10. Oktober 2014
- Angabe laut einer hier abgebildeten Postkarte: Ulricianum Aurich: Fotos vom Ulricianum: Historischer Altbau (Memento des Originals vom 15. Oktober 2014 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. . Abgerufen am 10. Oktober 2014.
- Angaben gemäß der am Gebäude angebrachten Infotafel, die hier zu sehen ist.