Staatliche Realschule Weißenburg
Die Staatliche Realschule Weißenburg (RSWUG) ist eine Realschule in Weißenburg in Bayern unter Trägerschaft des Landkreises Weißenburg-Gunzenhausen. Sie ist eine offene Ganztagsschule und hatte im Schuljahr 2020/2021 22 Klassen mit etwa 550 Schülern.[2] Als zweite Fremdsprache wird Französisch angeboten. Es werden vier Zweige angeboten: der mathematisch-naturwissenschaftliche Zweig, der Wirtschaftszweig, der Sprachzweig und ab dem Schuljahr 2020/21 den Kunstzweig.[3] Daneben werden in den Jahrgangsstufe 5 und 6 die Profilklassen Robotik, KOMPASS und eine Bläserklasse angeboten.
Staatliche Realschule Weißenburg | |
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Schulform | Realschule |
Schulnummer | 0668 |
Gründung | 1955 |
Adresse |
An der Hagenau 26 |
Ort | Weißenburg in Bayern |
Land | Bayern |
Staat | Deutschland |
Koordinaten | 49° 1′ 34″ N, 10° 58′ 39″ O |
Träger | Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen |
Schüler | etwa 545[1] |
Lehrkräfte | etwa 50 |
Leitung | Wunibald Iser |
Website | https://www.rswug.de |
Geschichte
Die Schule wurde 1955 als Staatliche Mittelschule Weißenburg unter Trägerschaft der Stadt Weißenburg gegründet. Der Unterricht begann am 10. Oktober 1955 mit einer Knaben- und einer Mädchenklasse mit insgesamt 88 Schülern. Die Räumlichkeiten befanden sich im Dachgeschoss der Weißenburger Zentralschule, 1964 erfolgte der Umzug aufs heutige Gelände im Schulzentrum. 1965 erfolgte die Umbenennung der Schule in Realschule. 1969 sollte die Schule in Rudolf-Nebel-Realschule nach dem aus Weißenburg stammenden Raketenpionier Rudolf Nebel umbenannt werden. Das Kultusministerium folgte dem Antrag nicht, da damals eine Benennung nach lebenden Personen nicht möglich war.[4] So trägt seitdem lediglich das Hauptgebäude den Namen Rudolf-Nebel-Realschule. 1973 wurde, nach Auflösung der Kreisfreiheit Weißenburg, der Landkreis Sachaufwandsträger der Schule und leistete bis 1995 Investitionen von rund 10 Millionen Mark. 1998 konnte der Erweiterungsbau bezogen und die Sanierungsmaßnahmen des Altbaus abgeschlossen werden. 2000 wurde die sechsstufige Realschule eingeführt, wodurch die Schülerzahl an die Tausendergrenze reichte und das Schulgebäude erneut zu klein war. Im Schuljahr 2009/2010 hatte die Schule die bisher höchste Schülerzahl ihrer Geschichte mit 984 Schülern erreicht. Am 3. Juni 2014 gründete sich ein Förderverein zur besseren finanziellen Unterstützung der Schule.[5]
2014 erreichte die Schule internationale Bekanntheit, nachdem die damalige Direktorin im Rahmen eines schulinternen Wettbewerbs den Nazi-Gruß Sieg Heil ausgesprochen hatte.[6][7][8][9] Nach einer Zahlung von 1.000 Euro an den "Runden Tisch gegen Rechts" wurden die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft eingestellt.[10]
2018 konnte ein weiterer Neubau nach dreijähriger Bauzeit eingeweiht werden.[11]
Schulleben
Die Realschule Weißenburg hat ein reges Schulleben. So beteiligt sich die Schule am landesweiten Projekt Coolrider zur Ausbildung Ehrenamtlicher, die in öffentlichen Verkehrsmittel für Sicherheit sorgen.[12] Die Schülerfirma K4K vermittelt wirtschaftliche, eine Bigband und eine Bläserklasse musikalische Kompetenzen an die Schüler. Die Robotikklasse führt Schüler im Basisunterricht der 5. und 6. Jahrgangsstufe an die Programmierung von Robotern heran.[13] Mehrere Auszeichnungen bekam die Theatergruppe der Schule, unter anderem vertrat die Schule Bayern im bundesweiten Schultheaterwettbewerb der Länder.[14] Die Schule unterhält seit 2009 eine Partnerschaft mit dem Collège Jean Lurçat in Brive-la-Gaillarde im Limousin, mit dem es ein Schüleraustauschprogramm gibt.[15]
Schulleiter
- Hermann Beck (1955–1976)
- Ernst Lechner (1976–1983)
- Rudi König (1983–1989)
- Emmeran Meyer (1989–1994)
- Herbert Reinbold (1994–2012)
- Stephanie Bauer (2012–2015)
- Konstantina Brown-Pfeiffer (2015–2020)
- Wunibald Iser (seit 2020)
Bekannte Schüler
- Gerhard Wägemann (* 1953), Kommunalpolitiker
- Markus Steinhöfer (* 1986), Fußballspieler
- John Degenkolb (* 1989), Radrennfahrer
Bekannte Lehrer
- Franz Liebl (* 1923; † 2002), bis 1973 Studienrat in Weißenburg; Verfasser und Dichter in egerländischer und oberpfälzischer Mundart
- Ulf Beier (* 1941), von 1971 bis 2003 Deutsch- und Erdkundelehrer; Heimatforscher
Weblinks
Literatur
Einzelnachweise
- Schulinformationen – Staatliche Realschule Weißenburg – Eintrag beim Bayerischen Realschulnetz, 1. September 2020, abgerufen am 6. Januar 2021
- Schulinformationen: Bayerisches Realschulnetz, abgerufen am 6. Januar 2021
- Realschule Weißenburg bietet Kunstzweig an. In: Weißenburger Tagblatt. Veröffentlicht am 21. Februar 2019.
- Drucksache 16/4359. (PDF; 57 kB) Bayerischer Landtag, 15. April 2010, abgerufen am 30. Dezember 2021.
- Satzung – Förderverein der Staatlichen Realschule Weißenburg. Abgerufen am 6. Januar 2021 (deutsch).
- Nazi-Gruß beim Mausefallenrennen, Süddeutsche Zeitung, erschienen am 4. März 2014
- Heil and hot water: German teacher blurts out Nazi greeting at school, Haaretz, erschienen am 6. März 2014 (englisch/hebräisch)
- Headmistress who shouted 'Sieg Heil' at school – children in Germany is under investigation. The Independent, 5. März 2014 (englisch)
- "Sieg-Heil"-Eklat zieht internationale Kreise: Negativschlagzeilen über Weißenburger Realschule in Israel und USA, nordbayern.de, 7. März 2014
- Nach Sieg-Heil-Affäre: Staatsanwaltschaft stellt Verfahren ein nordbayern.de, 10. April 2014
- Deborah Weber: Einweihungsparty für Weißenburger Realschule. In: Nordbayern.de. 27. Juli 2018, abgerufen am 17. April 2021.
- Das Projekt Coolrider an der Realschule 2012/2013, abgerufen am 10. Januar 2015
- 5 Jahre Bildungsregion altmühlfranken. Abgerufen am 17. April 2021.
- Mittelfränkischer Realschulpreis für Theatergruppe, abgerufen am 10. Januar 2015
- Jahresbericht Schuljahr 2009/2010, S. 126