St. Viti (Merseburg)
St. Viti ist eine unter Denkmalschutz stehende evangelische Kirche in der Stadt Merseburg in Sachsen-Anhalt. Sie gehört zur Kirchengemeinde Merseburg im Kirchspiel Merseburg in der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland. Im örtlichen Denkmalverzeichnis ist sie unter der Erfassungsnummer 094 20296 als Baudenkmal verzeichnet.[1]
Allgemeines
Die Kirche steht auf einem der ältesten Areale der Stadt, in Altenburg, wird aber von allen Kirchen der Stadt als letzte Kirche erwähnt. Patron der Kirche ist der Heilige Vitus.[2] Bei dem Hügel, auf dem sich der Altenburger Friedhof und die Kirche befindet, soll es sich um einen Teil einer fränkischen Burg handeln, die im späten neunten Jahrhundert erwähnt wurde. Durch den Bau des Schlosses verschwand die Burganlage langsam. Teile der Burganlage wurden zum Kloster St. Peter und Paul umgewandelt. Unklar ist, welche der heute noch erhalten Gebäude und Mauern auf dem Altenburger Friedhof und des Klosters Teile der fränkischen Burganlage waren.[3]
Lage
Die Kirche steht auf dem Altenburger Friedhof, der sich auf einem Spornhügel zwischen den Flüssen Saale und Klia befindet. Südöstlich befindet sich das ehemalige Peterskloster
Geschichte und Architektur
Die Ersterwähnung von St.Viti war erst in einer Urkunde im Jahr 1270 als Pfarrkirche. Die vorherige Pfarrkirche war die Kirche St. Petri, bevor diese von den Benediktinern zum Kloster St. Peter und Paul umgebaut wurde. Die Kirche verfügt über einen Westquerturm aus der Zeit der Romanik, das Kirchenschiff entstammt eher dem Barock, wahrscheinlich ein Neubau nach einer Zerstörung während des Dreißigjährigen Kriegs.[2] Von den romanischen Ursprüngen der Kirche sind noch die rundbogige Doppelarkade im Untergeschoss des Turmes und Reste von romanischen Fenster an der Nordseite erhalten. Eine Verlängerung des Gebäudes nach Osten fand wahrscheinlich während Umbauarbeiten im 13. Jahrhundert statt. Eine weitere Erweiterung nach Osten gegen Ende des 17. Jahrhunderts bzw. Anfang des 18. Jahrhunderts. Dabei erhielt die Kirche ihre barocke Innenausstattung, wie die Kanzel, den Altar, den Beichtstuhl und die Emporen. Der Beichtstuhl und die Weiber- und Adelsstühle wurden Ende des 19. Jahrhunderts entfernt. Bei einer Restaurierung von 1971 bis 1972 wurden die Chor-, Ober- und Schülerempore beseitigt.[4]
Ausstattung
Der Kanzelkorb wird von Simson mit dem Eselskinnbacken, mit dem er 1000 Philister erschlug, getragen (Ri 15,14–17 ). Reliefs von Christus und den vier Evangelisten schmücken die Brüstung; am Kanzelaufgang sind Mose und Johannes der Täufer dargestellt. Eine Taube als Symbol des Heiligen Geistes schwebt unter dem Schalldeckel. Über dem Altar, der durch König David und Nathan dominiert wird, befindet sich Christus mit der Siegesfahne. Die Orgel wurde vom Orgelbauer Zacharias Thayßner aus Merseburg erschaffen und 1830 durch einen Neubau ersetzt, bei dem das äußere Erscheinungsbild übernommen wurde.[4]
Weblinks
Einzelnachweise
- Kleine Anfrage und Antwort Olaf Meister (Bündnis 90/Die Grünen), Prof. Dr. Claudia Dalbert (Bündnis 90/Die Grünen), Kultusministerium 19. März 2015 Drucksache 6/3905 (KA 6/8670) Denkmalverzeichnis Sachsen-Anhalt
- St. Viti, Merseburg im Bild, abgerufen am 20. November 2018
- Altenburger Friedhof, Merseburg im Bild, abgerufen am 20. November 2018
- Altenburger Kirche St.Viti bei Kirchenkreis Merseburg, abgerufen am 19. Juni 2020