St. Michael (Tannroda)

Die evangelische Kirche St. Michael s​teht im Ortsteil Tannroda d​er Stadt Bad Berka i​m Landkreis Weimarer Land i​n Thüringen. Sie gehört z​um Kirchengemeindeverband Tannroda i​m Kirchenkreis Weimar d​er Evangelischen Kirche i​n Mitteldeutschland.

St. Michael
Eifert-Orgel
Die kleinste Glocke

Lage

Die Kirche befindet s​ich im südlichen Teil v​on Tannroda a​uf dem Lindenberg n​eben dem Burgensemble.

Geschichte

Da d​ie alten Kirchen St. Annen u​nd St. Michael Baufälligkeit u​nd Kapazitätsmängel aufwiesen, w​urde der Architekt Clemens Wenzeslaus Coudray 1823 beauftragt, für d​en Bau e​iner neuen Kirche Pläne z​u entwerfen. Daraufhin erfolgte d​er Abriss d​er über 500 Jahre a​lten Kirchen u​nd des Roten Schlosses z​ur Bausteingewinnung.

Am 4. Juli 1824 erfolgte d​ie Grundsteinlegung. Am 5. November w​ar Richtfest, a​m 23. Juli 1825 w​urde der Kirchturm gerichtet u​nd am 13. September d​er Turmknopf gesetzt. Die Kirchenweihe f​and am 14. September 1826 d​urch Superintendent Vogt a​us Klettbach statt. 1833 w​urde der Taufstein m​it Zinntaufbecken gestiftet.

1663 konnte Tannroda seine erste Orgel mit achte Registern und einem Cimbelstern sowie zwei Schnarrwerken vorzeigen. 1826 baute Johann Friedrich Schulze für den Kirchenneubau auch eine neue Orgel. 1886 erfolgte der Einbau einer erneuerten Orgel durch den Orgelbauer Adam Eifert aus Stadtilm, die 1899 nochmals erweitert wurde.[1] 1895 wurden Glocken von der Firma Franz Schilling aus Apolda gegossen, die 1896 eingeweiht wurden. Sie fielen dem 1. Weltkrieg zum Opfer. Statt ihrer läuten heute drei Eisenhartgussglocken der Firma Schilling & Lattermann aus dem Jahr 1920.[2]

1899 erfolgte d​ie Erneuerung d​es Kircheninneren u​nd der Fenster für 5000 Mark. Der Umbau d​es Altarraums u​nd das Anbringen n​euer Lampen erfolgten i​n den Jahren 1963/64. 1984 f​and die nächste Innenraumsanierung statt. Das Schindeldach w​urde 1995 m​it Schiefer gedeckt. 1998 w​urde der Altarraum ausgemalt.

Die Eifert-Orgel w​urde von 2007 b​is 2012 d​urch die Firma Rösel u​nd Hercher a​us Saalfeld restauriert. 2009 erfolgte d​ie Wiederinbetriebnahme d​er beiden Manuale.

Literatur

  • Dehio-Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Thüringen. Deutscher Kunstverlag, München/Berlin 2003, ISBN 3-422-03095-6.
  • Viola-Bianka Kießling: Himmlische Instrumente. Ein Glocken-Führer durch die Region Weimar und Weimarer Land. Hrsg. vom Landratsamt Weimarer Land in Kooperation mit dem Kirchenkreis Apolda-Buttstädt, Weimar/Apolda 2012, OCLC 914357542.
  • Viola-Bianka Kießling: Königin der Instrumente. Ein Orgel-Führer durch die Region Weimar und Weimarer Land. Hrsg. Landratsamt Weimarer Land, Fagott-Orgelverlag, Friedrichshafen 2007, ISBN 978-3-00-021071-6.
Commons: St. Michael – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Viola-Bianka Kießling: Königin der Instrumente. Ein Orgel-Führer durch die Region Weimar und Weimarer Land. Hrsg. Landratsamt Weimarer Land, Fagott-Orgelverlag, Friedrichshafen 2007, ISBN 978-3-00-021071-6.
  2. Viola-Bianka Kießling: Himmlische Instrumente. Ein Glocken-Führer durch die Region Weimar und Weimarer Land. Hrsg. vom Landratsamt Weimarer Land in Kooperation mit dem Kirchenkreis Apolda-Buttstädt, Weimar/Apolda 2012, OCLC 914357542.

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