St. Michael (Grenzach)
St. Michael im südbadischen Grenzach-Wyhlen ist eine katholische Pfarrkirche aus den 1950er Jahren.
Geschichte
Der Vorgängerbau der heutigen Kirche war eine 1905 erbaute Kuratie-Kirche im neoromanischen Stil. Bereits ihr Patrozinium war der heilige Michael; sie besaß zwei Altäre[1] aus der Werkstätte der Gebrüder Moroder: einen Hochaltar mit Figuren der Heiligen Bonifatius und Michael sowie einen Marienaltar.[2]
Die heutige Kirche wurde nach den Plänen des Basler Architekten Hermann Baur in den Jahren 1953 bis 1957 erbaut.
Kirchenbau
Die im Ortsteil Grenzach an der Durchfahrtsstraße befindliche Kirche ist ein einschiffiger Rechtecksbau mit eingezogenem Chor und flach geneigtem Satteldach. An der Nordwestseite steht ein quadratischer Glockenturm vom Hauptbau abgesetzt. Der hell verputzte Turm ist ebenfalls über ein flaches Satteldach in Richtung des Langhauses gedeckt und verfügt nach Norden und Süden über rechteckige Klangarkaden. An seiner Dachspitze ist ein kleines Kreuz angebracht.
Ausstattung
Die Decke des Innenraums ist der Dachneigung angepasst. Die farbige Fensterverglasung im Chor und Nordgiebel stammt vom Heidelberger Künstler Willy Oeser, der auch das Altarbild an der Südwand schuf. Ebenfalls an der Südwand befindet sich das Tabernakel. Es wurde 1969 von Leonhard Eder aus Bronze gefertigt.[3] An der Nordseite des Langhauses steht eine breite Empore.
Glocken
Das vierstimmige Geläut von St. Michael setzt sich wie folgt zusammen:[4]
Name | Schlagton | Gussjahr | Gießer |
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Christusglocke | f′ | 1957 | F. W. Schilling, Heidelberg |
Marienglocke | g′ | 1957 | F. W. Schilling, Heidelberg |
Michaelsglocke | a′ | 1957 | F. W. Schilling, Heidelberg |
Dr.-Claus-Glocke | c′′ | 1957 | F. W. Schilling, Heidelberg |
Orgel
Die ursprüngliche Orgel von O. Mönch aus Überlingen aus dem Jahr 1942 wurde bereits im Vorgängerbau verwendet und im Jahr 1990 nach Ljubljana, Slowenien verkauft. Das alte Instrument mit Membranladen, elektrischer Spiel- und Registertraktur war mit zwei Manualen, einem Pedal und 23 Registern spielbar.[5] 1991 wurde die neue Orgel von der Orgelbaufirma Kubak in Augsburg ihrem Bestimmungszweck übergeben. Die Kubak-Orgel ist mit zwei Manualen, einem Pedal und 26 Registern spielbar.
Die Disposition lautet wie folgt:[6]
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- Koppeln: II/I, I/P, II/P
- Spielhilfen: Absteller pro Werk
Literatur
- Johannes Helm: Kirchen und Kapellen im Markgräflerland. Müllheim/Baden 1989, ISBN 3-921709-16-4, S. 109–110.
Weblinks
Einzelnachweise
- Helm: Kirchen- und Kapellen im Markgräflerland, S. 109 (05.1)
- Werner Scheurer: Die Altäre der Offenburger Altarbauer Moroder. In: Medizinhistorische Mitteilungen. Zeitschrift für Wissenschaftsgeschichte und Fachprosaforschung. Band 36/37, 2017/2018 (2021), S. 147–182, hier: S. 167.
- Leonhard Eder. In: Gemeinschaft christlicher Künstler (Hrsg.): aus unserem Schaffen, Erzdiözese Freiburg, Heft 8, 1973, S. 32
- Helm: Kirchen- und Kapellen im Markgräflerland, S. 109 (05.2)
- Helm: Kirchen und Kapellen im Markgräflerland, S. 110
- Peter Faster: Orgelprofil Kath. Kirche St. Michael Grenzach-Wyhlen. In: Orgelverzeichnis Deutschland. 2016, abgerufen am 14. November 2019.