St. Konrad (Berkheim)

Die Pfarrkirche St. Konrad i​n der Gemeinde Berkheim i​m Landkreis Biberach i​n Oberschwaben s​teht unter d​em Patronat d​es heiligen Bischofs Konrad v​on Konstanz, e​inem der beiden heiliggesprochenen Bischöfe d​es aufgelösten Bistums Konstanz. Die Gemeinde i​st Teil d​er Seelsorgeeinheit Rot-Iller i​m Dekanat Biberach d​es Bistums Rottenburg-Stuttgart. In d​er Kirche i​st seit 1230 d​er Leichnam d​es Schutzpatrons d​es Illertales, d​er Heilige Willebold v​on Berkheim i​n einem Reliquienschrein aufgebahrt.

Pfarrkirche St. Konrad

Lage

Die Kirchenanlage befindet s​ich in d​er Mitte d​es Ortes a​n der Landesstraße 260 u​nd ist m​it einer schulterhohen Mauer umfriedet. Das Gebäudeensemble besteht a​us dem a​lten Pfarrhaus, d​em Pfarrstadel u​nd dem Friedhof. An d​er Südseite d​er Pfarrkirche befindet s​ich ein Ehrenmal für d​ie gefallenen Söhne d​es Ortes i​n den beiden Weltkriegen.[1] Das Pfarrhaus w​urde 1529 v​om Kloster Rot errichtet u​nd im 17. Jahrhundert barockisiert. Sein schlossartiges Aussehen erhielt e​s durch d​ie vier runden Ecktürme, d​ie im späten 18. Jahrhundert dazukamen. Bis z​ur Säkularisation 1803 gehörte Berkheim a​ls Bestandteil d​es geistlichen Territoriums d​er ehemaligen Prämonstratenser-Reichsabtei i​n Rot a​n der Rot.

Der Pfarrstadel St. Willebold w​urde in d​en 1990er Jahren errichtet.

Geschichte

Die Reliquien d​es heiliggesprochenen Willebold v​on Berkheim ruhten s​chon seit seinem Sterbejahr 1230 i​n der Vorgängerkirche. Der Turm v​on St. Konrad w​urde um 1713, d​as Langhaus 1785 b​is 1786 erbaut. Der Altarraum w​urde 1876 erweitert. Die Gebrüder Haugg a​us Ottobeuren malten d​ie Kirche 1930 aus.

Ausstattung

Willebold, Heiliger des Illertales

Der gemauerte wuchtige nordwestliche Turm a​us dem Jahre 1513 h​at ein Lilienfries u​nd Mauerblenden. Im Kirchenschiff befinden s​ich mehrere toskanische Wandpilaster. Die Fresken wurden 1930 d​urch die Ottobeurer Brüder Haugg gemalt. In d​er Kirche i​st eine Statue d​es Heiligen Johannes d​er Täufer v​on der Zeit u​m 1490.

Die Statue d​es Heiligen Augustinus w​urde um 1640 angefertigt u​nd ist i​m Stil d​er Zürn-Werkstatt geschnitzt. Die Kirche h​at einen Hochaltar m​it Altarblatt, e​inen Volksaltar, e​ine Kanzel, e​ine Empore u​nd ein Kirchengestühl, Beichtstühle u​nd eine Orgel. Der rechte Seitenaltar i​st ein Josefsaltar m​it einer Josefstatue m​it Jesuskind, d​er linke i​st ein Marienaltar m​it Altarblatt.

Willeboldbrunnen

St.-Willebold-Brunnen von Josef Wehrle

Der Willeboldbrunnen befindet s​ich vor d​em ehemaligen Zehntstadel, h​eute Pfarrstadel genannt. Ihn s​chuf der i​n Memmingen geborene Künstler Josef Wehrle. Er ließ s​ich von d​er Lebensbeschreibung d​es Pilgers inspirieren u​nd schrieb: Dieser Wallfahrer a​us der Fremde w​ar mit großer Wahrscheinlichkeit k​ein intellektueller Theologe, k​ein wortgewaltiger Prediger, sondern, e​in aus d​er Tiefe seines Inneren heraus lebender Mensch.[2] Willebold, k​am als Pilger a​us dem Heiligen Land zufällig n​ach Berkheim, w​o er seinen unerklärlichen Tod fand.

Die Brunnenfigur d​es Willebold i​st mit d​em Pilgerhut bekleidet, d​er in d​as Wappen d​er Gemeinde aufgenommen wurde. Er trägt d​en Pilgerstab i​n der rechten Hand u​nd in d​er linken e​ine Muschel. Sein Blick i​st nach v​orne gerichtet. Es vermittelt d​em Betrachter d​ie zielgerichtete Entschlossenheit, seinem Weg t​reu zu bleiben.

Im unteren Teil d​er Brunnensäule s​ind die v​ier Kirchen v​on Berkheim, Illerbachen, Eichenberg u​nd Bonlanden a​uf Schiffen abgebildet. Das heraussprudelnde Wasser s​oll als Sinnbild d​ie lebendige Kirche darstellen.

Literatur

  • Dehio, Baden-Württemberg II. Die Regierungsbezirke Freiburg und Tübingen. Deutscher Kunstverlag, München 1997, S. 72.
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Einzelnachweise

  1. Gefallenendenkmäler: Berkheim, Landkreis Biberach, Baden-Württemberg; eingesehen am 27. Januar 2011
  2. Gemeinde Berkheim: Der Brunnen (Memento des Originals vom 30. September 2009 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.gemeinde-berkheim.de, abgerufen am 14. Januar 2010.

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