St. Josef (Schevenhütte)
St. Josef ist die römisch-katholische Pfarrkirche des Stolberger Stadtteils Schevenhütte in der Städteregion Aachen in Nordrhein-Westfalen.
Die Kirche ist unter Nummer 322/12/02/2/296 in die Liste der Baudenkmäler in Stolberg (Rhld.) eingetragen und dem hl. Josef von Nazareth geweiht.
Geschichte
Eine erste Kirche im 1525 erstmals urkundlich erwähnten Schevenhütte wurde in den Jahren 1664 bis 1668 aus Mitteln der Eheleute Richmudis und Theodor von Lees errichtet. Zuvor hat es an dieser Stelle nur eine kleine Kapelle gegeben. Bei dieser Kirche handelte es sich um eine einfache Saalkirche aus Bruchsteinen mit einem vorgebauten Glockenturm. Dieses Bauwerk stand auf dem heutigen Kirchenvorplatz. Zunächst war Schevenhütte als Rektorat der Pfarre St. Michael in Lendersdorf unterstellt und wurde am 6. Dezember 1699 durch den Kölner Erzbischof Joseph Clemens von Bayern von Lendersdorf abgetrennt und zur eigenständigen Pfarrei erhoben. Zu dieser Zeit war die Kirche noch der heiligen Dreifaltigkeit geweiht.[1]
Da die Bevölkerung in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts stark zugenommen hatte, wurden der Abbruch der alten Kirche und ein Neubau beschlossen. So wurden die Pläne zum Neubau 1886 von den Behörden des Erzbistums genehmigt. 1888 wurde mit dem Bau der heutigen Pfarrkirche begonnen und am 22. Juli konnte der Grundstein gelegt werden. Im Herbst 1889 waren die Bauarbeiten schließlich beendet. Am 19. März 1890 wurde die Kirche durch den Kölner Weihbischof und späteren Erzbischof Antonius Fischer konsekriert. Im Jahr 1891 wurde die alte Kirche, die quer vor dem heutigen Hauptportal stand, abgerissen. Die Planung der neuen Schevenhüttener Pfarrkirche oblag dem Aachener Architekten Peter Friedrich Peters.[2] Die Pfarrei St. Josef gehört heute zur Gemeinschaft der Gemeinden (GdG) Stolberg-Süd im Bistum Aachen.
Architektur
St. Josef ist eine dreischiffige Hallenkirche aus Bruchstein im Baustil der Neugotik mit einem vorgebauten dreigeschossigen Glockenturm, einem leicht hervortretenden Querschiff und einem zweijochigen Chor mit einem 5/8-Chorschluss. Mittelschiff und Seitenschiffe sind durch spitzbogige Arkaden, die auf vier Säulen aus Granit ruhen, getrennt. Der gesamte Innenraum wird von Kreuzrippengewölben überspannt.
Ausstattung
Die ursprüngliche neugotische Ausstattung wurde im Zuge der Liturgiereform des Zweiten Vatikanischen Konzils durch eine moderne Ausstattung ersetzt. Davon zu erwähnen ist der steinerne Volksaltar. Besonders zu erwähnen ist die Orgel. Sie wurde aus der Vorgängerkirche übernommen und im Jahr 1853 durch die Orgelbauer Geschwister Kalscheuer aus Nörvenich angefertigt. Die Buntglasfenster sind Werke von Georg Meistermann und dem damaligen Pfarrer von Schevenhütte Herbert Falken aus den Jahren 1984 bis 1990.[3]
Glocken
Nr. | Name | Durchmesser (mm) | Masse (kg, ca.) | Schlagton (HT-1/16) | Gießer | Gussjahr |
1 | - | 850 | 300 | as' | Wolfgang Otto Schilling, Apolda | 1901 |
2 | - | 750 | 260 | b' | Werner Hüesker, Fa. Petit & Gebr. Edelbrock, Gescher | 1928 |
3 | - | 650 | 180 | c" | Werner Hüesker, Fa. Petit & Gebr. Edelbrock, Gescher | 1928 |
Motiv: Pater Noster[4]
Weblinks
Einzelnachweise
- 3.6. Schevenhütte, St. Josef. In: Internetseite Gemeinschaft der Gemeinden Stoberg-Süd. Abgerufen am 6. April 2017.
- Kirche und Pfarre. In: Internetseite Schevenhütte in alten Ansichten. Abgerufen am 6. April 2017.
- Stolberg-Schevenhütte, Kath. Kirche St. Josef. In: Forschungsstelle Glasmalerei des 20. Jahrhunderts e.V. Abgerufen am 6. April 2017.
- Norbert Jachtmann: Glocken in der Region Aachen-Land, S. 170 f.